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Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle
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nicht!«
    »Quatsch. Wir haben vier Jahre auf diesen Tag gewartet. Er muß sprechen.«
    »Und wenn ihn vorher die Polente erwischt? Die ist doch scharf auf ihn, so wie wir das Ding angelegt haben.«
    »Deshalb werden wir ihn beschützen. Los, packt ihn in unseren Karren.«
    »Und seinen?«
    »Lassen wir stehen«, gab Rolly zur Antwort. »Sollen sich doch die Bullen den Kopf zerbrechen…«
    ***
    Wir standen vor der Leiche. Lieutenant Manners von der Mordkommission Brooklyn gab uns einen kurzen Bericht.
    »Es wurde also nichts bei ihm gefunden, was seine Identität beweist?« fragte Phil noch einmal.
    »Nein, keine Papiere, keine Briefe, nichts.«
    »Und die Fingerabdrücke?«
    »Nicht in der Kartei. Tom Wane war ein vorsichtiger Mann.«
    Ich blickte ihm noch einmal ins Gesicht. Irgend etwas gefiel mir nicht bei der Sache. Aber ich wußte nicht, was es war. Vielleicht waren es die lückenhaften Zähne? Gangsterbosse waren eitler als Filmstars. Und sie hatten Geld. Tom Wane hätte sich das schönste Gebiß machen lassen können. Warum tat er es nicht?
    »Es ist gut, Manners«, sagte ich. »Wann wird die Leiche beerdigt?«
    »Wane wird verbrannt.«
    Phil und ich schnellten fast gleichzeitig herum. »Verbrannt?« fragte ich noch einmal. »Wer hat das angeordnet?«
    »Rechtsanwalt Cook…«
    »Der schwarze Benjamin?«
    »Ja.«
    »Und er hat Wane auch identifiziert?«
    »Ja, ebenso wie die beiden Journalisten. Die beiden sind über jeden Zweifel erhaben und…«
    Ich winkte ab. Ich kannte sie und wußte, daß sie niemals ein krummes Ding mitmachen würden. Anders Benjamin Cook! Er war bekannt für seine skrupellosen Geschäfte und dafür, daß er ein Anwalt der Unterwelt war.
    Wir verabschiedeten uns von Lieutenant Manners und fuhren zurück nach Manhattan.
    »Nicht viel, was wir da wissen«, meinte Phil. »Glaubst du eigentlich, daß dieser Mike Hounders Tom Wane erschossen hat?«
    »Glauben heißt nicht wissen«, antwortete ich philosophisch. »Es spricht sehr viel gegen ihn. Zumal sich herausgestellt hat, daß Wane durch die Kugel eines 33er Smith and Wesson getötet wurde. Hounders besaß so einen Revolver. Und wenn man bedenkt, daß er immer seine Unschuld beteuerte und nur durch Wanes Aussage verurteilt werden konnte, kann es natürlich zu einer Kurzschlußhandlung gekommen sein.«
    »Was ist Hounders für ein Mann?« fragte Phil.
    Ich zog die Schultern hoch. »Ich weiß nicht mehr über ihn als das, was in den Akten steht. Er war Kassierer bei der Privatbank Wilson and Rodgers. Auf die Bank wurde ein Überfall verübt. Ich glaube, die Beute betrug über vierhunderttausend Dollar. Hounders soll die Safe-Kombination verraten haben.«
    »Und was hatte Wane damit zu tun?«
    Ich lächelte. »Nichts, für solche Sachen war er viel zu gerissen. Aber er hielt sich zufällig in der Bank auf, als der Überfall ausgeführt wurde. Und seine Aussage hat Hounders das Genick gebrochen.«
    »Das stinkt doch«, meinte Phil.
    »Natürlich. Aber der Überfall wurde nachweislich nicht von Wanes Leuten' durchgeführt. Das genügte der Jury.«
    »Wane, Wane«, murmelte Phil vor sich hin. »Erinnerst du dich, er hat uns mal den ganzen Urlaub verdorben.«
    Ich nickte. »Wir konnten ihn damals ganz schön lahmlegen. Seine Gang wanderte geschlossen hinter Gitter.«
    »Nur Wane nicht. Aber dafür liegt er jetzt im Schauhaus.«
    »Hoffentlich…«
    Phil blickte mich von der Seite an. »Wie meinst du das, Jerry. Es gibt doch keinen Zweifel. Denk an die beiden Journalisten!«
    Ich nickte. »Gut, mein Alter. Aber die ganze Geschichte paßt so gar nicht in Wanes Konzept. Er blieb immer im Hintergrund. ‘Und auf einmal soll er Hounders in seiner Wohnung besucht haben?«
    »Vielleicht wollte er was von ihm?«
    »Schon richtig, und trotzdem stimmt etwas nicht bei der Sache. Wir sollten mal mit Benjamin Cook reden. Wane muß ein beträchtliches Vermögen hinterlassen haben. Ich möchte wissen, wer es erbt!«
    Unterdessen hatten wir Manhattan erreicht. Die Straßen flimmerten vor Hitze, und auf dem Asphalt bildeten sich dunkle Streifen vom Abrieb der Gummireifen.
    Als ich von der Brooklyn-Bridge kommend in die Park Row einbog, sah ich in der Einmündung der Mulberry Street, die die Grenze nach Chinatown bildet, einen Wagen stehen, der mir bekannt vorkam. Ich machte Phil darauf aufmerksam. Langsam fuhr ich an den Bordstein.
    »Ist er’s?« fragte ich nur. »Kannst du die Nummer erkennen?«
    »Er ist es«, gab Phil atemlos zurück. »Seltsames
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