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Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle

Titel: Jerry Cotton - 0532 - Der tote Boss gab die Befehle
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Lokal.
    Der Barkeeper blickte uns ängstlich nach. Ich hatte den Eindruck, als ob er uns noch etwas sagen wollte. Als ich stehenblieb, um ihm Gelegenheit dazu zu geben, wandte er sich ab.
    Hätte er gesprochen, lebte er vielleicht noch. Ich sah ihn erst im Schauhaus wieder.
    ***
    Der Keller war so klein wie die Gruft eines Toten. Die Wände waren aus rohbehauenen Steinen gefügt, von denen das Wasser tropfte. Mike Hounders lag gefesselt auf einer Holzpritsche. Wie lange er schon in diesem dunklen Verlies war, wußte er nicht. Es konnten Stunden sein, vielleicht aber auch Tage. Er hatte jeden Zeitbegriff verloren.
    Füße und Hände waren wie abgestorben. Die Nässe drang wie in einem Schwamm auf ihn ein, durchfeuchtete seine Kleider und kroch immer höher. Draußen herrschten mehr als 35 Grad Hitze. Im Keller war es so kühl wie im Winter.
    Mike Hounders gab keinen Cent für sein Leben. Er wußte, was man von ihm wollte, und er wußte auch, daß ihn die Polizei als Mörder Tom Wanes suchte. Seine Lage war aussichtslos. Ein paarmal hatte er schon mit dem Gedanken gespielt, den Gangstern die Wahrheit zu sagen. Aber was konnte er damit gewinnen? Sie brauchten ihn nicht einmal selbst zu töten, sondern ihn nur der Polizei in die Hände zu spielen. Alles sprach gegen ihn. Die Jury würde kurzen Prozeß mit ihm machen. Wer glaubte schon einem Zuchthäusler?
    Als er draußen vor der Tür Schritte hörte, schloß er die Augen.
    Ein Riegel wurde zurückgeschoben, die Tür öffnete sich, und der Schein einer Taschenlampe fuhr über sein Gesicht.
    »Mach die Augen auf!« herrschte ihn eine Stimme an. Und als er dem Befehl nicht gleich nachkam, bekam er einen Schlag ins Gesicht. Mike Hounders spürte, wie sofort die alten Wunden aufplatzten, die noch von der Stahlrute herrührten.
    Er blinzelte in das grelle Licht, konnte aber nicht erkennen, wer dahinter stand.
    »Ist dir eingefallen, was dir Joey anvertraut hat?« fragte der Unbekannte.
    »Ich weiß nichts«, stöhnte Mike. »Ich weiß wirklich nichts.«
    »Okay, wie du willst.«
    Mike hörte, wie der Unbekannte leise mit einem anderen sprach. Und dann fühlte er, wie die Fesseln durchschnitten wurden. Er richtete sich auf.
    »Du bist frei!« sagte der Unbekannte höhnisch. »Du kannst gehen, wohin du willst. Allerdings wirst du nicht weit kommen. Die Bullen warten schon auf dich.«
    Mike Hounders begriff nicht gleich. Er wollte sich aufrichten, aber eine Faust stieß ihn zurück.
    »Du gehst erst, wenn ich es erlaube, verstanden? Also hör gut zu: Wenn du im Knast sitzt, und zwar lebenslänglich, ist es zu spät. Dann kann dir niemand mehr helfen. Aber vorher, am besten während der Verhandlung, brauchst du nur deinem Verteidiger zu sagen, daß du sprechen willst. Wir werden dann dafür sorgen, daß Beweise für deine Unschuld vorgelegt werden. Nur dann, verstehst du!«
    Mike Hounders begriff noch immer nicht den teuflischen Plan, mit dem man ihn zwingen wollte, das Versteck Joeys preiszugeben. Er begriff nur, daß er verspielt hatte. Daß er wieder ins Zuchthaus zurück mußte.
    Er öffnete den Mund, um zu schreien. Da bekam er einen Schlag über den Kopf und wurde bewußtlos.
    ***
    Sergeant Leader blickte auf seine Armbanduhr. »Noch eine halbe Stunde«, sagte er zu seinem Kollegen. »Dann ist wieder mal Feierabend.« Sie machten ihre Runde die Albany Street entlang hinunter zum Hafen.
    »Da hat wieder einer falsch geparkt«, sagte Leader und zeigte auf einen alten Chevy. Sie traten an den Wagen heran. Ein Mann saß hinter dem Steuerrad und schien zu schlafen.
    »He!« rief Patrolman Woolfe und klopfte gegen die Scheibe.
    Der Mann rührte sich nicht.
    Leader öffnete die Tür. Der Mann schnarchte.
    »Wahrscheinlich sinnlos betrunken«, stellte der Sergeant fest. Im Innern roch es penetrant nach Alkohol.
    Sie rüttelten den Mann, aber der grunzte nur und war nicht wach zu kriegen.
    Woolfe hob den Kopf des anscheinend Betrunkenen. Plötzlich stutzte er. .
    »Kommt dir der Kerl nicht bekannt vor?« fragte er.
    Leader beugte sich vor. »Damned, das ist doch der Mann, der seit gestern ausgeschrieben ist. Ein Zuchthäusler, Hounders heißt er. Er soll diesen Tom Wane ermordet haben.«
    Patrolman Woolfe rannte zum nächsten Telefon und benachrichtigte das Revier.
    ***
    Ich schlief unruhig, wahrscheinlich auf Grund der Hitze, die noch immer nicht nachgelassen hatte. Alle Fenster meiner Wohnung waren geöffnet, trotzdem brachte der Durchzug kaum Kühiung.
    Ich wälzte mich herum und
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