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Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Titel: Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar
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Girl hatte sich kaum gewehrt, jetzt aber kreischte es auf, trat und schlug um sich.
    »Nicht schießen!« rief Follet.
    Ich ließ das Gangstergirl los und rollte mich zur Seite weg. Ich sprang auf und stieß dabei mit dem Schädel gegen einen Kessel, der in irgendeinem Gestell hing. Der Kessel dröhnte wie ein angeschlagener Gong, und mein Kopf schmerzte, als wäre er im Begriff zu zerspringen. Ich mußte alle Willenskraft aufbieten, um auf den Füßen zu bleiben.
    Einem der Gangster gingen die Nerven durch. Er schrie auf, und ich hörte, daß er den Goldsack fallen ließ.
    »Ruhe!« fauchte Follet. Obwohl er leise sprach, verlor seine Stimme nichts von ihrer schneidenden Schärfe. »Ruhe!« wiederholte er. Barbara stellte ihr Kreischen ein.
    Der Strahl einer Taschenlampe wischte durch den Raum, traf mich und erlosch wieder. »Also dort bist du, G-man!« sagte Follet ruhig. »Remac und Brophy! Bringt eure Säcke nach draußen. Barbara, hol den Wagen und fahr ihn bis vor die Tür!«
    Ich duckte mich und streifte die Schuhe von meinen Füßen.
    »G-man, du wirst die Goldladung übernehmen, die ich bisher getragen habe.« Die eiserne Ruhe, die er an den Tag legte, war überraschend. Ich fragte mich, warum er nicht versuchte, mich umzubringen. Mein Ausbruch hatte so viel Lärm gemacht, daß es auf die zwei oder drei Schüsse auch nicht mehr ankam. Offensichtlich verfolgte Follet einen Plan, in dem ich noch eine Rolle spielen sollte.
    Mein Ende war an dieser Stelle noch nicht einkalkuliert.
    Ich schlich gebückt vorwärts. Barbara Lentin hatte die Tür nach draußen geöffnet. Meine Augen hatten sich so an die Dunkelheit gewöhnt, daß ich das etwas hellere Rechteck der Türöffnung erkennen konnte. Auch die Fenster zeichneten sich ab.
    »Wenn du nicht gehorchst, knalle ich dich ab!« drohte Follet. Ich war ziemlich sicher, daß er hier und jetzt nicht schießen würde. Sehr vorsichtig näherte ich mich einem Fenster.
    Die Taschenlampe blitzte noch einmal auf. Der Lichtkegel erwischte mich. Der Gangsterboß kam. Ich hörte seine Schritte. Hastig riß ich den Fenstergriff herunter. Das Fenster ging nach innen auf. Ich setzte zum Sprung an und… stieß gegen die Gitterstäbe vor der Öffnung. Ich ließ mich fallen und wirbelte herum. Der Lichtstrahl von Follets Taschenlampe blitzte mir aus der nächsten Nähe ins Gesidit. Er hielt sie links, und er schlug gleichzeitig rechts zu. Der Hieb ging fehl, weil ich mich 2'ur Seite wegdrehte, aber ich hörte am Pfeifen, daß mein Gegner einen schweren Gegenstand in der Hand hielt, vermutlich eine Pistole.
    Seine Taktik war einfach und raffiniert zugleich. Er besaß die Taschenlampe. Er schaltete sie ein und aus, wie es für ihn günstig war. Er konnte sehen. Ich wurde geblendet.
    Es schien von Anfang an aussichtslos, aber ich entging auch seinem zweiten Angriff. Ich wich vor ihm zurück und geriet gegen ein Regal, in dem die kleineren Töpfe und Pfannen untergebracht waren. Ich riß das Regal um. Mit ohrenbetäubendem Scheppern dröhnte das Blechzeug auf den Steinboden.
    Zum erstenmal verlor Follet die Nerven. »Ich kann dich auch hier zur Hölle schicken!« schrie er.
    Ich fischte aus den Trümmern des Regals einen schweren Topf, riß ihn hoch und feuerte ihn in die Richtung, aus der seine Stimme kam. Der Topf krachte gegen eine Wand, knallte auf die Fliesen und sprang zwei-, dreimal hoch, bevor er liegenblieb, und jedesmal entstand ein Höllenlärm. Ich fluchte innerlich. Irgendwann mußte doch irgendwer diesen ohrenbetäubenden Lärm vernehmen.
    Follet jagte seinen Plan, wie immer er ausgesehen haben mochte, durch den Schornstein. Er feuerte. Ich hörte das Pfeifen seiner ersten Kugel. Mit einem Hechtsatz aus dem Stand tauchte ich hinter den schweren Zentralherd in der Küchenmitte. Ich schlitterte über den Steinboden, als läge ich auf einer Eisbahn. Ich rutschte bis in die Nähe der Treppe zu den Kellern.
    Der Lichtkegel der verdammten Taschenlampe in Follets Hand erfaßte mich wieder. Der Boß schoß zweimal. Obwohl er alle Chancen für sich hatte, traf er nicht. Automatisch registrierte ich den bekannten Knall der Abschüsse. Follet benutzte meinen eigenen 38er.
    Es war klar, daß er mich in dieser Küche erwischen mußte, ganz gleich, wie miserabel er schoß. Mit zwei Riesensprüngen stürzte ich mich in die Öffnung zur Kellertreppe. Der Gangster verfeuerte seine vierte Kugel ohne Erfolg. Ich kugelte die Kellertreppe hinunter, und ich verdanke es nur unserem harten
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