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Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick

Titel: Jerry Cotton - 0522 - Das Maedchen mit dem Killerblick
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zu verdecken. »Ich lasse Ihnen einen Auszug seiner Personalakte zusenden. Regerty gilt als gefährlich. Immerhin ging er durch die Schule des C.I.A., und wir erziehen unsere Leute nicht zu Lärhmern. Übrigens trägt er nie einen Hut. Es hängt irgendwie mit seinem spärlichen Haarwuchs zusammen. Er glaubt, unter einem Hut verlöre er seine letzten Haare noch schneller.« Sein Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. »Merkwürdig! Friess hingegen trennte sich nie von seinem Hut, den er aus Italien mitgebracht hatte. Übrigens, sagten Sie, er wäre mit einer französischen Pistole erschossen worden? Walt Regerty arbeitete mehrfach für C.I.A. in Europa und auch in Frankreich.«
    »Harry Friess war also auf dem Wege zu Kossow, Mr. Harrison. Er trug die Diamanten bei sich?«
    »Selbstverständlich! Er sollte sie ja Kossow übergeben, und Kossow wohnt in 168.«
    »Trug er sie versteckt an seinem Körper?«
    »Unsinn! Er hatte den Wagen vor zwei Stunden übernommen, den Lederbeutel im Handschuhfach in die Tasche gesteckt und war zur 86. Straße gefahren. — So stell’ ich es mir jedenfalls vor. Wir verzichteten bewußt auf jeden Aufwand. Je unauffälliger ein Transport ist, desto sicherer ist er auch.«
    »Wenn Friess den Diamantenbeutel in der Tasche trug, warum untersuchte der Mörder seine Kleidung so gründlich, daß er sogar die Nähte auf schnitt?«
    »Keine Ahnung! Vielleicht hoffte er, noch mehr zu finden.«
    »Das erscheint mir unwahrscheinlich.« Ich wandte mich an Mr. High. »Wurde der Wagenschlüssel gefunden?« Der Chef blätterte im Bericht der Mordkommission. Er überprüfte das Verzeichnis aller Gegenstände, die im Zusammenhang mit dem Mord sichergestellt worden waren. »Position 18: Wagenschlüssel mit der Nr. 567A 236, passend zum Ford-Standard-Modell Baujahr 65. Fundort: fünfzehn Zoll neben dem rechten Bein des Ermordeten.«
    »Der Wagen selbst wurde kurzgeschlossen und das Handschuhfach aufgebrochen. Wenn der Mörder den Wagen mitnahm, warum benutzte er nicht die Schlüssel?«
    Ich richtete die Frage an Harrison, aber der C.I.A.-Mann zuckte nur die Achseln. »Keine Ahnung, Mr. Cotton. Ich weiß nur, daß einer unserer Leute ermordet wurde und daß dabei Edelsteine für ’ne runde Million Dollar verschwanden. Der C.I.A. möchte die Steine wiederseihen und, wenn möglich, auch erfahren, wer unseren Mann umlegte. Immerhin ist es möglich, daß irgendeine böse politische Aktion dahintersteckt.«
    »Vielleicht stahl ein Komplice des Mörders den Wagen, während Friess sich noch im Hause befand«, warf Phil ein.
    »Ihre Sache, es herauszufinden«, sagte Harrison. »Und finden Sie es schnell heraus. Die Leute in der ehemalig holländischen Kolonie warten auf Zahlung, und Sie sind unangenehme und mißtrauische Partner. Wenn wir nicht bald zahlen, werden sie uns ein wenig unter Druck zu setzen versuchen. Bisher haben die Zeitungen den Mord an Harry Friess als einen simplen, uninteressanten Raubmord an einem armen Vertreter in der letzten Spalte registriert. Ich hoffe, Sie klären das Verbrechen, bevor irgendeine interessierte Seite der Presse einen Wink gibt und uns damit einen neuen Skandal beschert.«
    »Warum gehen Sie nicht zu Tiffany und beschaffen sich Ersatz?« erkundigte sich Phil.
    Harrison reagierte mit steinernem Gesicht. »Wir sind ein streng bürokratisiertes Unternehmen, Mr. Decker. Wir können nicht für Studenten bestimmte Gelder für einen Ersatzkauf in Diamanten verwenden. Außerdem sind die Preise bei Tift'any und in jedem anderen Geschäft der 5. Avenue überhöht. Wir würden den Steuerzahler schädigen, wenn wir dort kauften.«
    ***
    Die »Six-Express« ist eine der zahllosen Sensationszeitungen, die täglich in New York erscheinen. »Six-Express« bringt zwei Ausgaben innerhalb vierundzwanzig Stunden, eine um sechs Uhr morgens und die zweite um sechs Uhr abends. In der Spätausgabe veröffentlichte die Zeitung eine Meldung unter der Überschrift: »Erbeuteten die Mörder einen Lederbeutel mit Diamanten?« Die Meldung war nur kurz. Sie lautete: »Aus sicherer Quelle erfahren wir, daß dem Mörder des angeblichen Handelsvertreters Harry Friess eine riesige Beute in ungefaßten Diamanten in die Hände fiel. Wie wir vorgestern meldeten, wurde Friess ermordet und ausgeplündert auf dem Dachboden eines Hauses in der 86. Straße gefunden. Nach unseren neuesten Informationen scheint es sich nicht um einen simplen Raubmord zu handeln, da Friess der Überbringer von Diamanten gewesen
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