Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Titel: Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss
Autoren:
Vom Netzwerk:
gleich?«
    »Das ›New American‹ in der 86. Straße Ost.«
    »Der Wagen steht in fünfzehn Minuten am Personalausgang des Hotels. Der Fahrer wird Sie nach dem großen Koffer fragen. Wollen wir das als Kennwort vereinbaren, damit Sie wissen, daß es wirklich unser Mann ist?«
    »Ja, gern. Also, ich verlasse mich darauf.«
    »Ja, natürlich. Wenn in Morellas Koffer wirklich die sechshunderttausend Dollar sind, Miß Hall, dann kann ich Ihnen jetzt schon sagen, daß Sie uns einen sehr großen Dienst erwiesen haben. Es wird nicht ohne Auswirkungen für Ihre Stellung bei uns sein.«
    Jeannie Hall lachte.
    »Das hört man gern, Mister Long. Ich bin ein Mädchen mit Ehrgeiz. Sehen wir uns heute abend? Ich möchte doch wissen, ob es der richtige Koffer war.«
    »Diese Neugierde ist verständlich. Gut. Der Fahrer wird Sie in mein Büro bringen, wo Sie mich erwarten können, sobald ich den Koffer beschlagnahmt habe.«
    »Fein. Also dann: So long!«
    »Bis nachher, Miß Hall. Ich freue mich darauf, eine so tüchtige Mitarbeiterin persönlich kennenlernen zu können.«
    »Danke«, sagte Jeannie Hall und legte auf.
    Sie begab sich ins Zwischengeschoß, wo neben einigen Läden auch der bis zehn Uhr abends tätige Hotelfriseur seine Wirkungsstätte besaß, und ließ sich rasch ein paar Strähnen ihres Haares anders legen, damit Morella eine Veränderung an ihrer Frisur erkennen konnte. Zufrieden fuhr sie mit dem Lift wieder hinauf.
    Als sie eintrat, saß Morella auf der Couch. Er hatte wieder einmal ein Whiskyglas in der Hand. Er stand auf und ging an ihr vorbei zur Tür, um sie von innen abzuschließen. Jeannie Hall stutzte.
    »Was ist?« fragte sie. »Wollten wir nicht ausgehen?«
    Morella riß ihr mit einer brutalen Bewegung das Täschchen aus der Hand, kippte den Inhalt auf den Tisch und griff gierig nach der kleinen, mit Perlmutt ausgelegten Waffe.
    »Sieh mal an«, knurrte er. »Also doch!«
    »Was doch?« fragte Jeannie Hall und gab sich Mühe, ein verständnisloses. Gesicht zu machen. »Haben Sie Angst vor diesem Spielzeug?«
    »Ich habe vor gar nichts Angst, Puppe. Komm mal mit!«
    Er riß sie unsanft hinter sich her in das angrenzende Zimmer hinein. Auf dem Fußboden lag ihr zerfetztes Schmuckkästchen. Die Rollen und Spulen des Minifongerätes, das im doppelten Boden eingebaut war, konnte man deutlich sehen.
    »Du verdammtes Dreckstück!« knurrte Morella und stieß sie aufs Bett. »Hat dich Dick Stew bezahlt, der lausige Hund? Los, mach deinen kleinen Schnabel auf, bevor ich mich vergesse!«
    »Ich habe keine Ahnung, wer Dick Stew ist«, sagte Jeannie Hall und überlegte krampfhaft, was sie tun sollte. Auf keinen Fall durfte sie in Morella einen Gedanken an den Koffer aufkeimen lassen, damit er ihn nicht wieder spurlos verschwinden lassen konnte. »Ich arbeite für das FBI«, sagte sie tapfer.
    Morella starrte sie verdattert an. Dann ließ er sich auf einen Sessel fallen und lachte plötzlich.
    »Die kleine Kröte arbeitet für das FBI!« brüllte er erheitert. »Hat die Welt schon so etwas gehört! Die nehmen jetzt schon kleine Mädchen beim FBI! Kindchen, jetzt geht mir ein Licht auf! Also deshalb tauchten die beiden G-men bei mir auf! Sie wollten nachprüfen, ob du noch hübsch bei Gesundheit bist. Ob ich dir nicht schon auf die Schliche gekommen bin!«
    »So ist es«, sagte Jeannie Hall.
    Sie waren beide von der Wahrheit nicht allzuweit entfernt. Wir hatten in direktem Auftrag aus Washington Morellas Aufmerksamkeit erregen müssen, damit er weniger Gedanken auf seine Begleitung verschwenden konnte, denn die Steuerfahndung wollte ihre Agentin so abgedeckt wie möglich wissen. Das konnte Morella zu diesem Zeitpunkt freilich nicht ahnen.
    »Beim Friseur warst du, das sieht man«, sagte er. »Und die Spulen sind noch da. Also kannst du noch nicht viel Unheil für mich angerichtet haben. Hm. Hahaha. Du hältst dich wohl für ganz gescheit, was? Du wirst dich wundern, mein Täubchen. Die Rollen da werde ich vernichten, sobald ich Zeit dazu habe. Damit wäre ein bißchen Beweismaterial aus der Welt geschafft. In der Zwischenzeit wirst du immer hübsch bei mir bleiben, denn du gefällst mir. Und heute nacht wirst du Schnaps saufen, bis er dir rückwärts wieder zum Hals herausläuft. Oder mir fällt wieder ein, daß du ein verdammter Spitzel bist. Was ist dir lieber?«
    »Der Schnaps«, sagte Jeannie Hall in entwaffnender Ehrlichkeit.
    »Schön«, grinste Morella. »Natürlich könnte ich meinen Kopf anstrengen und einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher