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Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss

Titel: Jerry Cotton - 0521 - Ich bluffte John den Racheboss
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Sichten des Fahrzeuges unauffällig die Richtung feststellen und umgehend Hauptquartier verständigen. Im übrigen Weisung 516.
    Weisung 519 an alle Motorradstreifen der Verkehrsabteilung: Beim Sichten des Fahrzeugs Verfolgung nur aufnehmen, wenn kein Wenden erforderlich. Im übrigen Weisung 516.
    Weisung 520 an alle: Fahndung nach dem gesuchten Fahrzeug gilt als vorrangig Stufe eins. Wiederholung: vorrangig Stufe,eins. Kennwort ›Jerry‹. Ende. Kennwort ›Jerry‹.«
    927 Streifenwagen erhielten diesen Rundspruch. Dazu kamen innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten ungefähr viertausend Patrolmen zu Fuß und dreiundneunzig mit schweren Motorrädern ausgerüstete Beamte der Verkehrsabteilung.
    Ein immer dichter werdendes Netz wurde über New York geworfen. Ein Netz, mit dem skrupellose Gangster gefangen werden sollten.
    Elf Minuten nach neun Uhr abends betrat ein einsamer Spaziergänger einen dunklen Hausflur und klopfte ein leises Signal gegen eine Tür zu ebener Erde. Die Tür wurde geöffnet, und der Mann huschte hinein.
    Es war nur ein kleines Zimmer. Auf dem Bett lag ein Walkie-Talkie, ein tragbares Sprechfunkgerät.
    »Qualler ‘ hat Besuch bekommen«, sagte der Spaziergänger. »Einen einzelnen Mann. Ich konnte ihn nicht erkennen. Aber ich habe mir das Auto angesehen, das er ein paar Häuser weiter abgestellt hat, und was meinst du, was es für ein Wagen ist?«
    »Keine Ahnung. Nun sag schon.«
    »Ein Polizeiwagen. Mit Rotlicht. Dieses Kennzeichen.«
    Er übergab eine kleine Karte, auf die er ein Autokennzeichen notiert hatte.
    »Verdammt«, sagte der Mann, der auf dem Bett saß, und er griff nach dem Sprechfunkgerät. »Achtung!« sagte er. »Hier spricht G-man Jimmy Stone. Ich rufe die Leitstelle. Bitte melden!«
    »FBI-Leitstelle. Was gibt es, Jimmy?«
    »Qualler hat Besuch von einem Mann bekommen, der anscheinend mit einem Polizeiwagen gekommen ist. Ich gebe das Kennzeichen des Fahrzeugs…«
    »Okay. Wir prüfen die Sache.«
    »Gut. Das war’s. Ende.«
    Der Besucher stand auf. Er hieß Tony Angelo und war G-man wie Jimmy Stone.
    »Also«, sagte er, »ich gehe wieder ’raus. Hoffentlich vergessen die meine Ablösung nicht. Bei der Kälte holt man sich ja den Tod.«
    »Mal den Teufel nicht an die Wand«, sagte Jimmy Stone und ließ den Kollegen hinaus, um hinter ihm das kleine Zimmer wieder abzuschließen.
    In der FBI-Funkleitstelle herrschte zur selben Sekunde Hochbetrieb, wie immer, wenn ein Großeinsatz alle verfügbaren Kräfte nötig machte. Dennoch wurde unverzüglich die Kraftfahrbereitschaft der Stadtpolizei angerufen. Man gab die Autonummer durch und fragte an, ob das Fahrzeug zum Fuhrpark der Stadtpolizi gehörte.
    »Stimmt«, kam wenig später die Antwort. »Der Wagen ist der Vierten Mordkommission der Mordabteilung Ost zugeteilt.«
    »Danke.«
    Fünf Minuten später wurde Mr. High informiert.
    »Da stimmt doch etwas nicht«, sagte der New Yorker Distriktchef. »Easton weiß Bescheid, daß er wegen Qualler stillhalten muß. Und er würde uns nicht ins Handwerk pfuschen, so ein Mann ist Easton nicht. Irgend etwas stimmt da nicht. Lassen Sie Phil verständigen. Er soll sich sofort mit Easton ins Benehmen setzen.«
    »Ja, Sir.«
    Über Sprechfunk ging eine entsprechende Meldung hinaus. Phil erhielt sie in der 46. Straße. Dort stand ein geschlossener Lastwagen, der an den Seitenflächen die große Reklameaufschrift eines Möbelgeschäftes trug. Im Innern des Lastwagens freilich war von Möbeln nicht viel zu sehen. Außer einigen Klappstühlen. Ansonsten wimmelte es von funktechnischem Gerät. Tom Lieven hatte hier sein fahrbares Kommandozentrum eingerichtet. Die vier hinter der Bar ausgehängten Richtmikrofone waren mit kleinen Sendern verbunden, die auf verschiedenen Frequenzen ausstrahlten. Im Lastwagen befanden sich die dazugehörigen Empfänger, Verstärker und angeschlossene Tonbandgeräte. Von der Konferenz der führenden Verbrecher der Cosa Nostra sollte kein Sterbenswörtchen verlorengehen. Wenn man die Tonbänder auch nicht vor Gericht verwenden konnte, so würden sie doch wertvolle Hinweise für die Ermittlungen und die Sicherstellung von gerichtsfähigem. Beweismaterial erleichtern.
    »Ich muß ’raus«, sagte Phil, nachdem er die Mitteilung aus der Funkleitstelle empfangen hatte. »Ich muß Easton eine dringende Nachricht überbringen.«
    Er klopfte gegen die Rückwand des Führerhauses. Ein Stück der Sitzbank wurde beiseite gezogen, und Phil konnte in die Fahrerkabine klettern.
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