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Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe

Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe

Titel: Jerry Cotton - 0518 - Hochsaison fuer Killer Joe
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kann ich wechseln.«
    »Nicht nötig.« Die Stimme des Mannes klang eisig. »Haben wir uns früher gesehen? Ich für meinen Teil kann mich auf deine Visage nicht besinnen.«
    Lew Danowsky hob erschrocken den Kopf und blickte in die Mündung einer schweren Pistole. »Was meinen Sie, Mister?« stammelte er. »Ich kenne Sie nicht!«
    »Steig aus!« befahl der Fremde. Er riß die Tür auf. »’raus!«
    Alles, was Lew Danowsky noch zu unternehmen vermochte, war, die Ruftaste des Funksprechgerätes zu drücken. Im gleichen Augenblick traf der Lauf der Pistole seinen Kopf.
    ***
    Auf der Mattscheibe in der Zentrale leuchtete die Zahl 36 auf. Pine legte die Karten seiner Tric-Trac-Partie mit Brusca hin und wartete darauf, daß der Fahrer von Nummer 36 sich meldete. Nur ein paar undefinierbare Geräusche, die Pine für Störungen hielt, drangen aus dem Lautsprecher.
    Er drückte seinerseits die Ruftaste. »Heh, 36, was willst du?«
    Er erhielt keine Antwort. Brusca stand auf und kam um den Tisch herum. »Kann sein, irgend etwas an seiner Anlage ist nicht in Ordnung.«
    »36! Hörst du mich! Melde dich!« Er warf den Kopf zu Brusca herum. »Das stinkt, Clark! Hole Shigg!«
    Brusca hastete aus der Kabine. Pine preßte das Ohr an den Lautsprecher. Er hielt die Geräusche nicht länger für Störungen. Sie waren undeutlich und nicht zu definieren. Die Mikrofone der Sprechanlagen taugten nicht viel.
    Shigg kam in die Kabine. Er schlief in einem Zimmer neben Dibbins Büro. Brusca hatte ihn aus dem Bett geholt, und er trug nur einen Bademantel über dem Schlafanzug. Pine zeigte auf die leuchtende 36 auf der Mattscheibe und machte gleichzeitig eine Kopfbewegung in Richtung auf den Lautsprecher. »Er hat die Ruftaste gedrückt, aber er meldet sich nicht.«
    Shigg nahm das Mikrofon. »36, melden Sie sich!«
    Er erhielt so wenig eine Antwort wie Pine. »Wer fährt 36?« Brusca zog die Karte des Taxis aus einer Kartei. »Lew Danowsky!«
    »Ein Bursche, den Dibbin selbst in die Genossenschaft geholt hat. Erinnerst du dich, wann er sich zuletzt gemeldet hat?«
    »Nicht genau. Es gab bei ihm nichts Besonderes. Er wird sich im Turnus gemeldet haben wie die anderen.«
    »Schluß mit der Taxifahrerei für heute nacht!« entschied Shigg. »Alarmiert die anderen. Sie sollen losfahren und Danowsky suchen.«
    Pine drückte die Ruftaste. »Zentrale an alle Fahrer!« rief er ins Mikrofon. »Wagen Nr. 36…«
    ***
    Trotz der Alarmierung entdeckte keiner der Dibbin-Driver Lew Danowsky, sondern ein angetrunkener Seemann, der das gelbe Taxikennzeichen sah, auf den Wagen zuschwankte, sich am Dach festhielt und verlangte, nach Manhattan gefahren zu werden. Er brauchte einige Zeit, bis er herausfand, daß niemand am Steuer saß, obwohl die Scheinwerfer brannten und eine Tür offenstand.
    »Sicherlich ist er einen Schluck trinken gegangen«, murmelte der Sailor. Er torkelte um das Heck des Wagens herum. In drei Schritten Entfernung auf der anderen Seite lag ein Mann mit ausgebreiteten Armen auf dem Rücken. Der Anblick blies die Trunkenheit aus dem Gehirn des Seemannes. Er stieß einen unterdrückten Fluch aus und näherte sich vorsichtig der reglosen Gestalt. Als er die gebrochenen Augen sah, erschrak er heftig. In der nächsten Sekunde rannte er auf der Suche nach einem Telefon davon.
    ***
    Das graue Licht eines trüben Morgens hing über der Zufahrtstraße zum 26. Brooklyn-Pier. Eine Segeltuchplane verdeckte Danowskys Leiche. Die Beamten der 4. Mordkommission waren damit beschäftigt, ihr Handwerkszeug einzupacken.
    Inspektor Caugh sah mich fragend an. »Hat das FBI noch irgendwelche Wünsche?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nur mit den Gentlemen dort drüben möchte ich sprechen.«
    Irving Shigg und Guy Pine standen neben einem Taxi der Genossenschaft und warteten darauf, daß wir uns mit ihnen beschäftigten.
    Caugh gab seinen Leuten ein Zeichen. Dann folgte er Phil und mir zu Shigg und Guy Pine.
    Irving Shigg kaute an einer kalten Zigarre. Pine hatte den Jackenkragen hochgestellt und klapperte vor Kälte mit den Zähnen.
    »Warum kommt Dibbin nicht selbst?«
    »Jeder Chef geht Unannehmlichkeiten lieber aus dem Weg. Wozu bezahlt er seine Leute?«
    »Euer Mann wurde ermordet. Er erhielt einen Schlag mit einem massiven Gegenstand, der ihn mit Sicherheit bewußtlos machte. Danach wurde er erdrosselt.«
    »Können wir nicht in einem geheizten Raum darüber sprechen?« fragte Pine. Niemand beachtete ihn.
    Shigg reagierte mit einem leichten Achselzucken.
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