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Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Titel: Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss
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halben Stunde.«
    »Wohin?« fragte Rutherford.
    »Chris weiß es nicht mit Sicherheit. Zu Rita Colby, nimmt er an.«
    »Na, bitte! Wir können weder warten, bis er zurückkehrt, noch können wir bei Rita anrufen?« meinte der Bursche mit der MP. »Wir handeln jetzt auf eigene Faust. Ich…« Er zuckte zusammen, als ich mich in meinem Sessel bewegte und gerade aufsetzte. Er entspannte sich, als es dabei blieb.
    »Ich bin dafür, daß Unvermeidliche möglichst rasch über die Bühne gehen zu lassen!«
    »Nicht ohne Einwilligung des Alten!« erklärte Rutherford mit fester Stimme.
    Ich hatte meine Füße in die richtige Sprungposition gebracht.
    Die Frau steckte sich eine Zigarette an. Rutherford kaute auf seiner Unterlippe herum; er hatte den Blick zu Boden gesenkt. Der Bursche mit der MP hielt noch immer die Waffenmündung auf mich gerichtet, aber seine Aufmerksamkeit galt im Moment Rutherford, den er weichzukneten hoffte. »Die beiden Burschen sind gefährlich!« meinte er. »Wir können nicht stundenlang auf sie aufpassen. Wir müssen sie schnell loswerden.« Er blickte die Frau an. »Sieh doch mal nach, was Decker macht. Ich möchte…«
    Weiter kam er nicht.
    Ich sprang genau in diesem Moment.
    Der MP-Held registrierte den Angriff sofort. Er zuckte herum und brüllte ein scharfes, nervöses: »Stop!«
    Er drückte ab, überhastet und ungezielt.
    Ein kurzer Feuerstoß peitschte eine glutheiße Serie von Kugeln so dicht an meinem Kopf vorbei, daß ich das Brennen zu spüren glaubte.
    Im nächsten Augenblick war ich bei und über ihm.
    Wir gingen polternd zu Boden.
    Rutherford und seine Frau standen wie erstarrt. Der plötzliche Angriff, das tosende Lärmen der MP und der nun folgende Kampf lähmten für wenige Sekunden ihr Reaktionsvermögen.
    Drei gegen einen. Ich wußte, daß ich nur dann eine Chance hatte, wenn es mir gelang, dem Gegner die MP abzunehmen, noch ehe sich Rutherford und seine Frau zu einer Konteraktion aufrafften.
    Aber mein Gegner war sich sehr klar darüber, daß er die MP nicht loslassen durfte. Er klammerte sich daran wie ein Ertrinkender. Ich änderte blitzschnell meine Disposition. Ich ließ ihm die Waffe und bediente ihn mit einigen knallhart ausgeführten Schwingern, die für ihn das Knockout bedeuteten.
    Ich jumpte genau in dem Moment hoch, als Rutherford sich aus seiner vorübergehenden Erstarrung löste und auf das Sideboard zuraste.
    Er war vor mir dort, nur um den Bruchteil einer Sekunde. Er riß den Revolver an sich, aber er kam nicht mehr dazu, ihn zu benutzen.
    Als er herumwirbelte und abzudrücken versuchte, landete ich einen Handkantenschlag. Rutherford knickte ein. Er taumelte einige Schritte durch den Raum, dann brach er zusammen.
    Der Revolver entfiel seiner Hand.
    Sofort war ich bei ihm. Ehe ich mich nach der Waffe bückte, warf ich einen kurzen Blick auf den MP-Helden. Er hatte das Bewußtsein noch nicht zurückerlangt. Wenn ich Glück hatte, würde er mir den Gefallen tun und noch zehn oder fünfzehn Sekunden auf Tauchstation bleiben.
    Ich bückte mich nach den Revolver.
    Rutherfords Bein schnellte mir entgegen. Es traf mich mit voller Wucht in den Unterleib.
    Ich konnte nichts dagegen tun, der plötzliche Schmerz zog mich zusammen, als wäre ich zum Spielzeug einer unsichtbaren Riesenfaust geworden. Das Ganze dauerte nur drei Sekunden.
    Rutherford hatte sein letztes Pulver verschossen. Er wollte sich aufrichten, aber er fiel wieder in sich zusammen.
    Grace Rutherford war plötzlich neben mir. Sie hatte den Revolver erfaßt, noch ehe ich klar genug war, sie daran zu bindern.
    Die Frau wich sofort einige Schritte zurück. Sie atmete rasch und ließ mich nicht aus den Augen. Ihr Finger lag am Abzug. Sie hielt die Hand ganz ruhig. »Ich kann damit umgehen, Cotton!« sagte sie mit flacher; drohender Stimme. »Soll ich es Ihnen beweisen?«
    ***
    »Das nenne ich eine Überraschung!« sagte Rita Colby höhnisch, als sie die Tür geöffnet hatte und die beiden Männer vor sich stehen sah. »Henry Porter und Kenny Thompson! Welchem Umstand verdanke ich die Ehre dieses seltenen Besuches?«
    Porter verzog keine Miene. »Ich möchte dich sprechen, Rita«, sagte er.
    »Warum bist du nicht allein gekommen?«
    »Ich bin immer in Begleitung, das weißt du.«
    »Natürlich«, nickte Rita. Ihre Stimme hatte einen spöttischen Klang. »Henry Porter geht niemals ohne seinen Gorilla aus. Okay, tretet ein, ihr beiden.« Sie führte die Männer in das Wohnzimmer. Porter legte die Stirn in Falten,
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