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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder
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ihn aus, aber er bestand darauf, und ich mußte ihm noch Kleingeld geben, damit er eine Summe wählen konnte, die ihm hoch genug erschien.« Sie lachte. »Ich glaube, es handelte sich um zwanzigtausend Dollar.«
    »Sie scheinen diese Summe nicht gerade großartig zu finden?«
    »Nun, Mr. Cotton, zwanzigtausend Dollar sind viel Geld. Vor sechs oder sieben Jahren wäre mir eine solche Summe unerreichbar erschienen. Doch mein erster Mann, der viel älter war als ich und vor zwei Jahren starb, hinterließ mir ein beachtliches Vermögen in Wertpapieren und Firmenbeteiligungen. Im Vergleich zu dieser Summe, die als Erbmasse anfiele, wenn mir etwas auf der Reise zugestoßen wäre, erscheint eine Zwanzigtausend-Dollar-Versicherung gering. Übrigens versicherte sich Vincent ebenfalls zu meinen Gunsten, und auch er verfügt über ein gewisses Vermögen.«
    Sie drückte die Zigarette im Aschenbecher aus. »Nun, die Reise ist vorbei. Niemandem von uns ist etwas zugestoßen. Die Versicherungsgesellschaft hat ihre Prämie kassiert, ohne bluten zu müssen. Der Fall ist erledigt, oder?« Mir schien es immer unsinniger, Boyces Verdacht der Frau gegenüber auszusprechen. Ich verfluchte innerlich das Mißtrauen der Versicherungsbosse, die hinter einigen Zufällen gleich das organisierte Verbrechen witterten. Andererseits hatte ein Befehl Mr. Highs mich in dieses Haus geschickt.
    »Wir untersuchen einige Fälle von Versicherungsbetrug, Mrs. Dewick.«
    »Ich verstehe, aber dann scheiden wir von vornherein aus. Bei uns hat die Versicherungsgesellschaft ja nicht gezahlt.«
    »Der sogenannte Versicherungsfall kann noch eintreten.«
    »Sie irren. Vincent schloß eine Reiseversicherung ab, die nur für die Dauer unserer Reise galt. Sie ist erloschen.«
    »Wissen Sie das genau?«
    Sie wurde unsicher. »Ich habe es bisher angenommen, aber ich werde Vincent fragen.« Sie griff nach der Zigarettenschachtel, stoppte jedoch die Bewegung und faßte mich scharf ins Auge.
    »Versicherungsbetrug bei Unfallversicherungen, sagten Sie? Dann müßte mir etwas zustoßen?«
    »Richtig, Mrs. Dewick.«
    Über ihr Gesicht zog ein Gewitter auf. »Ein absichtlich herbeigeführter Unfall ist Mord, nicht wahr?«
    »Genau!«
    Sie schoß aus dem Sessel hoch. »Sie behaupten nichts anderes, als daß mein Mann mich umzubringen beabsichtigt!« schrie sie. Offensichtlich War sie irischer Abstammung, denn sie besaß das Temperament, das man rothaarigen Irinnen nachsagt. »Scheren Sie sich hinaus, G-man! Ich lasse in meinem eigenen Haus meinen eigenen Mann nicht des Mordes verdächtigen.«
    »Niemand verdächtigt Ihren Mann des Mordes«, versuchte ich sie zu beruhigen. Sie ließ sich nicht stoppen.
    »Oder des beabsichtigten Mordes. Ich pfeife auf Ihre feinen Unterschiede. Für mich ist das Jacke wie Hose. Sie sehen, daß ich lebe. Woher nehmen Sie die Unverschämtheit, mich gegen meinen Mann aufzuhetzen? Es ist albern, anzunehmen, Vincent würde mich wegen lächerlicher zwanzigtausend Dollar umbringen wollen! Haben Sie nicht gehört, daß wir beide jeder für sich ein viel größeres Vermögen besitzen?«
    Vom Eingang her fragte eine Männerstimme: »Was ist hier los?«
    Diana Dewick lief auf den Mann zu und warf sich in seine Arme. »O Vincent!« rief sie. »Du ahnst nicht, was dieser Mann gesagt hat.«
    Der Mann kniff die Augen zusammen und schob das Kinn vor. Er drückte seine Frau zur Seite. »Mein Junge, Sie werden Ihre Quittung erhalten.« Er kam langsam auf mich zu.
    Er hatte durchaus das Format, um es mit mir aufzunehmen. Er war groß, breitschultrig und bewegte sich mit der Lockerheit des trainierten Sportlers. Sein mageres Gesicht war scharf geschnitten, knochig und etwas brutal im Ausdruck. Die Augen waren sehr hell. Ich nehme an, daß die Haarfarbe ihn und seine Frau zusammengebracht hatte. Vincent Dewick besaß ebenso rotes Haar wie die temperamentvolle Lady.
    »Er behauptete, daß du mich umbringen willst!« kreischte Mrs. Dewick.
    Der Mann stoppte mit einem Ruck. Er warf den Kopf herum.
    »Noch einmal!« sagte er, als wäre er schwerhörig.
    »Mrs. Dewick hat mich mißverstanden«, sagte ich. »Mein Name ist Jerry Cotton. Ich bin FBI-Agent.«
    Dewick ließ die erhobenen Fäuste sinken. Er preßte die Lippen zusammen.
    »Ich habe genau verstanden. Er behauptete, du hättest die Versicherung mit der Absicht abgeschlossen, mich in einem herbeigeführten Unfall umkommen zu lassen. Er glaubt, daß ich das nächste Opfer einer geplanten Serie von Verbrechen
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