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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X
Autoren: David Weber
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dass dieser Vergleich ursprünglich von Jiri stammt. Aber zutreffend ist er schon. Der Mann versucht wirklich, sich das nicht anmerken zu lassen, aber ich denke, er ist außerordentlich erpicht darauf, das Volk und die Dinge zu schützen, die ihm am Herzen liegen. Und seine Reaktion auf jegliche Bedrohung besteht darin, sie auszuschalten - prompt, gründlich und ohne sich allzu große Gedanken um mögliche Kollateralschäden zu machen. Wenn Sie ihn beispielsweise überzeugen könnten, Sie würden eine Bedrohung für die Republik Haven darstellen, dann wird das vermutlich das Letzte sein, was Sie in Ihrem Leben tun. Das Einzige, was einen noch rascher das Leben kosten kann, wäre ihn davon zu überzeugen, man stelle eine Bedrohung für das Volk dar, das ihm am Herzen liegt. Und das ist nebenbei bemerkt ein sehr guter Grund, niemals, wirklich niemals, auch nur irgendwo im Hinterkopf in Erwägung zu ziehen, Thandi Palane aus dem Weg zu räumen, bloß um noch die letzten Kleinigkeiten hinsichtlich dieses Attentats auf Ingemar zu beseitigen. Ich gebe zu, dass ich das ohnehin ungern übernehmen würde, aber ich habe nicht lange gebraucht herauszufinden, dass, so unschön Cachats Reaktion auch ausfallen würde, er nicht einmal ansatzweise der einzige Feind wäre, den wir uns auf diese Weise machen würden. Glauben Sie mir das, Oravil.«
    Seine Stimme klang ungewohnt nüchtern, und Barregos nickte zustimmend. Wenn Luiz Rozsak eine Warnung aussprach, dann war es ratsam, diese auch zu beachten, wie zahlreiche mittlerweile nicht mehr unter den Lebenden weilende Personen, die dem Gouverneur sofort einfielen, hätten bestätigen können.
    »Andererseits«, fuhr der Konteradmiral fort, »ist er durchaus bereit, sofern man keine Bedrohung für ihn darstellt, einen einfach in Ruhe zu lassen. Und ihm ist bewusst, dass es manchmal ›rein geschäftlich‹ zugeht, selbst wenn seine eigenen Interessen dabei hin und wieder beschnitten werden. Er ist durchaus willens, vernünftig zu sein. Aber man sollte nicht vergessen, dass es sich bei ihm um eine Klapperschlange handelt, die sich in der Sonne aalt und jederzeit zum Zubeißen bereit ist.«
    »Und Zilwicki?«
    »Auf seine Art ist Anton Zilwicki genauso gefährlich wie Cachat. Dass er zum Audubon Ballroom noch bessere Kontakte hat, als wir annahmen, verschafft ihm eine Art inoffizielle ›Schurken-Eingreiftruppe‹. Diese ›Einheit‹ verfügt über eine deutlich weniger formale Unterstützungsstruktur als die Nachrichtendienste der Mantys oder der Haveniten, doch zugleich braucht sie sich auch weniger um die Einschränkungen zu sorgen, die Sternnationen nun einmal zu berücksichtigen haben. Zugleich wird sie auch deutlich eher geneigt sein, eine Spur von Leichen und Leichenteilen zu hinterlassen, und sie hat eine verdammt große Reichweite. Zilwicki ist clever, und er denkt über Dinge wirklich nach, Oravil - und zwar gründlich. Ihm ist bewusst, welch gefährliche Waffe die Geduld darstellt, und er ist bemerkenswert geschickt darin, anscheinend aufs Geratewohl zusammengetragene Fakten so auszuwerten, dass er daraus entscheidende Schlussfolgerungen ziehen kann.
    Andererseits lagen uns über ihn von Anfang an deutlich ausführlichere Abschätzungen vor als etwa über Cachat, deswegen kann ich nicht behaupten, er hätte uns sonderlich überrascht. Und letztendlich läuft es darauf hinaus, dass er trotz seiner guten Verbindungen zum Ballroom und Leuten wie Jeremy X deutlich weniger als Cachat dazu neigt, als erstes Werkzeug zum Lösen eines Problems seinen Pulser zu ziehen. Ich will damit nicht behaupten, Cachat sei ein mordlüsterner Irrer, verstehen Sie mich recht! Und ich will auch nicht behaupten, Zilwicki sei ein Chorknabe. Beide sind der Ansicht, die beste Methode, eine Bedrohung zu beseitigen, bestehe darin, sie endgültig zu beseitigen, aber ich denke, im Grunde seines Herzens ist Zilwicki doch mehr ein Analytiker, während Cachat eher ein Spezialist für direkte Aktionen ist. Beide sind fast schon erschreckend kompetent auf ihrem jeweiligen Fachgebiet, und sie beide gehören zu den besten Auswertungsexperten, mit denen ich jemals zu tun hatte, aber sie ... man könnte wohl sagen, sie setzen unterschiedliche Schwerpunkte.«
    »Und nachdem die beiden jetzt mehr oder minder zusammenarbeiten, macht sie das gefährlicher, als wenn jeder von ihnen alleine sein Süppchen kochte. Halten Sie das für eine angemessene Zusammenfassung?«, fragte Barregos nach.
    »Ja und nein.« Rozsak lehnte
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