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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X
Autoren: David Weber
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Bedauerlicherweise glaube ich mit angemessener Überzeugung sagen zu können, dass wir weder Anton Zilwicki hinters Licht geführt haben noch Jeremy X, Victor Cachat, Ruth Winton und Queen Berry. Und auch nicht Walter Imbesi.«
    Unbekümmert zuckte er mit den Schultern, und Barregos bedachte ihn mit einem finsteren Blick.
    »Das ist eine beeindruckende Liste«, gab er eisig zurück. »Darf ich fragen, ob es irgendwo in der Galaxis auch noch Nachrichtendienst-Spezialisten gibt, die nicht vermuten, was wirklich geschehen ist?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass es noch zwei oder drei gibt. Glücklicherweise befinden diese sich alle auf Alterde.«
    Ruhig erwiderte der Konteradmiral Barregos' beinahe schon wütenden Blick, und nach und nach verschwand die Kälte aus den Augen des Gouverneurs. Ihr Blick war immer noch hart, doch Rozsak gehörte zu den wenigen Personen, vor denen Barregos diese Härte nicht zu verbergen suchte. Was verständlich war, da Luiz Rozsak wahrscheinlich die einzige Person in der ganzen Galaxis war, die ganz genau wusste, was Oravil Barregos für die Zukunft des Maya-Sektors geplant hatte.
    »Sie sagen also, die Spione vor Ort wissen jetzt, dass wir ihn haben umbringen lassen, aber dass sie alle ihre eigenen guten Gründe haben, ihre Vermutungen ganz für sich zu behalten?«
    »So in etwa.« Rozsak nickte. »Schließlich hat jeder von ihnen eigene Motive, dafür zu sorgen, dass die offizielle Version unangefochten bleibt. Außerdem will keiner, dass irgendjemand in der Solaren Liga denkt, sie hätten irgendetwas mit dem Attentat auf einen Vizegouverneur des Sektors zu tun! Aber wichtiger noch ist, dass diese ganze Affäre uns zu einer Zusammenkunft diverser Personen gezwungen hat, die ich ehrlich gesagt nie für möglich gehalten hätte.«
    »Das hatte ich mir angesichts Ihrer Berichte auch schon zusammengereimt. Und ich muss sagen, ich hätte niemals gedacht, dass Haven in Ihren jüngsten Abenteuern eine derart führende Rolle spielen würde.«
    Während er sprach, deutete Barregos mit dem Kinn auf die Sessel in der Sitzecke des Raumes, unmittelbar vor einem gewaltigen Panoramafenster, das vom Boden bis zur Decke reichte. Die Aussicht über den Raumhafen der Innenstadt und die Hauptstadt sowohl des Maya-Systems als auch des Maya-Sektors, der sich vom Büro des Gouverneurs im einhundertvierzigsten Stockwerk bot, war immens beeindruckend, doch Rozsak kannte den Anblick bereits. Und im Augenblick hatte er zu viele andere Dinge im Kopf, um die Aussicht angemessen würdigen zu können, während er dem Gouverneur zum Fenster hinüber folgte.
    »Zur Hölle mit Haven!«, schnaubte er, ließ sich in seinen gewohnten Sessel sinken und schaute zu, wie der Gouverneur es ihm gleichtat. »Niemand in Nouveau Paris wusste mehr darüber als wir, was geschehen würde! Oh, die Republik hat es natürlich im Nachhinein gebilligt, aber ich vermute, Pritchart und ihre Meute kommen sich fast genauso überfahren vor wie jeder auf Manticore oder auf Erewhon, wo wir schon einmal dabei sind.« Reumütig schüttelte er den Kopf. »Offiziell hat mir das niemand gesagt, aber es sollte mich doch sehr überraschen, wenn Cachat nicht letztendlich die Leitung sämtlicher
    Geheimdienstoperationen rings um Erewhon übernehmen würde. Nach seinen jüngsten Machenschaften ist er wahrscheinlich der Einzige, der wirklich weiß, wo sämtliche Leichen begraben liegen. Ich glaube Oravil, er muss wirklich der beste improvisatorische Geheimdienstler sein, dem ich jemals begegnet bin. Ich schwöre Ihnen, dass er genauso wenig Ahnung davon hatte, worauf das alles hier hinauslaufen würde, wie jeder andere auch. Und wie ich schon sagte, wenn ich mich nicht gewaltig täusche, hat auch niemand in Nouveau Paris das kommen sehen.« Wieder schnaubte er. »Tatsächlich bin ich mir sogar verdammt sicher, dass nicht einmal Kevin Usher diesen Kerl auf Erewhon losgelassen hätte, wenn er auch nur eine Minute lang vermutet hätte, wo Cachat letztendlich landen würde!«
    »Meinen Sie, er könnte langfristig ein Problem darstellen?«, fragte Barregos und rieb sich nachdenklich das Kinn. Rozsak zuckte mit den Schultern.
    »Ein richtiger Wahnsinniger ist er nicht, und auch kein richtiger Chaot. Tatsächlich würde ich sogar behaupten, unser Freund Cachat hat gewisse Ähnlichkeiten mit einer besonders warmherzigen Klapperschlange - wenn dieser Vergleich nicht einmal mir selbst so bizarr vorkäme. Allerdings muss man der Wahrheit halber darauf hinweisen,
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