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jennissimo (German Edition)

jennissimo (German Edition)

Titel: jennissimo (German Edition)
Autoren: Susan Mallery
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nirgendwohin“, murmelte er.
    Das war zwar nicht exakt dasselbe, musste aber wohl reichen. „Ich auch nicht.“
    An einem warmen Frühsommerabend versammelten sich knapp dreihundert Leute in einer alten Kirche in Napa, um ein Leben zu feiern, das viel zu früh geendet hatte.
    Jenna stand neben Beth direkt hinter Tom, Dragon, Wolf, Jasmine und dem Baby Serenity. Das Kind war zwei Stunden, nachdem sein Daddy nach Hause kam und fast auf die Sekunde achtundvierzig Stunden nach dem Tod seiner Großmutter geboren worden.
    Über Lautsprecher konnten die Freunde und Nachbarn, die nicht in die Kirche passten, den Gottesdienst verfolgen.
    Zuerst sprach ein Pfarrer, dann ein Mann in einer langen Robe. Die verschiedensten Religionen wurden von Leuten repräsentiert, die Geschichten aus Serenitys Leben erzählten. Dragon und Wolf sprachen darüber, wie sehr Serenity sie geliebt hatte und wie sehr sie geliebt worden war. Jenna hatte abgelehnt, etwas zu sagen, und als sie all den Menschen lauschte, die von einer Frau erzählten, die sie kaum gekannt hatte, war sie froh über ihren Entschluss. Sie bedauerte es nicht, dass sie ihre leibliche Mutter kennengelernt hatte. Sie war ein Teil von Serenity, und Serenity würde für immer ein Teil von ihr sein. Serenity war ihre Mutter. Wie sollte sie für ihre Gefühle die richtigen Worte finden?
    Nach der Beerdigung traf sich die Trauergemeinde auf dem Weingut. Jenna hatte den ganzen Morgen über Serenitys Lieblingsgerichte zubereitet. Linsensalat, süße Kartoffeln mit Curry und Bohnen, Gebäck und Aprikosenschaum.
    Als Beth und sie die Küche betraten, um das Essen aufzutragen, mussten sie feststellen, dass jede freie Oberfläche mit Töpfen und Schüsseln vollgestellt war. An allen klebten Notizen mit Anweisungen an Tom und seine Söhne, wie die Speisen warm zu machen wären, und mit Erklärungen, was der jeweilige Koch für Serenity empfunden hatte.
    „Wie wundervoll!“, sagte Beth. Sie nahm Stift und Papier aus einer Schublade. „Ich werde sie abschreiben und mit nach Hause nehmen. Dann drucke ich sie in verschiedenen Schriften aus und mache ein Album für Tom.“
    „Da wird er sich bestimmt freuen.“
    „Armer Mann!“ Beth las einen der Zettel und schrieb ihn ab. „Es wird schwer für ihn sein.“
    „Nicht nur für ihn.“
    Beth sah sie an. „Alles in Ordnung?“
    Jenna nickte. „Danke, dass du mitgekommen bist, Mom! Ohne dich hätte ich das nicht durchgestanden.“
    „Ich bin froh, hier zu sein. Du weißt, dass ich alles für dich tun würde.“
    „Ja, das weiß ich.“
    Aus dem Wohnzimmer drangen Gitarrenklänge, ein Mann begann, Amazing Grace zu singen.
    Beth ließ den Stift sinken und griff nach Jennas Hand. Gemeinsam gingen sie zurück ins Wohnzimmer, um dem Lied zu lauschen.

22. KAPITEL
    A m folgenden Dienstag kehrte Jenna in ihren Laden zurück. Sie war überrascht, wie sehr sie sich auf die Arbeit freute. Violet hatte sich in der Zwischenzeit um alles gekümmert, und Jenna beschloss, ihrer neuen Geschäftsführerin zum Dank eine Woche freizugeben.
    Den Laden zu betreten, war wie nach Hause kommen. Sie verharrte einen Moment, genoss den Anblick der vollen Regale und der Listen mit den Anmeldungen für die Kurse. Violet stellte gerade die Körbe zusammen, die sie verkaufen wollten.
    „Da bist du wieder!“ Violet grinste sie an. „Ich hatte gehofft, dass du heute kommst. Die Leute fragen ständig nach dir.“
    „Ja, da bin ich, und ich werde nie wieder gehen. Nun gut, vielleicht nehme ich mir in einem Jahr etwas Urlaub. Wie ist es gelaufen?“
    „War viel los. Wir werden mit Anmeldungen überschwemmt.“
    „Genau das wollte ich hören.“
    Obwohl sie täglich mit ihr telefoniert hatte, ließ sie Violet noch einmal die wichtigsten Ereignisse der letzten zehn Tage zusammenfassen. Sie hatte noch immer mit all ihren Gefühlen zu kämpfen, und da war es gut, wieder zu tun, was sie liebte.
    „Die Gusseisenpfannen verkaufen sich sehr gut“, erklärte Violet. „Und es ist gut, dass wir sie in so vielen verschiedenen Farben haben; allerdings nehmen sie eine Menge Platz weg.“ Sie zögerte. „Der Vermieter hat angerufen. Die Versicherungsagentur nebenan wird den Vertrag nicht verlängern, und er fragt, ob wir uns vergrößern wollen. Allerdings braucht er die Antwort erst in etwa drei Wochen.“
    „Keine schlechte Idee“, sagte Jenna mehr zu sich selbst. „Wir könnten dort eine viel größere Küche einbauen und hier alles als Verkaufsfläche
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