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Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit

Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit

Titel: Jedi Quest 08 - Der Augenblick der Wahrheit
Autoren: Jude Watson
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aufstieg.
    »Sie haben unser Schiff in die Luft gejagt«, sagte er.
    Keiner von beiden musste aussprechen, was der andere dachte. Falls das Schiff des Spähpostens flugunfähig wäre, würden sie eine Zeit lang auf diesem Mond festsitzen. Und falls der Spähposten zerstört wäre, hätten sie keine Zuflucht.
    Diese Aussicht verlieh ihnen die Kraft, noch schneller voranzukommen. Der Tag neigte sich dem Ende zu und es wurde dunkel, was ihren Marsch nicht gerade erleichterte. Wenigstens wurde ihnen durch das höhere Tempo wärmer. Der Schnee fiel immer noch und wurde mehr und mehr zu einem Schneesturm. Die sinkende Temperatur machte aus den Schneeflocken eisige Stückchen, die in ihre Wangen stachen. Doch Obi-Wan war trotz allem dankbar für den Sturm. Er würde den Vanquorern die Suche erschweren.
    »Der kürzeste Weg führt über die Gletscher«, rief er über den Lärm des Sturmes hinweg Anakin zu. »Es ist aber auch der schwerste.«
    »Lasst ihn uns nehmen«, rief Anakin zurück. Sie wussten beide, dass sie so schnell wie möglich einen Unterschlupf finden mussten.
    Die Gletscher ragten über ihnen auf, riesige Eisblöcke, hunderte von Metern dick, von denen sich manche zu Bergen aus Eis formiert hatten. Sie begannen hochzuklet-tern, indem sie ihre Seilkatapulte benutzten, um sich an der senkrechten Eisfläche hochzuziehen. Ihre Finger waren trotz der dicken Thermo-Handschuhe wie gefroren. Es war schwierig, das Kabel im Griff zu halten und gleichzeitig Halt im Eis zu finden. Obi-Wan sah die Anstrengung im Gesicht seines Padawans und spürte sie in seinem ei-genen Körper. Jetzt war jeder Meter, den sie vorankamen, ein Kampf.
    Nach ein paar Stunden härtesten Kletterns näherten sie sich den Koordinaten des Spähpostens. Der Weg war jetzt nicht mehr so steil und so kamen sie schneller voran. Die Dunkelheit brach herein.
    Obi-Wan prüfte die Koordinaten. »Der Spähposten müsste genau hier sein.«
    Er kniff die Lider zusammen und schaute ins Zwielicht. Er sah nichts außer derselben einförmigen weißen Fläche, die er seit ihrer Ankunft gesehen hatte. Konnte er etwa nicht mehr richtig sehen? Er prüfte nochmals die Koordinaten.
    »Ich weiß, wo der Posten ist«, sagte Anakin plötzlich und ging los.
    Obi-Wan folgte ihm. Er verließ sich auf die Koordinaten. Anakin verließ sich auf seine Wahrnehmung. Er konnte den Spähposten nicht sehen, aber er konnte ihn spüren.
    Vor ihnen lag etwas, was zunächst wie eine senkrechte Eiswand ausgesehen hatte. Doch es war die Wand des Spähpostens. Obi-Wan erkannte jetzt, dass das Bauwerk von Eis überzogen war. Es war aus einem dicken, weißen Material gebaut, das offensichtlich der Kälte widerstehen konnte, ohne Risse zu bekommen.
    Es schien keinen Eingang zu geben - nicht einmal eine Möglichkeit, sich bei der Mannschaft bemerkbar zu machen. Anakin schlug mit der Faust gegen die Wand.
    Keine Reaktion.
    Jetzt, wo die Jedi nicht mehr in Bewegung waren, stachen der Wind und die Kälte wie eisige Finger durch ihre Kleider. Obi-Wan fragte sich, ob sie wohl ein Lager aufschlagen und es am Morgen noch einmal versuchen sollten.
    Doch genau in diesem Augenblick begann das Eis zu knarzen. Eine Tür glitt langsam zur Seite und das Eis, von dem sie eingehüllt war, fiel herab. Auf halbem Weg blieb die Tür stehen.
    Eine schlanke Frau stand im Türrahmen. Sie hielt mit beiden Händen einen Blaster, der genau auf die Jedi gerichtet war.
    »Wir sind Jedi und wurden von Typha-Dor geschickt«, sagte Obi-Wan. »Ihr müsst Shalini sein.«
    Er hatte während der Reise vom Tempel die Unterlagen über die Besatzung studiert. Shalini war die Anführerin. Ihr Ehemann Mezdec war der Kommunikationsoffizier.
    Der Blaster senkte sich langsam.
    Shalini sah sie stechend mit ihren silberfarbenen Augen an. »Also ist unseren Vorgesetzten wieder eingefallen, dass wir noch existieren.«
    »Sie konnten Euch nicht erreichen. Euer Comm-Unit funktioniert offensichtlich nicht.«
    »Das weiß ich. Er ist seit über einem Monat defekt. Wie schön, dass sie endlich beschlossen haben, nach uns suchen zu lassen.« Sie ging einen Schritt zur Seite. »Kommt herein.«
    Obi-Wan musste den Kopf einziehen, um durch die Tür zu kommen. Sie standen im Eingang eines kleinen Raumes. Die Beleuchtung war nur auf halber Kraft. An einer Wand stand ein Waffenregal. An der anderen stand eine Konsole mit Uberwachungs- und Datentechnik. Eine weitere Konsole befand sich neben dem Eingang. Obi-Wan fiel auf, dass sie beschädigt war; sie
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