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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer
Autoren: Janet Evanovich
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ungewöhnlichen Kleidung, trug Leder und Kunstpelz in allen möglichen Farben. Ihr stets tiefer Ausschnitt setzte ihre perfekten Riesenbrüste perfekt in Szene. Annie hätte das Sterlingsilber ihrer Großmutter dafür gegeben zu erfahren, ob sie guten Erbanlagen oder den Künsten von Schönheitschirurgen zu verdanken waren.
    »Wenn dieser Erdle seine Arbeit nicht macht, warum behältst du ihn dann?«
    »Ich habe ihn quasi von meiner Großmutter geerbt, genau wie die verrückte Katze. Er wohnt hinten über der Remise. Eigentlich soll er gegen Kost und Logis die anfallenden Reparaturen erledigen und den Hof in Ordnung halten. Er arbeitet hier, solange ich denken kann, deshalb will ich ihn nicht rauswerfen. Er weiß genau, dass wir in zwei Wochen eine riesige Hochzeit haben und bis dahin alles perfekt sein muss.«
    »Darüber würde ich mir keine Sorgen machen«, sagte Destiny. »Jamie meint, deine Feiern und Hochzeiten seien herrlich. Ich finde es unglaublich, wie du das alles schaffst und obendrein noch ein Bed & Breakfast führst.«
    Annie lächelte ob des Kompliments. »Ich muss immer viel jonglieren, aber es macht mir Spaß. Diese Hochzeit bedeutet mir besonders viel, weil ich schon so lange mit Jamie befreundet bin. Wir haben uns kennengelernt, kurz nachdem sie die
Gazette
übernahm. Nach dem Tod ihres Vaters«, fügte Annie hinzu. Sie erinnerte sich noch gut an die Jahre, in denen Jamie sich abmühte, um den Zeitungsverlag am Laufen zu halten. Dann hatte sie sich einen stillen Teilhaber genommen. Dieser Teilhaber war niemand Geringeres als der milliardenschwere Investor, Menschenfreund und Technikfreak Max Holt. Es dauerte kein Jahr, da hatten die beiden die
Beaumont Gazette
zu einer erstklassigen Zeitung umstrukturiert und die Zahl der Abonnenten verdreifacht.
    In ihrer Freizeit hatten die beiden gegen die Korruption in der Stadtverwaltung gekämpft, entkamen Auftragsmördern und einem irren Sumpfbewohner und überführten zwei Spitzenmafiosi.
    Bei all den Abenteuern hatten sich Max und Jamie ineinander verliebt und nun Annies Haus zum Schauplatz ihrer Hochzeit erwählt. Die beiden mochten es lieber schlicht und einfach; sie wollten das Aufsehen und den Aufwand einer Promihochzeit vermeiden, die unweigerlich zu einem Medienhype führen würde. Deshalb wurden die Hochzeitsvorbereitungen so diskret wie möglich getroffen – alle eingeladenen Gäste waren zu Geheimhaltung verpflichtet worden. Annie hoffte, dass es tatsächlich klappen würde. Sie wollte Max und Jamie eine Hochzeit schenken, die sie ihr Lebtag nicht mehr vergaßen.
    Wenn bloß alles klappte …
    Vor einigen Nächten war ein Gewitter durchgezogen, der Hof lag voller Laub und Äste – und Erdle war unauffindbar.
    Regen war durch die Fenster im Ballsaal gedrungen, wo das Hochzeitsessen stattfinden sollte. Dadurch war der Holzboden in Mitleidenschaft gezogen worden. Annie hatte gesehen, dass die Bohlen dringend abgeschliffen werden mussten.
    Aber sie hatte nur wenig Zeit. Sie musste saubermachen und dreimal täglich für die Gäste kochen, die Vollpension gebucht hatten. Außerdem musste sie in dieser Woche ein festliches Mittagessen, eine Geschenkfeier für ein neugeborenes Kind und eine Dinnerparty vorbereiten. Nicht dass sie sich darüber beschwerte – schließlich brachte das Geld herein.
    Annies Dauergast Theenie Gaither kam die Hintertreppe herunter. Sie trug ein schlichtes blaues Hauskleid, Söckchen und weiße Turnschuhe. Ihr kurzes blaugraues Haar, das sie einmal wöchentlich in Susie Q‘s Frisörsalon legen ließ, war mit so viel Haarspray eingesprüht, dass ein Tornado ihr eher den Kopf abgerissen als die Frisur durcheinandergebracht hätte. »Guten Morgen«, sagte sie mit ihrer freundlichen, sonoren Stimme und warf Destiny einen kurzen Blick zu. Als sie deren Brüste erblickte, wurde das Lächeln kurz schwächer. »Haben wir einen neuen Gast?«
    Annie stellte die Frauen einander vor. »Destiny wird eine Weile bei uns wohnen«, erklärte sie. »Gestern Abend hat es in ihrem Apartmenthaus gebrannt. Die Anwohner wurden evakuiert und können erst wieder zurück, wenn der Gebäudeinspektor grünes Licht gibt.«
    »Angeblich lag es an falsch verlegten Kabeln«, sagte Destiny. »Mein Vermieter ist so geizig, dass er nur dann Geld in das Haus steckt, wenn er dazu gezwungen wird.«
    »Ach, du meine Güte!«, sagte Theenie mit Blick auf Annie. »Wie ist es denn hier mit den Kabeln?«
    »Alles in Ordnung, Theenie«, erwiderte Annie beruhigend, denn
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