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Jeder Augenblick ist ewig: Die Gedichte (German Edition)

Jeder Augenblick ist ewig: Die Gedichte (German Edition)

Titel: Jeder Augenblick ist ewig: Die Gedichte (German Edition)
Autoren: Konstantin Wecker
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zu wollen,
    um meinen Frieden zu machen mit dem Krieger
    in mir.
    Was immer mir der Wind erzählt
     
    Es duftet nach Akazien und
    dein Lächeln duftet auch.
    Die Winde meinen’s gut mit uns,
    die Welt nimmt uns in Kauf.
     
    Wir reden nicht, wir schweigen nicht,
    wir sind ganz einfach da.
    Wir spiegeln uns im Sommerlicht
    und sind uns nah.
     
    Als hätt ich dich noch nie gesehn,
    verwirrt mich dein Gesicht.
    Die Zeit mag ruhig zugrunde gehn.
    Wir tun es sicher nicht.
     
    Wir geben uns ganz absichtslos
    und ohne tiefren Sinn
    wie Wolken unterm Himmel ziehn
    der Liebe hin.
     
    Was immer mir der Wind erzählt,
    der Mond und mein Klavier:
    Sie singen nur das eine Lied,
    sie singen nur von dir.
     
    Sie kannten dich schon vor der Zeit,
    bevor die Welt entstand.
    Dein Name ist in jeden Baum,
    in jeden Fels gebrannt.
     
    Es gibt so viele Lieder über
    diesen Augenblick,
    voll Schwülstigkeit und Flieder und
    mit wehem Blick zurück.
     
    Doch all die schweren Worte,
    sie sind nichts als gut gemeint.
    Sie können nicht beschreiben,
    was uns beide eint.
     
    Das Laute schweigt, die Stille tönt.
    Ich weiß nicht wer ich bin.
    Und alles ist so unbestimmt
    und sinnvoll ohne Sinn.
     
    Die Welt ist wohl aus Nichts gemacht,
    ganz leicht, wie nebenbei.
    Und ohne dich bricht diese Welt
    ganz sicherlich entzwei.
     
    Was immer mir der Wind erzählt,
    der Mond und mein Klavier:
    Sie singen nur das eine Lied,
    sie singen nur von dir.
     
    Sie kannten dich schon vor der Zeit,
    bevor die Welt entstand.
    Dein Name ist in jeden Baum,
    in jeden Fels gebrannt.
     
    Es duftet nach Akazien und
    dein Lächeln duftet auch.
    Die Winde meinen’s gut mit uns,
    die Welt nimmt uns in Kauf.
     
    Wir reden nicht, wir schweigen nicht,
    wir sind ganz einfach da.
    Wir spiegeln uns im Sommerlicht
    und sind uns nah.
    Dem Mond entgegen
     
    Er hat den Namen abgelegt wie einen Ranzen
    und was dazugehört: den Pass, das letzte Geld.
    Er wollte nicht mehr mit den andern tanzen   –
    und keinen Aufstand, denn er war kein Held.
     
    Als er davonging, bellten ein paar Hunde,
    und nebenan gingen die Lichter aus.
    Er drehte ohne Grund noch eine Runde,
    dann ließ er sich zurück in seinem Haus.
     
    Er aber ließ sich los und sprang, befreit
    von sich und all dem, was er hinterlassen,
    dem Mond entgegen, der bereit
    und nah war, fast schon anzufassen.
     
    Und so wie Winde durch die Straßen jagen,
    lief er dem neuen Leben hinterher,
    begann, sich mit dem Dasein zu vertragen   –
    und man kann sagen: er genoss das sehr.
     
    Was hat man nicht versucht, aus ihm zu machen.
    Was hat man doch vergebens investiert.
    Das Leben fängt an, richtig Spaß zu machen,
    wenn man auf einmal nicht mehr funktioniert.
     
    Ein Name blieb zurück und eine
    codierte Nummer auf gestempeltem Papier.
    Die war noch ein paar Tage sehr alleine,
    dann wurde sie entdeckt und archiviert.
     
    Er aber lebte herrlich und verschont
    von Bürokraten, Akten und Devisen.
    Genaures weiß man nicht   – auch ob der Mond
    sich von ihm fassen ließ, ist nicht bewiesen.
    Wieder im Leben
     
    Wieder im Leben,
    wieder dabei.
    Jahre des Wandels,
    der Einsiedelei.
     
    Stürme und Flauten.
    Nur eines ist klar:
    Alles ist anders   –
    und doch wie es war.
     
    Seltsamer Handel.
    Was drängt dich zum Sein?
    Leidvoll die Lüste.
    Meistens allein.
     
    Irgendwas hält dich.
    Doch es tut weh:
    Dieses Werde und Stirb.
    Dieses Blüh und Vergeh.
     
    Trotzdem, ein Windhauch
    genügt zu verstehn.
    Bäume im Nebel.
    Verzauberte Seen.
     
    Zärtliche Worte.
    Du fühlst dich vereint.
    Aber wann bist schon
    du gemeint?
     
    Jahre des Wandels,
    der Einsiedelei.
     
    Stürme und Flauten.
    Nur eines ist klar:
    Alles ist anders   –
    und doch wie es war.
     
    Trotzdem: du hältst dich,
    vom Atmen verführt.
    Hast manchmal wirklich
    Dasein gespürt.
     
    Wieder im Leben,
    noch ist nicht genug.
    Bring es zu Ende.
    Leere den Krug.
     
    Wieder im Leben,
    noch ist nicht genug.
    Bring es zu Ende.
    Leere den Krug.
    Schlendern
     
    Einfach wieder schlendern,
    über Wolken gehn
    und im totgesagten Park
    am Flussufer stehn.
     
    Mit den Wiesen schnuppern,
    mit den Winden drehn,
    nirgendwohin denken,
    in die Himmel sehn.
     
    Und die Stille senkt sich
    leis in dein Gemüt.
    Und das Leben lenkt sich
    wie von selbst und blüht.
     
    Und die Bäume nicken
    dir vertraulich zu.
    Und in ihren Blicken
    findst du deine Ruh.
     
    Muss man sich denn stets verrenken,
    einzig um sich abzulenken,
    statt sich einem
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