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Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition)

Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition)

Titel: Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition)
Autoren: Vanessa Blumhagen
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Kernspintomografie durchgeführt hatte. Und es sollte der vorerst letzte Besuch bei und der letzte Versuch mit einer Schulmedizinerin sein.
    Ich kam zu diesem Termin wie üblich mit meinem dicken Leitz-Ordner voller Unterlagen und Papiere, einigen Büchern und einer Aufstellung meiner aktuellen Medikamente unterm Arm zur Tür herein. Dieser Anblick muss die junge Nachwuchsärztin extrem erschrocken haben. Ich spürte ihre Abneigung und Antipathie. So ein selbstbewusster Auftritt einer Patientin war hier nicht erwünscht. Die Dame hörte sich kurz meine Ausführungen an und sagte mir dann knallhart ins Gesicht: »Es gibt keine Nebennierenschwäche! Entweder sie funktioniert, oder sie funktioniert nicht. Dazwischen gibt es nichts.«
    Ich legte ihr das Buch Grundlos erschöpft des amerikanischen Nebennieren-Papstes Dr. James L. Wilson auf den Tisch. 480 Seiten, die sich nur um das eine Thema drehen: Nebennierenschwäche und die daraus resultierenden Symptome. Ein Bestseller, seit es 2001 erschienen ist. Die Ärztin blieb bei ihrer Meinung und bot mir die übliche Blutuntersuchung und einige andere Tests an. Ich lehnte dankend ab – und ging. Auf dem Weg zum Parkplatz beschloss ich, dass ich mir ab jetzt diese unbefriedigenden Arztbesuche ersparen würde. Ich hatte keine Lust mehr auf solch eine abschätzige Behandlung. Auf Mediziner, die stur ihr Universitätswissen herunterbeteten, das mit mir und meinem Befinden rein gar nichts zu tun hat. Ich wollte mich nicht mehr erklären, nicht mehr um Hilfe bitten.

Der richtige Weg
    Schlussendlich habe ich die meisten Erfolge in den letzten Jahren meinen Recherchen und meinem Bauchgefühl zu verdanken. Ich weiß und ich spüre, was mir guttut. Und vor allem, was nicht. Wenn ich mir vertraue, bin ich auf dem richtigen Weg, das wurde mir an diesem Nachmittag endgültig klar. Natürlich brauche ich einen Mediziner, um Medikamente verschrieben zu bekommen und Labore zu beauftragen. Aber ich habe ja zwei Vertraute: meinen Hausarzt und Kirsten, meine Heilpraktikerin. Mit ihnen zusammen erkunde ich die letzten Schwächen meines Körpers. Wir arbeiten zusammen. Und das ist ein verdammt gutes Gefühl. Sie hören auf mich, nehmen meine Ideen auf. Und ich profitiere von ihrem Expertenwissen. Und so bin ich auf einem guten Weg. Sicher, noch läuft nicht alles hundertprozentig so, wie ich es gern hätte. Aber das wird schon, da bin ich mir sicher. Ich bin ruhiger geworden, zufriedener – und dankbarer. Ich weiß, ich hab schon viel erreicht. Ich bin ganz schön weit gekommen. Und das habe ich vor allem meinem Durchhaltevermögen und meinem starken Willen zu verdanken.
    Wenn ich mir rückblickend die letzten vier Jahre so anschaue, bin ich erschrocken, wie schlecht es mir doch manchmal ging, wie tief ich gefallen bin. Aber ich bin auch stolz auf mich, dass ich es aus den dunklen Löchern immer wieder rausgeschafft habe, dass ich wieder aufgestanden bin und nicht aufgegeben habe.
    Diese Kraft und mein Wissen möchte ich gern mit anderen Betroffenen teilen. Mit Ihnen. Denn es gibt keinen Grund, warum nicht jedem Hashimoto-Patienten geholfen werden sollte. Dafür muss die Öffentlichkeit, die Ärzte und die Gesellschaft, mehr erfahren. Und dieses Buch ist der Anfang ...

Kapitel 2
Hab ich’s auch?
Die Symptome
    Im ersten Kapitel haben Sie nun meine Geschichte erfahren. Aber ich möchte ja Ihnen helfen! Deshalb folgen jetzt Infos, Infos und noch mal Infos, die Ihnen Anhaltspunkte, Tipps und Anregungen geben sollen, um besser mit Hashimoto leben zu können. Natürlich immer gespickt mit meinen Erlebnissen.
    Ich muss es hier einmal explizit erwähnen: Ich bin kein Arzt, habe keine medizinische Ausbildung oder Ähnliches. Alles, was ich in diesem Buch zusammengetragen habe, sind meine persönlichen Erfahrungen und Recherchen der letzten vier Jahre. Ich habe all das selbst ausprobiert. Trotzdem sind es nur Vorschläge, die Sie für sich persönlich prüfen sollten. Ziehen Sie gegebenenfalls immer zuerst Ihren Arzt oder Heilpraktiker zurate, bevor Sie sie für sich anwenden. Was bei mir funktioniert, muss nicht unbedingt zu Ihrem Körper passen. Denn genau wie kein Arzt in Sie hineinschauen und -fühlen kann, ist auch mir diese Gabe nicht vergönnt.
    Und natürlich muss ich auch an dieser Stelle einmal betonen, dass ich als Journalistin oft ganz andere Zugänge zu Informationen und Experten sowie weitere Recherchemöglichkeiten habe als »Otto-Normalverbraucher«. So ein Visitenkärtchen öffnet
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