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Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende

Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende

Titel: Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
Autoren: Petra Franke
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Menschen unser Leben für immer. Nie wieder wird es sein, wie es vorher war. Das spüren wir sofort, auch wenn wir es anfangs nicht wahrhaben wollen.
    Es hat in Ihrem Leben einen anderen besonderen Augenblick gegeben: Irgendwann sind Sie dem Verstorbenen zum ersten Mal begegnet. Daraus ist eine Beziehung entstanden, die Ihr Leben geprägt hat. Diese Begegnung hat Sie bereichert. Viele besondere Momente sind daraus entstanden, schöne und auch schwierige. Der Verstorbene hat Ihrem Leben seinen Stempel aufgedrückt. Und nun ist der Augenblick gekommen, in dem der andere Ihr Leben wieder verlassen hat. Auch dies wird Ihr Leben in eine bestimmte Bahn lenken und ihm eine besondere Prägung geben.
Das Leben bewältigen – und den Tod
    Sie unterliegen ständig den verschiedensten Einflüssen und müssen sich dem Leben stellen. Wie gut Sie mit diesen Anforderungen und Schicksalsschlägen umzugehen lernen, bestimmt Ihre Lebensfreude und Lebensqualität. Sie benötigen dafür ein gewisses Maß an Resilienz. Dieser Begriff steht für die Fähigkeit, Krisen zu meistern. Diese psychische Widerstandsfähigkeit ist bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt, kann jedoch trainiert werden. Um Ihre Resilienz zu stärken, muss neben der psychischen und körperlichen Gesundheit auch die so genannte soziale Kompetenz trainiert werden, Ihre Fähigkeit, sich auf andere Menschen einzulassen. Dazu werden Sie in diesem Buch immer wieder Anregungen finden. Alles hier Beschriebene läuft darauf hinaus, Ihre Resilienz zu verbessern, damit Sie Ihr Leid besser bewältigen.
    Obwohl jedes Leben vielerlei Brüche aufweist, ist in Trauergesprächen oft festzustellen, dass ein vollendetes Leben im Gesamtbild eine schlüssige Struktur und eine gewisse Harmonie zeigt. Wie bei einem Textilbild, auf dessen Rückseite alles durcheinanderläuft, dessen Vorderseite jedoch eine klare Szenerie aufweist, so zeichnen sich in der Gesamtschau die Lebenswege ab. Das Bild des Lebens vollendet sich im Augenblick des Todes, auch wenn wir noch nicht gleich in der Lage sind, es als Ganzes zu betrachten.
In der Rückschau Trost finden
    Jedes Leben hat seine eigene Dynamik und schwingt auf und ab. Aber am Ende wird es irgendwie gut sein und seinen Sinn haben. Das Leben scheint einer inneren Logik zu folgen, die sich unserem Verstand entzieht. Vielleicht können Sie sich im Rückblick auf die Geschichte des Verstorbenen ein wenig mit Ihrem und auch seinem Schicksal versöhnen – indem Sie einige Eckpunkte erkennen, die Ihnen einen Eindruck davon vermitteln, in welcher ganz subjektiven Weise dieses durchlebte Leben gelungen und erfüllt war.
     
    »Niemand weiß, was der Tod ist, ob er nicht für den Menschen das größte ist unter allen Gütern. Sie fürchten ihn aber, als wüssten sie gewiss, dass er das größte Übel ist.«
    (Platon)
     
    Sternenkinder
    Anders verhält es sich bei einem totgeborenen oder verstorbenen Kind. Hier kann niemand von einem »erfüllten« Leben sprechen.
    Auf jüdischen Friedhöfen stehen auf Gräbern von Kindern und Jugendlichen deshalb statt Grabsteinen abgebrochene Säulen. Das ist ein Bild dafür, dass hier ein Leben nicht zu Ende gelebt werden konnte. Es ist ein Schicksal, das um vieles schwerer zu ertragen ist.
    Denn es ist wider die Natur, wenn Eltern ihre Kinder begraben.
    Aber auch wir Mütter und Väter, die wir eigene Kinder verloren haben, müssen irgendwie weiterleben. Meine Kinder, die ungeboren verstorben sind, begleiten mich immer und überall in meinen Gedanken. Ich finde den Begriff »Sternenkinder« schön und stelle mir manchmal vor, meine Kinder schauen auf mich herab. Der Gedanke, mit meinen Sternenkindern verbunden zu sein, gibt mir Kraft, meinen Alltag trotzdem zu bewältigen, für meine lebendigen Kinder da zu sein und nicht in Traurigkeit zu verharren.
Achtsam leben
    Achtsamkeit kann Ihnen das Gefühl schenken, intensiv zu leben.
    Sind wir achtlos, rauscht vieles nur so an uns vorüber und bleibt unbeachtet. Achtsamkeit bedeutet, sich auf jeden Augenblick zu konzentrieren und ihn mit allen Sinnen wahrzunehmen. Jede Minute und jede Sekunde ist unwiederbringlich und gleich wertvoll. Jede verdient es, bewusst gelebt zu werden.
    Vielleicht gehören auch Sie zu denen, die ihre Aufmerksamkeit nicht vollkommen auf das richten, was sie gerade tun, sondern gedanklich immer schon beim Nächsten oder Übernächsten sind.
    So versucht mancher auch über seine Trauer hinwegzukommen und bewegt sich gedanklich bereits in
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