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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies
Autoren: Manfred Taut
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hereinstreckte.
    Der Agent jagte ihm die einzige Kugel seiner Waffe kaltblütig zwischen die Augen.
    Er zerrte dem Toten die Offiziersjacke von den Schultern, wechselte sie mit seinem Jackett und nahm die Maschinenpistole an sich.
    Dann lief er zum Lift.
    Er sprang hinein, und während er emporglitt, hörte er aus den verschiedenen Decks trampelnde Schritte und aufgeregte Rufe. Das ganze Schiff war durch die Explosion in Aufruhr geraten.
    Am Oberdeck angekommen, stürzte er, die Interarm KG 99 auf Dauerfeuer gestellt, aus dem Lift.
    Niemand war zu sehen.
    Er trat vorsichtig auf die Backbordseite des Oberdecks hinaus. Mehrere Dutzend Leute der Besatzung hatten sich am Bug der Jacht zusammengeschart. Sie starrten zum westlichen Kap hinüber, über dessen Felstrümmer im Abendlicht eine dunkle Wolke aus Staub und Rauch stand.
    Bomb bewegte sich schnell und leise zur Gangway hin und rannte hinunter.
    „Halt! Stehenbleiben!“ schrie plötzlich eine Stimme vom Schiff. Als er, ohne zu reagieren, weiter auf das Elektrocar zulief, pfiffen ihm die ersten Kugeln um die Ohren. Er warf sich hinter dem Gefährt in Deckung und erblickte eine Gestalt, die ihn vom Promenadendeck aus mit einer Pistole beschoß. Der Agent hob die Interarm und jagte eine Garbe hinauf.
    Ein gellender Schrei drang zu ihm herunter. Er schien getroffen zu haben.
    Bomb sprang in das Elektrocar und jagte die Mole entlang.
    Zurückblickend sah er, wie hinter ihm die ersten dunklen Gestalten der Besatzung die Gangway herunterliefen und zu Fuß seine Verfolgung aufnahmen.
    Der Agent blickte wieder nach vorn.
    Da bemerkte er zu seinem Schrecken, daß ihm der Weg zum Land hin abgeschnitten wurde.
    Sie kamen den Berg herunter, die neuen Zombies, von denen Le Sapp gesprochen hatte. Zwanzig bis fünfundzwanzig schwarzgekleidete Gestalten auf ihren Vehikeln.
    Statt auf alten Kleppern, die Totenschädel in modernde Lumpen gehüllt und mit Knüppeln und Sensen bewaffnet, kamen sie dahergebraust auf ihren Elektrobikes - die unbewegten Gesichter unter schwarzen Helmen und hinter dunklen Brillen verborgen — mit modernen Maschinenwaffen.
    Schon waren sie auf die Mole eingebogen und näherten sich unaufhaltsam dem Agenten.
    Gehetzt blickte Bomb um sich.
    Die Zombies von der C. X. Borgia waren bis auf einhundertfünfzig Meter heran.
    Wohin sollte er sich wenden?
    Es blieb ihm nur das offene Meer.
    Er hatte keine andere Wahl. Ob er ersoff, von Booten eingeholt, oder von Haien oder Barrakudas gefressen wurde, war letzten Endes egal.
    Er sprang aus der Elektrokarre, riß sich die Uniformjacke und das Hemd vom Leib, streifte die Slipper ab und schlüpfte aus der Hose.
    Gerade als er sich in die aufgewühlte Brandung stürzen wollte, sah er draußen zwischen den heranrollenden Wogen den flachen Rumpf eines hingeduckten Riva-Rennbootes heranpreschen.
    Das Boot raste mit voller Fahrt, über Brecher hüpfend, auf ihn zu.
    Aus.
    Schluß.
    Das war das Ende. Auch dieser Weg war ihm abgeschnitten. Verzweiflung ergriff Bomb.
    Er hatte keine Chance mehr...
    Da erhob sich hinter der Windschutzscheibe des Rennbootes eine schlanke Gestalt mit wehendem blondem Haar, die den Arm emporriß und ein giftgrünes Tuch schwenkte...
    Lady Constance!
    Dem Himmel sei Dank!
    Der Agent stieß einen ganz und gar unprofessionellen Juchzer aus und tanzte vor Freude auf der Stelle.
    Das Boot schoß im Bogen längsseits der Mole und glitt an die Kaimauer heran.
    Aber schon waren die Zombies der Jacht bis auf sechzig Meter näher gekommen und eröffneten im Laufen das Feuer.
    Auch die motorisierte Todesgarde auf der anderen Seite war nur noch knappe hundert Meter entfernt.
    Sie würden ihn und Lady Constance auf dem Rennboot mit ihren Kugeln zerfetzen.
    Da griff der Agent nach seinen abgestreiften Gucci-Slippern, die von der Abteilung Q des Sekret Service speziell präpariert worden waren.
    Er löste mit einer Drehbewegung die mit Bajonettverschluß befestigten Absätze von den Schuhen und entsicherte ihren Zündmechanismus.
    „Schließen Sie die Augen und halten Sie sich die Ohren zu! Sofort!“ brüllte er zu Lady Constance ins Boot hinunter. Dann schleuderte er den einen Absatz der Jachtbesatzung, den anderen der heranbrausenden Motorradgruppe entgegen.
    Er warf sich zu Boden und verbarg den Kopf in den Armen.
    Die Wirkung der kombinierten Blend- und Schockbomben war verheerend.
    Als Bomb halbbetäubt den Kopf hob, sah er rechts von sich das wirre Knäuel der blind und taub ineinander gerasten
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