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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies
Autoren: Manfred Taut
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Medizin erhebliche Fortschritte gemacht, um eine neue Generation von lebenden Toten zu schaffen. Sie hat gelernt, die alten Voodoogifte reiner zu gewinnen und sie feiner zu dosieren. Wir sind jetzt in der Lage, einen Menschen zu erschaffen, wie wir ihn brauchen: ein Geschöpf, das noch seinen Intellekt behalten, aber seine Seele verloren hat. Ein Geschöpf, daß rein verstandesgemäß handelt, ohne von Skrupeln und Emotionen und Ängsten beeinflußt zu sein. Den ersten Prototypen dieser Geschöpfe sind Sie schon begegnet, Mr. Bomb. Zu Ihrem Glück hatten diese nicht den Befehl, Sie zu töten, auch wenn Ihnen einer von ihnen die Maschinenpistole in den Bauch gerammt hat.“ Bomb fiel es wie Schuppen von den Augen.
    Die Wachen und Mannschaften auf Sapp’s Cape, diese harten athletischen Gestalten mit ihren kalten Augen und unbewegten Gesichtern, das waren die modernen Zombies. Eine unbarmherzige und todesverachtende Truppe. Welch eine entsetzliche Vorstellung!
    „Sie wollten mich zu Zizi führen“, fiel Bomb plötzlich wieder ein. „Wo ist sie?“
    Le Sapp fletschte die gelben schaufelförmigen Zähne.
    „Mein lieber Mr. Bomb“, sagte er sarkastisch, „ich hätte Sie, was den Umgang mit Frauen anbelangt, für klüger gehalten. Frauen verstehen nur zwei Sprachen. Entweder die Sprache der Liebe - oder die Sprache der Gewalt. Ich persönlich habe immer die letztere vorgezogen, sie ist die verläßlichere. Das habe ich in meinem ersten Beruf gelernt.“
    „Sagten Sie Beruf, Sie Zuhälter?“ fragte Bomb und spie aus. „Ich bitte Sie“, sagte Le Sapp und spreizte die Hände. „Was haben Sie gegen Zuhälter? Das älteste Gewerbe der Welt ist durch sie erst zu einem, richtigen Beruf geworden, zu einer professionellen Institution, geführt von fähigen Managern. Vorher hatte es doch nur armseligen Amateurstatus...“
    „Zum letztenmal, wo ist Zizi?“ rief Bomb.
    „Seien Sie nicht zu sehr enttäuscht von ihr“, fuhr Le Sapp unbeeindruckt fort. „Ich glaube, sie hatte sich wirklich in Sie verliebt, Mr. Bomb. Wir mußten ihr daher sehr gut Zureden, die kleine Einladung an Sie zu schreiben. Zuerst zeigte sie sich wenig kooperativ, aber jeder Mensch hat glücklicherweise eine Grenze der Belastbarkeit. Sie ist individuell unterschiedlich, was aber letzten Endes keine Rolle spielt. Jedenfalls hat Zizi...“
    „Wo ist sie?“ schrie Bomb, am Ende seiner Beherrschung. Le Sapp grinste diabolisch.
    Er trat, die Luger auf Bomb gerichtet, auf eine Schalttafel zu, die neben dem Schott angebracht war, und betätigte einen Hebel.
    Mit leisem Surren schoben sich die stählernen Längsplatten zurück und gaben die große, dunkle Öffnung frei.
    Bomb starrte auf das Wasser in der Tiefe hinunter.
    „Ich habe lange geschwankt, Mr. Bomb“, sagte Le Sapp, „was ich mit Ihnen anstellen werde. Zuerst habe ich mit dem Gedanken gespielt, aus Ihnen einen Zombie zu machen, einen dieser klassischen Voodootypen natürlich. Die Vorstellung, Sie hier an Bord als debilen Klabautermann, als sabberndes Monster, sozusagen als Partyschreck zu halten, war für mich äußerst reizvoll.
    Leider hat mir Pjotr Pornowsky von diesem Spaß abgeraten.
    Es könnte zu Komplikationen führen, wenn jemand Ihre blasierte britische Visage wiedererkennen würde.
    Dann ist mir eingefallen, daß Sie gerne in Gesellschaft schöner Frauen baden und ein Faible für frivole Unterwasserspielchen haben. Daher habe ich mich dazu entschlossen, daß Sie unserer Mademoiselle Zizi Gesellschaft leisten werden.“
    Le Sapp deutete mit einladender Bewegung auf die langgestreckte, dunkle Öffnung.
    Plötzlich sah Bomb wieder den Bocor Le Sapp vor sich, wie er die beiden Voodoopuppen, den Mann und die Frau, ins Wasser geworfen hatte...
    Als er die entsetzliche Bedeutung der Worte Le Sapps erfaßte, ergriff ihn tiefe Verzweiflung.
    „Wollen Sie... wollen Sie damit... sagen, daß Zizi...“ Er brach ab. Alles sträubte sich in ihm, die furchtbare Tatsache auszusprechen.
    Le Sapp fuhr sich mit der Zunge über die dicken Lippen. „Ja, Mr. Bomb“, sagte er genüßlich. „Mademoiselle Zizi ist baden gegangen, wie man so schön sagt. Leider sind beim Fluten dieses Luxusswimmingpools einige Barrakudas mit hereingeschlüpft. Nicht allzu viele, vielleicht vier oder fünf. Sie kennen Barrakudas, Mr. Bomb? Viele Experten halten sie für angriffsiustiger als Haie, speziell unsere einheimischen großen Exemplare...“
    „Sie Dreckskerl!“ stieß Bomb in ohnmächtiger Wut hervor. „Sie
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