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Jagd auf Roter Oktober

Jagd auf Roter Oktober

Titel: Jagd auf Roter Oktober
Autoren: Tom Clancy
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Hand. »Wally, hier Bart. Wir haben mittschiffs einen erwischt, aber der Kahn hält. Können Sie Störmaßnahmen ergreifen?«
    »Aye aye! Fangen sofort an. Out.« Chambers legte auf. »Goodman, fluten Sie das MOSS-Rohr. Wir laufen hinter dem MOSS her. Sowie das Alfa darauf feuert, versenken wir es. Programmieren Sie zweitausend Meter Geradeausfahrt und dann eine Kursänderung nach Süden.«
    »Erledigt. Luke offen, Sir.«
    »Feuer!«
    »MOSS frei, Sir.«
    Der Köder lief mit zwanzig Knoten zwei Minuten lang voraus, um von Dallas klarzukommen, und verlangsamte dann seine Fahrt. Es handelte sich um einen Torpedo, dessen Nase einen leistungsstarken Sonar-Wandler enthielt, der mit einem Tonbandgerät gekoppelt war und die Geräusche eines U-Bootes der 688 -Klasse sendete. Alle vier Minuten ging es von lautem zu leisem Betrieb über. Dallas folgte dem Köder in zweitausend Meter Entfernung und in größerer Tiefe.
    Konowalow näherte sich vorsichtig der Wand aus Luftblasen, von Norden her gefolgt von Pogy .
    »Na los, du Arsch, schieß auf den Köder«, sagte Chambers leise. Die Mannschaft im Kontrollraum hörte ihn und nickte grimmig ihre Zustimmung.
     
    Roter Oktober
    Ramius kam zu dem Schluss, dass die sonifizierte Zone nun zwischen ihm und dem Alfa liegen musste. Er ließ die Maschinen wieder anlaufen und befahl einen Nordostkurs.
     
    W. K. Konowalow
    »Ruder zehn Grad backbord«, wies Tupolew leise an. »Wir umfahren die Störzone von Norden her und stellen dann auf dem Rückweg fest, ob er noch lebt. Erst müssen wir aus diesem Lärm heraus.«
    »Noch immer nichts«, meldete der Mitschman. »Kein Grundaufprall, kein Hinweis auf Zusammenbruch unter Druck. – Neuer Kontakt, Richtung eins-sieben-zehn – ein anderes Geräusch, Genosse Kapitän, klingt wie ein Amerikaner. Eine Schraube.«
    »Auf welchem Kurs?«
    »Fährt nach Süden, glaube ich. Ja, Südkurs – der Schall verändert sich. Eindeutig Amerikaner.«
    »Ein amerikanisches Boot hat einen Köder losgelassen. Den ignorieren wir.«
    »Ignorieren?«, fragte der Politoffizier verständnislos.
    »Genosse, wenn Sie auf Nordkurs torpediert worden wären, würden Sie sich dann nach Süden wenden? Sie vielleicht – aber Marko nicht. Das wäre zu nahe liegend. Der Amerikaner ließ einen Köder los, um uns von Marko wegzulocken. Nein, Marko fährt bestimmt nach Norden oder Nordosten. Wenn Roter Oktober gesunken wäre, hätten sie keinen Köder gestartet. Nun wissen wir, dass er noch lebt, aber aktionsunfähig ist. Wir finden ihn und geben ihm den Rest«, erklärte Tupolew gelassen, aber ganz im Bann der Jagd auf Roter Oktober. Nun konnte er beweisen, dass er der neue Meister war.
    »Aber die Amerikaner –«
    »Schießen nicht, Genosse«, sagte der Kapitän mit einem dünnen Lächeln. »Wenn sie Erlaubnis zum Feuern hätten, wären wir schon längst von dem Boot im Norden erledigt worden. Ohne Genehmigung dürfen sie nicht schießen. Sie müssen sie erst einholen, so wie wir – aber wir haben den Feuerbefehl bereits und sind daher im Vorteil. Wir sind nun an der Stelle, an der ihn der Torpedo traf. Wenn wir die Störzone hinter uns haben, finden wir ihn wieder.«
     
    Roter Oktober
    Die Raupe war nicht mehr zu gebrauchen, weil der Torpedotreffer einen Tunnel zerfetzt hatte. Roter Oktober lief nun mit sechs Knoten, angetrieben von den Schrauben, die mehr Lärm machten.
    »Ruder hart backbord, auf Gegenkurs gehen«, befahl Ramius.
    »Wie bitte?«, fragte Mancuso erstaunt.
    »Denken Sie mal nach, Mancuso«, meinte Ramius und überzeugte sich davon, dass Ryan den Befehl auch ausführte. »Was ist bisher geschehen? Moskau hat einem Jagd-U-Boot befohlen zurückzubleiben. Ihre Kapitäne kenne ich alle. Sie sind allesamt jung und aggressiv. Dieser Mann muss wissen, dass wir noch intakt sind und sucht uns jetzt. Aus diesem Grund schleichen wir uns zurück wie ein Fuchs und lassen ihn an uns vorbeifahren.«
    Ryan spürte, dass dieser Plan Mancuso missfiel.
    »Schießen können wir nicht. Ihre Männer dürfen nicht feuern«, fuhr Ramius fort. »Entkommen können wir ihm nicht, denn er ist schneller als wir. Verstecken geht auch nicht – sein Sonar ist besser. Er wird nach Osten laufen, uns dank seiner höheren Geschwindigkeit festnageln und dann mit Sonar orten. Unser bester Fluchtweg führt nach Westen, denn damit rechnet er nicht.«
    Mancuso konnte dem Vorhaben noch immer nichts abgewinnen, musste aber gestehen, dass es schlau war. Viel zu schlau. Er warf einen Blick
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