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Jagd auf Jesse James

Jagd auf Jesse James

Titel: Jagd auf Jesse James
Autoren: Jack Slade
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sich, was das wohl für Gedanken waren. Woran dachte eine Frau wie Melissa, wenn sie mit ihm Zärtlichkeiten austauschte? Er widerstand dem Drang, sie danach zu fragen, und gab sich ganz seinen Gefühlen hin.
    Sie lag unter ihm, auf der Tischdecke, die Beine in die Höhe gereckt, und keuchte unter seinen Stößen. Es dauerte nicht lange und ihre blassen Wangen röteten sich. Ihr Blick, der am Anfang eher gelassen war, bekam bald etwas Gehetztes.
    »Mein Gott!«, stöhnte sie. »Was machst du mit mir?«
    Lassiter legte noch eine Schippe drauf, und die Frau begann vor Lust zu schreien. Erst als er spürte, dass sie wohl gleich kommen würde, verlangsamte er seinen Hüftschwung.
    Melissa packte den Zipfel des Tischtuchs und biss hinein. Während ihr Körper sich unter dem süßen Schmerz krümmte, starrte sie Lassiter an wie ein Wesen aus der Fabelwelt.
    Er gönnte ihr einen Moment Pause, damit sie wieder zu Kräften kam, dann veränderte er seine Position und läutete die nächste Runde ein.
    Melissa schnaufte wie eine Lokomotive unter Volldampf. Längst hatte sich ihre Frisur aufgelöst. Ihr Haar hing ihr nun in schweißnassen Strähnen um den Kopf. Als Lassiter zum Stillstand kam, um an ihren spitzen Nippeln zu knabbern, nahm sie sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn auf die Stirn.
    »Wer hat dir all das beigebracht?«, keuchte sie. »Des Teufels Tochter, oder was?«
    Er grinste. »Ein Kavalier genießt und schweigt.«
    Wenig später kniete Melissa auf einem der Stühle. Beide Arme um die Lehne geschlungen, erwiderte sie die heftigen Stöße, mit der Lassiter sie bedachte. Er ließ es jetzt etwas langsamer und gefühlvoller angehen. Nachdem seine Gespielin abermals den Gipfel der Lust erklommen hatte, gab er sich noch einmal die Sporen.
    »Tod und Teufel«, schnaufte sie, als er innehielt. »Ich komme mir vor, als hätte mich ein Zug überrollt.«
    Auf seine Bitte hin drehte sie sich zu ihm und nahm den Pint in die Furche zwischen ihre Zwillinge. Sie hielt die Augen fest geschlossen, während sie sich solange auf und ab bewegte, bis es vorbei war.
    Dann blieb sie eine Weile reglos sitzen, bevor sie sich, um Atem ringend, durch den zerzausten Schopf fuhr. »Ich denke, ich nehme mir den Rest des Tages frei«, erklärte sie.
    Lassiter sah auf seine Taschenuhr. »Wir haben noch eine halbe Stunde«, sagte er trocken. »Sieht verdammt danach aus, als müsstest du deinen Feierabend verschieben.«
    Sie starrte ihn an. »Du bist der Teufel!«
    ***
    Jona Miles folgte ihrer neuen Freundin zu einem Saloon, aus dem dumpfes Stimmengewirr drang. Calamity Jane hielt ihr einen Türflügel auf, aber Jona blieb wie angewurzelt stehen, als ihr Blick ins Innere fiel.
    Das konnte doch nicht wahr sein!
    Das Lokal war eine der übelsten Kaschemmen, die sie je gesehen hatte. Als Schanktisch dienten zwei aufgebockte Fässer, auf denen ein langes, grob gehobeltes Brett lag. Der Bartender sah aus wie ein gerupftes Huhn. Er trug abgewetzte Latzhosen, ein mehrfach geflicktes Cottonhemd und einen Filzhut, dessen Krempe mit einem Stück Draht an der verbeulten Krone befestigt war. Er war gerade dabei, mit einem Schmierlappen verschüttetes Bier von der Auflage zu wischen.
    Die Männer, die am Tresen lehnten, unterbrachen ihr Gespräch und glotzten aus glasigen Augen zum Eingang. Sie waren zu dritt, und alle hatten gehörig einen in der Krone. Keiner von ihnen sprach ein Wort. Offensichtlich hatte ihnen der Anblick von gleich zwei Frauen die Sprache verschlagen.
    »Los, komm rein, Jona!«, drängte Calamity Jane. »Ich stell’ dir meine Freunde vor.«
    Jona machte sich steif. »Nur über meine Leiche! Beim besten Willen, Jane, das ist nicht mein Stil.«
    »Dein Stil?« Jane unterdrückte einen Rülpser. »Was zum Teufel meinst du damit?«
    »Gibt es keinen anderen Saloon in der Stadt?« Jona presste ihr Bündel gegen ihre Brust.
    »Doch, aber das hier ist mein Stammlokal.« Jane schob sie unsanft über die Schwelle. »Hab’ dich nicht so jungfernhaft, Kleines. Die Jungs beißen nicht.«
    »Aber …«
    »Nichts aber. Okay, die Strauchdiebe haben ihre Ecken und Kanten, aber alle haben sie ein goldenes Herz. Gib ihnen eine Chance, Sweetheart.«
    Mit diesen Worten bugsierte die große Frau Jona zur Theke. Die Männer rückten ein Stück zur Seite, nahmen die Hüte ab und starrten Jona voller Bewunderung an.
    »Das ist meine neue Freundin, Gents«, erklärte Jane. »Sie heißt Jona, und das da«, sie wies von einem zum anderen, »sind Georgie
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