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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)
Autoren: Jocelynn Drake
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war. Ich wollte sie auf keinen Fall töten, aber ich durfte auch nicht zulassen, dass sie mich so sehr schwächte, dass ich mich am Ende Gaizkas Willen beugen musste.
    »Stimmt«, schnurrte Gaizka. »Mira ist die gefährlichste Kämpferin, die mir je untergekommen ist, aber wenn ich sie nicht für meine Zwecke nutzen kann, dann nützt sie uns gar nichts. Sie lenkt uns nur von unserer Hauptaufgabe ab.«
    »Dann willst du also, dass ich sie umbringe?«, fragte ich und riskierte einen schnellen Blick über die Schulter auf den Bori.
    »Ja«, stieß Gaizka hervor. Das rote Glühen in Emma Rose’ Augen schien aufzuflackern, bevor es wieder leuchtete wie vorher. »Und nur auf meinen Befehl würdest du das nie tun, also heißt es jetzt: Töten oder getötet werden.«
    »Das wagst du nicht«, sagte ich und senkte das Messer. Ich richtete mich aus meiner geduckten Abwehrhaltung auf und sah Mira geradewegs in die Augen. Die Nachtwandlerin schien einen Moment zu zögern und mich anzublinzeln, als ließe Gaizkas Macht über sie vorübergehend nach. »Du brauchst mich noch. Du wirst mich nicht töten.«
    »Ich habe zwar achtzehn Jahrhunderte Zeit in dich investiert, trotzdem kann ich noch mal von vorne anfangen. Es wird immer Menschen geben, die nach einem Weg suchen, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen und dabei unvorstellbare Kräfte und unendliche Macht zu gewinnen. Ich kann warten«, höhnte Gaizka.
    Das rote Glühen kehrte in Miras Augen zurück, Sekunden bevor sie wieder mit dem Messer nach mir ausholte. Ich sprang zurück, aber die Vampirin war einen Hauch schneller und fügte mir einen Schnitt an der Brust zu. Das meiste bekam zwar die Lederjacke ab, doch die Messerspitze schrammte über den offen stehenden Reißverschluss, durchdrang das Baumwollhemd und drang ein paar Millimeter tief ins Fleisch.
    »Nein!«, schrie Mira. Die Hand, die das Messer hielt, begann zu zittern. Unsicher stolperte sie einen Schritt zurück.
    »Mira! Gehorche mir!«, befahl Gaizka und hob zum ersten Mal, seit er die Gasse betreten hatte, die Stimme.
    »Wehr dich, Mira!«, brüllte ich.
    »Kann nicht«, stieß sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor und schwang schon wieder das Messer nach mir. Diesmal riss ich meine Klinge hoch und parierte ihren Angriff, bevor sie mir das Herz durchbohrte. Diesmal schien sie sich etwas langsamer zu bewegen, als wehrte sie sich endlich gegen die Kontrolle durch den Bori. Blutiger Schweiß stand ihr auf der Stirn, und eine Träne lief ihr über die Wange. Sie zitterte am ganzen Körper und hatte die Zähne fest zusammengepresst. Es war offensichtlich, dass sie mit aller Kraft gegen ihn ankämpfte – aber es reichte nicht.
    »LaVina«, schrie ich, während ich versuchte, mir Mira vom Leib zu halten. »Ich könnte hier wirklich gut etwas Hilfe brauchen.«
    »Ohne Mira kann ich nichts machen«, sagte die Hexe irgendwo hinter mir. Es klang, als wäre sie jetzt etwas näher an mir dran, sodass ich annahm, dass sie die Treppen in die Gasse hinunter genommen hatte. »Du wirst sie erst einmal befreien müssen.«
    »Vergebliche Liebesmüh, Alte«, spottete Gaizka. »Die Nachtwandlerin ist ganz in meiner Hand.«
    »Danaus wird es schaffen«, widersprach sie voller Vertrauen. »Sprich mit ihr, Jäger. Lass sie nicht allein.«
    Keuchend gelang es mir endlich, Mira von mir wegzuschubsen. Bevor sie etwas unternehmen konnte, nahm ich all meine Kräfte zusammen und stieß in ihren Geist vor. Die Nachtwandlerin schrie auf und stolperte ein Stück zurück, während sie mit beiden Händen, die immer noch die Messer festhielten, ihren Kopf umklammerte.
    DortherrschtewallendergrauerNebel.Zuerstwussteichnichteinmal,wosiewar.KeineSpurvondemüblichenGedankenchaos,keinwildesGefühlswirrwarr,dasvoneinemExtreminsanderefiel.DannstießichaufeineSpurausSchmerz,diezugrößeremundimmergrößeremSchmerzführte,bisdieWeltnurnochausRotzubestehenschien.UndtiefimInnerenfandichMirasGedanken,zusammengerolltzueinerkleinenKugel.
    Mira.
    Oh Gott, Danau! Bitte töte mich jetzt auf der Stelle!, stöhnte sie.
    Hilf mir, ihn zu besiegen!
    Das kann ich nicht. Kann nicht dagegen ankämpfen. So viel Schmerz. Bin so müde. Vorsicht!
    Ich tauchte gerade so weit aus ihrem Geist auf, dass ich meine Umgebung erkennen konnte. Die Nachtwandlerin stürzte sich auf mich. Aber jetzt, da ich Zugang zu ihren Gedanken hatte, konnte ich auch den vorausgehenden Befehl hören. Ich duckte mich unter einem Stoß, der mich aufspießen sollte, während ich das zweite Messer
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