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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker
Autoren: Jocelynn Drake
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Schutzwirkung meines Namens. Unausgesprochen wart ihr beide schon immer meine Repräsentanten in der Stadt, aber wenn ihr meiner Familie beitretet, erhält das Ganze einen offizielleren Charakter. Als Familienmitglieder tut ihr alles, was ihr tut, als hätte ich es selbst getan. Eure Worte sind meine Worte. Aber das bedeutet auch, dass ich euch das Herz rausreiße, wenn ihr meinen Namen missbraucht. Ohne Zögern. Ohne Gnade. Ohne Nachfragen."
    Ich machte eine Pause und sah Amanda und Knox an. Beide schienen meinem Blick auszuweichen, sagten aber nichts. Ich war zwar bei beiden nicht davon ausgegangen, dass sie ein solches Fehlverhalten jemals zeigen würden, trotzdem war es wichtig, es hier und jetzt auszusprechen. Einmal musste diese Warnung im Raum stehen, und wenn es nur darum ging, ihnen in diesem gefährlichen Spiel eine Denkpause zu gewähren.
    „Abgesehen davon ändert sich für euch gar nichts, wenn ihr zu meiner Familie gehört. Ihr werdet nicht in diesem Haus schlafen müssen .. " „Nicht, dass das so schlimm wäre", murmelte Amanda. Ich gab mir Mühe, sie wegen dieser Unterbrechung strafend anzusehen, versagte dabei aber ziemlich erbärmlich. Mein Zuhause war ein wunderschönes dreistöckiges Haus aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg, mit glänzenden, dunklen Holzvertäfelungen und einer großen Wendeltreppe. Es war herrlich, und es war eine Schande, dass ich mehr als mein halbes Leben eingesperrt im Keller zubrachte.
    „Und ich werde auch nie von euch verlangen, mir auf irgendeine andere Weise zu dienen als bisher", fuhr ich fort. „Klingt gut", begann Knox und steckte die Hände in die Taschen seiner marineblauen Hose. Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, damit er weitersprach. In manchen Momenten erinnerte er mich an seinen Schöpfer Valerio. Knox machte einen Schritt weg vom Bücherregal und legte den Kopf schief, während er mich ansah, sodass ihm eine kurze blonde Haarsträhne übers Auge fiel. „Du bietest uns alle Vorzüge einer Familie an, ohne irgendeinen der üblichen Nachteile."
    „Genau." „Wo ist der Haken an der Sache?" „Der Konvent", antwortete Tristan an meiner Stelle. Der Konvent. Die Regierung, die über alle von meiner Art herrschte, bestand aus vier Nachtwandlern, die man die Ältesten nannte. Und ich galt seit einem verzweifelten Augenblick auf Kreta als eine von ihnen.
    Und um die Sache noch schlimmer zu machen, hatte Jabari sofort, als er meinem Gesuch stattgegeben hatte, den offenen Sitz im Konvent einnehmen zu dürfen, telepathisch an alle Nachtwandler in der Umgebung die Nachricht hinausposaunt, dass ich jetzt ein Konventsmitglied war. So hatte er sichergestellt, dass ich, nachdem wir in jener Nacht die Naturi besiegt hatten, keine Chance mehr hatte, mich aus der Sache herauszuwinden. Bastard.
    „Ich gelte jetzt als Mitglied des Konvents", gab ich zu, ekelte mich aber davor, die Worte laut auszusprechen, so als enthielten sie irgendein schleichendes Gift. „Es gibt sicher viele, denen es schwerfällt, diese Tatsache zu akzeptieren. Wenn jemand beschließt, einen Anschlag auf mich zu verüben und meinen Platz einzunehmen, dann wird er bei meiner Familie anfangen. Als Familienmitglieder habt ihr eine riesige Zielscheibe auf der Stirn." „Eine größere, als man als Nachtwandler im Kampf mit den Naturi eh schon hat?", fragte Amanda und hockte sich auf die Armlehne von Tristans Sessel.
    „In dem Fall wirst du nur von den Naturi gejagt", sagte Tristan, bevor ich antworten konnte. „Und bis jetzt geben sie sich noch damit zufrieden, nur Jagd auf Mira zu machen. Heute Nacht sind wir ihnen einfach nur in die Quere gekommen. Wenn ihr aber Miras Familie beitretet, dann geratet ihr ins Visier sehr mächtiger Nachtwandler. Ihr werdet von beiden Seiten gejagt werden, statt nur von einer."
    Amanda tat diese Warnung mit einem Achselzucken ab, aber ich bemerkte, dass das Lächeln, das sie sich abrang, nicht ganz von den Lippen auf ihre blauen Augen übersprang. „Das ist das Risiko in jeder Familie." „Nicht ganz, aber so ungefähr", berichtigte ich. „Geht heim und denkt darüber nach. Tristan bringt euch in die Stadt zurück. Ich komme in ein paar Nächten vorbei, um mir eure Antwort abzuholen."
    Keiner von beiden schien mit dieser plötzlichen Entlassung besonders glücklich zu sein, aber für mich gab es in diesem Moment nichts weiter zu besprechen. Sie bekamen eine Möglichkeit, die ich Tristan nicht eröffnet hatte, und dabei fühlte ich mich ausgesprochen unwohl. Ich
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