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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker
Autoren: Jocelynn Drake
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wünschte, ich hätte Tristan das gleiche Angebot machen können, aber ich wusste, dass ich es noch nicht über mich bringen würde, ihn, falls er ablehnte, wirklich gehen zu lassen.
    „Und, Knox, wenn du bei irgendeiner Gelegenheit etwas von Valerie - hörst, dann richte ihm bitte von mir aus, dass ich so bald wie möglich mit ihm sprechen muss. Das ist eine offizielle Einladung in meine Domäne, falls er fragt." „Ich habe nichts mehr von ihm gehört, seit ich ihn verlassen habe, aber ich behalte deine Botschaft im Hinterkopf, für den Fall, dass sich das ändert", sagte Knox, bevor er die Bibliothek mit Amanda im Schlepptau verließ.
     
    Tristan erhob sich aus seinem Sessel, kam zu mir und blieb vor mir stehen, während ich mich weiterhin gegen den Schreibtisch lehnte. Ich ließ die Schultern hängen, gebeugt von zu vielen Fragen und zu vielen Antworten, die ich nicht akzeptieren konnte.
    „Na, das ist doch super gelaufen", stichelte er und lenkte den Blick aus meinen zusammengekniffenen Augen damit wieder auf sich. „Treib's nicht zu weit, Tristan. Unsere Vereinbarung kann sich ganz schnell ändern." Ich versuchte, ihn einzuschüchtern, aber sein Grinsen wurde nur noch breiter. Wir glaubten beide nicht an meine leere Drohung. „Du bist nicht Sadira", sagte er leise. Er nahm meine linke Hand in seine und strich mit dem Daumen über das silberne Band, das ich am Ringfinger trug. „Und du hast ihnen weit mehr als ein hübsch verpacktes Todesurteil abgeboten. Das ist das Beste daran."
    Ich nickte mechanisch und hoffte, dass er die Abmachung zwischen uns genauso sah. „Was du nicht sagst."
    Ich entzog ihm meine Hand und ging zu einem der Bücherregale hinüber. Dort griff ich nach einer großen silbernen Sanduhr und stellte sie auf den Kopf, sodass der weiße Sand in die leere Kammer rieselte. Mir lief die Zeit davon. Wir hatten Rowe immer noch nicht ausfindig gemacht. Ich hatte halb erwartet, dass der Naturi in meinem Territorium auftauchen und mir den Kopf abreißen würde, nach all dem Chaos, das ich in seinem Leben angerichtet hatte. Aber er hatte sich nicht blicken lassen, und ein Teil von mir war dankbar dafür.
    Meinen halb geöffneten Lippen entrang sich ein Seufzer, als ich zu einer weiteren Sanduhr in meiner umfangreichen Sammlung trat und sie umdrehte.
    Danaus ...
    Meine Wege und die des Jägers hatten sich getrennt, lange bevor ich Savannah erreicht hatte. Er war gemeinsam mit mir aus Kreta abgeflogen, aber in Paris von Bord gegangen. Ich wusste, dass er zu Themis zurückgekehrt war. Dabei machten mir nicht so sehr die Forscher dort Sorgen, sondern Ryan, der Kopf von Themis mit seinen schrägen Ansichten. Während unserer gemeinsamen Zeit hatte ich den Eindruck gewonnen, dass Danaus endlich die Wahrheit über Nachtwandler zu begreifen begann. Er hatte eine Ahnung davon bekommen, dass wir mehr waren als die blutsaugenden Monster aus den Mythen der Menschen.
    Als ich jetzt in meinem Arbeitszimmer stand und die Blicke des Jägers auf meinem Rücken spürte, während die Naturi sich in meiner Domäne herumtrieben, war ich dankbar, dass er wieder in der Stadt war. Er war ebenso unberechenbar wie die Naturi, aber in den meisten Situationen verfolgten wir dasselbe Ziel - die Vernichtung der Naturi. Und gemeinsam konnte uns nichts aufhalten. Die Naturi waren machtlos gegen uns.
    Vor seiner Ankunft hatte ich mich den Naturi vollkommen ausgeliefert gefühlt. Ich konnte sie nicht aufspüren, wie ich das bei Menschen und Lykanthropen vermochte. Daher hatte ich keine Ahnung, ob sie sich nicht schon um meine geheime Zuflucht draußen vor der Stadt zusammenrotteten. Ich fühlte mich in meiner eigenen Domäne einsam und eingesperrt. Zögernd drehte ich mich wieder zu dem Jäger um, nachdem ich noch ein drittes versilbertes Stundenglas mit schwarzem Sand umgedreht hatte. Danaus hatte sich kein bisschen verändert, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, nur dass sein schwarzes Haar etwas gewachsen zu sein schien. Sein Gesicht war nahezu alterslos. Ein seltenes Lächeln leuchtete auf seinen Zügen und verlieh ihm das Aussehen eines Mittzwanzigers, während der fortwährend besorgte Zug um seine Augen, der ihm auch die Mundwinkel nach unten bog, ihn wie Ende dreißig oder Anfang vierzig wirken ließ - das Antlitz eines Kriegers, in dem die Zeit ihre Spuren hinterlassen hatte.
    „Ich fürchte mich vor dem, was dich in meine Domäne zurückgetrieben hat. Bereit, unseren Tanz fortzusetzen?", fragte ich, wobei ich
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