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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung
Autoren: Christine Feehan
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nicht nur vor Xavier, sondern auch vor sich selbst, dem Monster, zu dem der Magier ihn gemacht hatte, zu schützen. Der Umstand, dass Xavier seinen Körper besessen hatte, zählte für ihn nicht. Dieses Kind, seine geliebte Lara, das ihm geboren worden war, hatte wie Skyler mitten unter Bestien gelebt.
    Er kannte sie. Er liebte sie. Auch wenn er nichts empfand, waren die Gefühle da, weit weg, irgendwo vergraben. Sein Familiensinn, das Blut der Drachensucher rief nach ihm, rief nach ihr.
    »Vater?«, ertönte die Stimme eines Kindes.
    Als Razvan den Blick hob, stand sie direkt vor ihm. Lara. Tränen liefen ihr über die Wangen. Ehe Razvan wusste, wie ihm geschah, schlang sie die Arme um ihn und drückte ihn, gemeinsam mit Ivory, an sich.
    »Es ist alles in Ordnung, wirklich. Mir geht es gut. Nicolas hat sich um mich gekümmert. Und jetzt, wo du bei uns bist und ich weiß, dass du damals alles getan hast, um mich zu retten, wird alles wieder gut.«
    »Ich verdiene dich nicht.«
    Lara lächelte. »Genauso wenig wie Nicolas, den ich genauso sehr liebe.« Das Grinsen auf ihrem Gesicht wich einem ernsten Ausdruck. »Ich bin stolz darauf, deine Tochter zu sein.«
    Nicolas half Razvan auf die Füße. »Und ich, dein Sohn zu sein.« Um seine Lippen spielte ein verschmitztes Lächeln, das Ivory ein wenig schockierte, als er sich zu ihr herüberbeugte und ihr einen Kuss auf die Wange hauchte. »Hallo, Mutter.«
    Ivory warf ihm einen gespielt finsteren Blick zu, erleichtert darüber, dass die ungewohnten Scherze Razvans Anspannung linderten.
    Razvan spürte, wie er von Herzen lächelte. »Nimm meine Tochter und such ihr einen Platz zum Ausruhen, damit die Zeremonie beginnen kann«, sagte er.
    Ivory berührte Razvans Gedanken. Obwohl der sengende Schmerz abgeebbt war, konnte er ihn noch immer spüren. Sie umarmte ihn fest, während der Prinz wieder seinen Platz in der Mitte der Höhle einnahm und sich Schweigen über die Menge senkte.
    Als Gregori und Savannah ihre beiden Neugeborenen in die Höhle brachten und vor Mikhail stehen blieben, ging ein Jubeln durch die Menge, das die Wände beinahe zum Beben brachte. Razvan legte einen Arm um Ivorys Taille und zog sie an sich.
    »Jeder wird geloben, diese Kinder sein Leben lang zu lieben und zu unterstützen«, sagte Ivory, die sich aus ihrer Jugend an die Zeremonie erinnerte. »Von uns wird erwartet, dass wir sie erziehen, lieben und ein Teil ihrer Familie werden, falls ihren Eltern etwas geschieht, sodass sie auf dieser Welt nie alleine sind.« Ivory hauchte Razvan einen Kuss auf die Wange. »Noch mehr Kinder für dich.«
    Als Antwort auf den verschmitzten Unterton erwiderte er: »Zusätzlich zu den zehn, die wir bekommen werden.«
    Ivory sog scharf den Atem ein und warf ihm einen finsteren Blick zu. Sie wusste so gut wie nichts über Babys, nur über Waffen.
    Razvan stieß ein leises Schnauben aus, und selbst die Wölfe schüttelten sich, als würden sie lachen.
    Gregori übergab dem Prinzen seine erste Tochter, die in Ivorys Augen entsetzlich klein wirkte, aber sie hatte all ihre Finger und Zehen. Ihr Kopf war mit dichtem schwarzen Haar bedeckt. Und vor allem: Sie lebte. Die Kleine drehte den Kopf und schaute Ivory an. In ihren Augen lag Wiedererkennen. Ivorys Kehle schnürte sich zu.
    »Wer gibt diesem Kind seinen Namen?«, fragte Mikhail.
    »Sein Vater«, antwortete Gregori.
    »Seine Mutter«, ergänzte Savannah.
    »Sein Volk«, riefen die Anwesenden im Chor.
    »Ich taufe dich hiermit auf den Namen Anastasia Daratrazanoff«, sagte Mikhail. »Geboren im Kampf, gekrönt mit Liebe. Wer nimmt das Angebot des karpatianischen Volkes an, unsere Tochter großzuziehen und zu lieben?«
    »Ihre Eltern, mit Dankbarkeit«, gaben Savannah und Gregori die formelle Antwort.
    Vorsichtig gab Gregori Mikhail den anderen Zwilling, der sichtlich kleiner und zerbrechlicher war. Genau wie Anastasia hatte auch ihre Zwillingsschwester dunkles Haar. Und auch sie blickte in Ivorys Richtung, als Mikhail sie in die Höhe hielt, damit die Karpatianer sie sehen konnten. Die freudige Erregung, die sich beim Anblick des Säuglings in der Höhle ausbreitete, war elektrisierend. Ivory schossen die Tränen in die Augen. Sie lächelte die Kleine an und war fassungslos, als der Säugling ihr Lächeln erwiderte.
    »Wer gibt diesem Kind seinen Namen?«, fragte Mikhail.
    »Sein Vater«, antwortete Gregori mit erstickter Stimme.
    »Seine Mutter«, sagte Savannah, während sie Anastasia beschützend an sich
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