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Jäger der Schatten

Jäger der Schatten

Titel: Jäger der Schatten
Autoren: Melissa de la Cruz
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Fluchtplan, der hinter einer geheimen Verschwörung versteckt worden war.
    Glücklicherweise war die Sache noch mal gut ausgegangen. Kein Vampir war verletzt worden. Jeder dachte, Suck sei ein Film. Die Red Bloods tappten weiterhin im Dunkeln.
    »Ihr holt Victoria und Stuart ab?«, fragte Demin.
    »Laut einer der E-Mails werden sie sich in einer Stunde am JFK-Flughafen treffen. Wir werden dort sein«, antwortete Ted.
    »Der Dachboden?«
    »Den haben wir überprüft. Pauls Fingerabdrücke waren überall auf dem Computer. Außerdem stimmten Fasern aus dem Kofferraum des Wagens mit Stuarts DNA überein.«
    Demin wurde bewusst, dass Stuart höchstwahrscheinlich im Kofferraum war, als Paul sie nach der Party heimgefahren hatte. Deshalb hatte Paul so nervös ausgesehen, als sie ihn gefragt hatte, ob er sie mitnehmen könne.
    Sam Lennox kam aus der Gedankenwelt zurück. »Hier gibt es Nichts als Langeweile und Einsamkeit«, sagte er. »Kein Anzeichen von Gewalt oder irgendeiner Gemütserregung. Sieht so aus, als hätte der Junge die Wahrheit gesagt.«
    Es war genau, wie sie es sich gedacht hatte. Demin knabberte an ihrem Fingernagel. Im Gegensatz zu der hübschen Geschichte, die Paul ihr über Piper aufgetischt hatte, war diesmal alles so, wie er es beschrieben hatte.
    Demin fühlte sich erleichtert. Sie hatte die Wahrheit herausgefunden. Oder etwa nicht? Ein bohrender Zweifel blieb zurück. Alles passte zu gut, es war zu einfach. Entweder weil es die Wahrheit war oder weil Paul eine weitere ausgeklügelte Lüge vorbereitet hatte. Sie war sich nicht sicher. Sie musste alle ihre Möglichkeiten ausschöpfen.
    »Es ist zu einfach«, murmelte sie.
    »Woran denkst du?«, fragte Sam.
    »Ihr habt doch die Asche nach dem Brand eingesammelt, richtig? Lasst das Blut überprüfen. Nur um sicherzugehen, dass es nicht Victoria war.«
    »Wird gemacht.« Ted nickte und beauftragte die Venatoren, die im Archiv zurückgeblieben waren, einen Bluttest anzufordern.
    »Ein Team sollte an Paul Rayburn dranbleiben«, ordnete Demin an. »Er wird früh genug aufwachen. Wenn ihr hier fertig seid, treffen wir uns im Hauptquartier. Ich möchte noch einen Blick hinter diese Verschleierungszauber werfen. Achtet darauf, dass alles überprüft wird.«

40
Todeslauf
    A ls Demin die Lennox-Brüder im Venatorenhauptsitz wiedertraf, sagte ihr ein Blick in die abgespannten Gesichter alles, was sie wissen musste.
    Sam ließ sich in einen der abgenutzten Sessel fallen. »Du hattest Recht. Die Blutlinie beweist es eindeutig. Victoria Taylor ist tot. Schon seit Wochen.«
    »Und wir haben die Akten über die Bünde durchgesehen«, fügte Ted hinzu. »Victoria hat keinen Seelenverwandten in diesem Zyklus. Stuart auch nicht. Sie waren nie ein Paar. Es war alles eine Lüge. Die ganzen E-Mails waren gefälscht.«
    Demin hielt den Atem an, ihre Hände zitterten. »Und was ist mit Stuart Rhodes?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Das Einzige, was wir am Flughafen gefunden haben, war eine Urne mit Überresten. Das Labor untersucht den Inhalt gerade, aber ich vermute, dass es sich um Stuarts Asche handelt. Es sieht so aus, als sei der Junge seit drei Tagen tot. Das Video war auch eine Lüge. Es gab von Anfang an keine Möglichkeit, ihn zu retten.«
    »Wo ist Paul?«, fragte sie.
    Niemand hätte hoffnungsloser aussehen können als Ted Lennox. »Das Team hat ihn vor ein paar Stunden verloren. Er ist einfach verschwunden, sie wissen nicht, wie. Wer oder was auch immer dieser Junge ist, er ist gefährlich. Er ist keiner von uns und er hat schon zwei Vampire getötet. Er ist sogar in der Lage, einen Doppelgänger heraufzubeschwören. Das muss schwarze Magie sein.« Die Venatoren hatten in der Gedankenwelt keine Spur von dem Mädchen in seinem Auto gefunden, was bedeutete, dass es nie existiert hatte.
    »Und wie du festgestellt hast, ist er auch in der Lage, seinen Affectus zu manipulieren. Du solltest besser vorsichtig sein«, warnte sie Sam. »Bist du sicher, dass wir dich nicht umstimmen können?«
    »Nein, ich muss das tun«, sagte Demin. Was hatte Paul zu ihr gesagt? Ich habe von dir gehört. Ich wusste, dass du kommen würdest. Er hatte sich vorbereiten können. Er wusste alles über sie. Er wusste, dass sie sich auf ihr Talent verlassen würde, seinen Affectus zu lesen, eine für sie mühelose Vorgehensweise, die für die anderen Venatoren viel schwieriger war. Er wusste, dass sie stolz darauf war, sich sogar etwas darauf einbildete. Er hatte einen Weg gefunden, ihr Talent
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