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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung
Autoren: Cynthia Eden
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veranstalten.«
    »Hmm.«
    »Für den kann ich nichts mehr tun«, sagte Barlow und stand auf. »Der ist tot.«
    Und schmorte in der Hölle, hoffte Erin.
    Dee zuckte mit der Schulter. »Er wusste wohl nicht, dass ich immer Silberkugeln dabeihabe.«
    »Und Holzpflöcke in der Tasche«, ergänzte Zane.
    Das Martinshorn heulte weiter, und Sanitäter luden Theresa in den Krankenwagen. »Ich muss mit ihr fahren.«
    »Nein«, sagte Antonio streng. »Mindestens ein halbes Dutzend meiner Leute hat gesehen, wie Sie den Kerl erschossen, und ich bin verdammt froh, dass er da gerade in menschlicher Gestalt war.« Ja, denn die Verwandlung nach dem Tod hätte ihn in arge Erklärungsnot gebracht. »Sie dürfen den Tatort noch nicht verlassen.«
    Samuels stieg zu ihrer Mutter in den Wagen und schlug die Türen zu.
    »Sie wird schon«, beruhigte Antonio sie. »Samuels hat eine Menge Erfahrung mit Ihrer Art.«
    Meiner Art. Erin benetzte sich die Lippen und nickte verhalten.
    »Wir müssen das hier nach Vorschrift handhaben. Es gibt zu viele Zeugen. Also achten Sie darauf, was Sie sagen, Jerome.«
    Ja, das würde sie.
    Der Krankenwagen fuhr weg, und bald waren die kreisenden Lichter in der Dunkelheit verschwunden.
    Anders als damals.
    Ihre Mutter hatte sie nicht wortlos stehenlassen.
    Sie hatte sich geopfert. Sie wäre fast für mich gestorben.
    Man setzte sein Leben nicht ohne sehr guten Grund aufs Spiel. Ich dachte immer, ihr liegt nichts an mir.
    Heute Nacht bedeutete ich ihr genug, dass sie für mich sterben wollte.
    Diesmal hatte ihre Mutter sich für sie entschieden.
    »Verdammt, wer zum Teufel ist das denn?« Antonio stemmte die Hände in die Hüften und rief: »Hey, Sie da, weg hier! Sie sind keiner von meinen Leuten und haben hier nichts verloren!«
    Erin folgte seinem Blick und erstarrte, als sie eine vertraute Gestalt sah. Ben.
    Er versuchte, sich zwischen den Polizisten hindurch zu drängen. Die aber riegelten den Tatort ab und ließen sich nicht davon beeindrucken, dass er ihnen seine Marke vor die Nase hielt.
    »Hey, haben Sie mich gehört! Verschwinden Sie!«
    Erin tippte Antonio an. »Er ist ein Polizist aus Lillian. Er … kennt den Richter.«
    Antonio zog die Brauen hoch. »Äh, den Richter?«
    Jude, der seine Ersatzjeans trug, aber immer noch einen freien Oberkörper hatte und ein bisschen blutig vom Kampf war, kam zu ihnen. »Ja, der tote Mistkerl war ein Richter.«
    Und manches mehr. Sie würde Jude später alles erzählen, wenn sie allein waren, denn die Geheimnisse ihrer Mutter mussten nicht alle erfahren.
    Antonio stöhnte. »Klar, wieso sollte es auch unkompliziert sein?«
    Ein weiterer Krankenwagen fuhr ab, und Erin sah zu Jude. »Wie geht es Dee?« Sie hoffte, die Frau kam durch.
    »Die wird wieder. Zane hat sie in einen Krankenwagen verfrachtet. Er weiß, wie schwach Menschen sein können, und er wollte sichergehen, dass Dee versorgt wird.«
    Schwach? Dee? Ganz und gar nicht. Sie hatte härter gekämpft als die meisten Gestaltwandler.
    Antonio stöhnte wieder. »Hey, Sie da! Kommen Sie hier rüber!«
    Die Cops, die Ben zurückhielten, drehten sich fragend zu ihrem Captain um.
    »Sein Name ist Ben«, sagte Erin zu ihm. »Detective Ben Greer.«
    »Mann, das wird eine lange Nacht, ich ahne es schon.« Antonio winkte seinen Uniformierten zu. »Lasst Detective Greer durch!« Dann raunte er: »Wahrscheinlich brauchen wir ihn, damit er uns bei der Nummer den Rücken deckt.«
    Ja, das war gut möglich.
    Ben lief auf sie zu, seine Miene angespannt, die Augen funkelnd. »Erin?«
    Jude legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich. »Sie hat den Killer erledigt.«
    Ben streckte den Hals, um an ihnen vorbeizusehen. In dem Moment, in dem er die Leiche erkannte, wurden seine Augen doppelt so groß, und ihm stand der Mund offen vor Schreck. » Heilige Mutter Gottes – Richter Harper!«
    Erin war ziemlich sicher, dass die meisten Bürger von Lillian genauso reagieren würden. »Er hat Trent ermordet, dich angegriffen und einen Mann namens Bobby Burrows …«
    »Abgeschlachtet«, sprang Antonio ihr bei.
    »Außerdem hat er versucht, mich zu vergewaltigen, und heute wollte er mich umbringen.« Und Dee und ihre Mutter.
    Einzig der Tod konnte ihn aufhalten. Ihre Mutter würde das besser verstehen als irgendjemand sonst.
    Erin sah zu Antonio. »Er hat alles gestanden, vor Dee, meiner Mutter und mir. Sie werden es bestätigen.«
    Der Captain zückte seinen Notizblock. »Und was haben Sie noch gesehen, Jerome? Ich
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