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Jacob Und Seine Zwoelf Soehne

Titel: Jacob Und Seine Zwoelf Soehne
Autoren: Thomas Brunner
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    Wird werdn ein hoch fürtrefflich Man /
    Frew mich der stund / des tags / der zeit /
    Do jn herbrachten frembde Leut.
    PHARAO
zu Potiphar.
    Weil er dir denn ist vor bekandt /
    So sag mir seinen Nam zu handt.
    POTIPHAR.
    Ioseph ist der recht Name sein.
    PHARAO
zu dem Laggey.
    So heis jn widerumb herein.
    LAGGEY.
    Kom wider für mein gnedign Herrn /
    Wird dich bringen zu hohen ehrn.
     
     
Scena tertia.

    Exaltatio Ioseph ad principatum regni Aegypti.
     
    PHARAO.
    Ioseph du mein vertrawtes hertz /
    Was ich wil reden / ist kein schertz /
    Weil dir Gott mitteilt so viel gnad /
    Vnd dieses dir eröffnet hat /
    Bistu billich der weisest Man /
    Wil dir drauff machen vnterthan /
    Durch aus das gantz Egypten land /
    Nim hin mein Ring zu einem pfand /
    Dis seiden Kleid nim auch darzu /
    Zum dritten ich dir schencken thu /
    Die gülden Ketten / alls der gstalt /
    Das du hast volmechtigen gwalt
    Nach mir / vnd sol nu hinfort an /
    Dir meniglich sein vnterthan /
    Wider das wort vnd willen dein /
    Sol bey mir kein Mensch angnehm sein /
    Mein heimlich Rat bistu erwelt /
    Versiech das Land / wies dir gefelt /
    Dein Ehr vnd gschenckte Dignitet /
    Sollen erfaren alle Stedt /
    Ausruffen sol man her vor dir /
    Das du Landsfürst gefallest mir /
    Was ich demnach weiter thun sol /
    Wil ich dich auch versehen wol /
    Mit einem Weib / mit gelt vnd gut /
    Mir sagt zu dir mein gantzes blut /
    Stel dir auch hiemit diener zu.
     
    Zu etlichen aus den Hoffleuten.
     
    Nach Iosephs wil ein jeder thue /
    Seins willens lebt / was er euch schafft /
    Das lasset bey euch haben krafft /
    Der lieb Gott wöll sein gnade gebn /
    Das wir hie lang beynander lebn.
    IOSEPH.
    Ich danck Könglicher Maiestat /
    Zu gros ist die erzeigte gnad /
    Bin wirdig nicht zu solchem thain /
    Weis wol / das mein verstand ist klain.
    Doch weils dem König also gfelt /
    Das er mich vber sein Land stelt /
    Wil ich mein trewe dienst erzeign /
    Mit schüldigem gehorsam neign /
    Darzu wird mir verleihen gnad /
    Der mich bisher erhalten hat /
    Auff das in allem / so ich wierdt
    Anfangen / sein güt werd gespiert /
    Vnd dieses Land in fried vnd rhu /
    Von tag zu tag nem glücklich zu.
    So viel denn antrifft alle speis /
    Wil ich versorgen alls mit vleis /
    Das zu der zeit der tewren Jar /
    Meinr trewen dienst werd gnomen war.
     
     
Scena qvarta.

    Colloquium Iacob cum filiis de frumenti penuria.
     
    IACOB
zu Beniamin.
    Beniamin liebster Sone mein /
    Bruff her für mich die Brüder dein /
    Die thewerung wechst vber aus /
    Mus sie einmal schicken von haus /
    Zu keuffen Treid an frembdem ort.
    BENIAMIN.
    Sie sein nicht weit / siech sy all dort /
    Wil sie von stundan bringen dar.
     
    Zu den Brüdern.
     
    Jr lieben Brüder nemet war /
    Das ewer der Vater begert.
    RUBEN.
    Wir komen für jn vnbeschwert /
    Weist auch / was müg der handel sein.
    BENIAMIN.
    Gedenck jr müst Treid keuffen ein.
    RUBEN
zu Iacob.
    Hie sein wir liebster Vater mein.
    IACOB.
    Jr lieben Sön / hört an mein wort /
    Jr müst ziehen an frembde ort /
    Hab ausgestanden nu viel gfahr /
    Doch nie erlebt so schwere jar /
    Als jtzund sein / wie jr selbs wist /
    Das ein sehr grosse thewrung ist /
    Vnd alls Getreid wird auffgezert
    Wiewol Gotts hand nicht ist gespert /
    Der allzeit kan ernehren thain /
    All die auff jn hoffen allain.
    Doch müssen wir nicht müssig sein /
    Der glegenheit warnemen fein /
    Erkennen seine mittel gut /
    Dadurch er mit vns handlen thut /
    Vnd ob schon offt leiblicher weis /
    Vns manglet an getranck vnd speis /
    Sollen wir doch verzagen nicht /
    Sein angsicht ist auff vns gericht.
    Vnd gibt was fodert Leib vnd Seel /
    Er ist der starck Gott Israel /
    Wil auch beweisen mit der that
    Alles / was er versprochen hat /
    Abraham / Isaac / vnd mir /
    Darumb müst auch getrost sein jr /
    Nicht zagen / wens gefehrlich sthet /
    In seiner Kirch nicht anders ghet /
    Vnd wen er liebt / den züchtigt er /
    Wie jr offt höret diese Lehr /
    Gedult vnd hoffnung vberwind /
    Das alles Creutz vnd leid wird lind.
    Weil vns denn jetzt an speise felt /
    Vnd doch nicht manglet an dem Gelt /
    Müst jr die mittel vnsers Herrn /
    All williglich versuchen gern /
    Weit ist die Welt / vnd diese erd /
    Wer weis / wo er vns hat beschert /
    Vnser notturfft / gwis weis ich das /
    Schicken wird ers mit guter mas.
    Darumb ziecht in Egypten Land /
    Denn ich hab nun gwissen verstand /
    Das man da gnug versehen sey /
    Mit Treid / vnd noch verkauff dabey /
    Hie habt jr Gelt / keufft wo jr find /
    Für vns / vnd alles Hausgesind
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