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Jacob Und Seine Zwoelf Soehne

Titel: Jacob Und Seine Zwoelf Soehne
Autoren: Thomas Brunner
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sehen wil /
    Kan er jm seine trewm anzeign /
    Gnedig er sich zu jm thut neign.
    CARCERARIUS.
    Hie siehstu jn an dieser stat /
    Mit jm ist ja des Herren gnad /
    Sol auch zum König treten hin /
    Seinthalben ich selbs frölich bin.
     
    Zu Ioseph.
     
    Ioseph gen Hoff geh frölich ein /
    Dein Gott wird gwislich mit dir sein /
    Gewaschen bist nun schon darzu /
    Allein dis Kleid anziehen thu.
    IOSEPH.
    Im namen Gotts ich bin bereit /
    Der wöll durch sein allmechtigkeit /
    Sein willen an mir gschehen lan /
    Mit freuden wil ich für jn gan.
    DER ERST LAGGEY.
    Gott geb dir glück / du junger Man /
    Das du fur jm nur wol besthest /
    Für einen grossen Herren ghest /
    Der dir auff geben wird ein frag /
    Die keiner noch auff diesen tag /
    Hat ausgelegt / drumb sey bedacht /
    Geredt es dir / gros er dich macht /
    Nun wöllen wir hinein zu jm /
    Wirst hören ein liebliche stim.
     
    Zu Pharaon.
     
    Gwaltiger König Pharaon /
    Hie bring ich die begert Person.
    PHARAO
zu Ioseph.
    Mein lieber Son sag mir dein nam /
    Was gschlechts bistu / von welchem stam?
    IOSEPH.
    Das wil ich ja verbergen nit /
    Ich bin ein recht Israelit /
    Aus Canaan verkauffet her.
    PHARAO.
    Man sagt mir viel von deiner Lehr /
    Wie du könst weisslich trewm auslegn /
    Hab dich beruffen her derwegn /
    Vnd wirstu mir die deutung sagn /
    So wil ich dich in wenig tagn /
    Erhöhen zu Wirden vnd Ehrn /
    Machen zu ein gwaltigen Herrn.
    IOSEPH.
    Trewm auszulegen steth bey Gott /
    Der Menschen kunst ist lauter spot.
    Doch sag der König seinen trewm /
    Gott wirds jm lassen sein angnehm.
    PHARAO.
    Mir trewmet / wie ich stünd am gstat
    Des Wassers / auff den abend spat /
    Daraus stiegen siebn feiste Khü /
    So schön ichs vor hab gsehen nie /
    Giengen im Gras dahin vnd her /
    Bald thet ich weiter sehen mehr /
    Andere sieben magre Khü /
    So hellig ichs gesach auch nie /
    Weil ich leb in Egypten Land /
    Dieselben frassen da zu hand /
    Die ersten sieben geitziglich /
    Kundten doch nicht sat fressen sich /
    Blieben gantz dürr wie zuuor hin /
    Darauff ich munter worden bin /
    Bald mich der schlaff weiter einnam /
    Da sach ich sthen auff einem Stam /
    Siebn Eher hoch / schön dick vnd vol /
    Ich het sie kaum recht gsehen wol /
    Da schossen sieben ander auff /
    So dün / das ich mich wundert drauff /
    Diese verschlungen auch gar bald /
    Die ersten sieben / gleicher gstalt.
    Was aber nun jedweders deut /
    Ist mir verborgen dieser zeit /
    Desgleichen den Warsagern mein /
    Wunderlich mus die deutung sein.
    IOSEPH.
    Die trewm beid haben ein verstand /
    Dar durch wil Gott machen bekand /
    Was er zu thun vorhabens sey /
    Pharao sol drauff mercken frey.
    Siebn feiste Khü / siebn Eher vol /
    Bedeuten (weis ich gwislich wol)
    Siebn fruchtbar Jar / da gnug wird sein /
    An allem gwechs / Getreid vnd Wein.
    Die magern Khü / die Eher klain /
    Auch sieben Jar bedeuten thain /
    Tewrung wird nemen vberhand /
    Das man nicht wissen wird im Land /
    Wo alles doch hinkomen sey /
    Vnd ist zu mercken hoch darbey /
    Weil Pharao zur andern fart /
    Also im trawm erinnert ward /
    Das solches werd also ergehn /
    Vnd gwislich nicht sehr lang anstehn.
    Demnach mein rat / wol gring vñ schlecht /
    Aber gemeinet wol vnd recht:
    Pharao bstel ein weisen Man /
    Mach dem Egypten vnterthan /
    Vnd schaff / das er Amptleut verordn /
    Die sieben Jar zu samlen Korn /
    Im Land durch aus den fünfften teil /
    Denn diese jar wird sein wol feil /
    Auff das hernach die andern jar /
    Im Land dest wenger bring gefahr /
    Vnd alle Sted dahin vnd her /
    Versehen werden / vnd noch mehr /
    Vielen zu gut kümpt dis gewerb /
    Vnd nicht das Volck für hunger sterb.
    PHARAO
zu Ioseph.
    Sehr weis bistu mein lieber Knab /
    Gefelst mir wol / doch trit jetzt ab /
    Bis ich mich mit den Reten mein /
    Entschlies auff die auslegung dein.
     
    Ioseph tritt ab.
     
    PHARAO
zu seinen Hoffleuten.
    Wie ziempt euch / wie ist euch zu mut?
    Meins teils dünckt mich die deutung gut /
    Vnd wie ich nachgedenck der sach /
    Wil ich der gentzlich setzen nach /
    Nicht durch vnuleis schlagen in wind /
    Was mir der liebe Gott verkündt /
    Durch diesen Menschen vnbekand /
    Wil jn gros machen in meim Land /
    Denn gwis ist Gottes gnad mit jm /
    Ein Geistreich hertz ich da vernim.
    CANCELLARIUS.
    Für mein person hab ich sein gleich /
    Erhöret nie im Königreich /
    So bredt / so gar verstendig / weis /
    Billich hat er für andern preis /
    Vnd hat ja gwislich Gottes geist /
    Der jm zukünfftig sachen weist.
    POTIPHAR.
    Ja warlich ist kein zweinel dran
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