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Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine
Autoren: Matthew Reilly
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Bescheid?«
    Plötzlich sprang Wizard auf.
    »Wie viele Kanonenboote, sagtest du, kommen den Fluss hoch in die Schlucht?« »Neun.«
    »Neun! Man schickt keine neun Kanonenboote auf irgendeine Routinepatrouille oder eine Razzia. Die Chinesen wissen Bescheid, und sie sind hinter uns her. Und wenn sie das hier wissen, dann wissen sie auch von dem Schlussstein. Verdammt! Wir müssen Jack und Lily warnen.«
    Hastig kramte er ein Buch aus seinem Rucksack. Überraschenderweise war es nicht etwa irgendein Nachschlagewerk, sondern ein recht bekannter Taschenbuchroman. Er blätterte die Seiten durch und schrieb Zahlen in sein Notebook.
    Als er fertig war, schnappte er sich das Funkgerät und rief das Boot oben an.
    »Chow! Nimm ganz schnell diese Nachricht auf und schick sie sofort an das Messageboard!«
    Dann gab Wizard eine lange Zahlenreihe an Chow durch. »Okay, das war's. Jetzt los! Lad sie hoch. Schnell, schnell, schnell!«
    Dreißig Meter über Wizard schaukelte eine abgewrackte alte Flussbarke zwischen den halb unter Wasser liegenden Hütten des uralten Bergdorfes. Sie lag neben der Hütte vor Anker, in der sich der Einlass zur unterirdischen Kammer befand.
    In der größten Kabine tippte ein beflissener junger Student namens Chow Ling hastig Wizards Code ein und schickte ihn - ausgerechnet - auf eine Fanseite für den Filmzyklus Der Herr der Ringe.
    Als er fertig war, rief er Wizard auf dem Funkgerät an. »Der Code ist raus, Professor.« In seinem Kopfhörer meldete sich Wizards Stimme: »Danke, Chow, gut gemacht. Und jetzt will ich, dass du jedes Bild, das ich dir hochgeschickt habe, per E-Mail an Jack West weiterleitest. Danach löschst du sie von deiner Festplatte.«
    »Ich soll sie löschen}«, fragte Chow ungläubig.
    »Ja, alle. Bis auf das letzte Bild. So viele du nur kannst, bevor unsere chinesischen Freunde auftauchen.«
    Chow arbeitete schnell, tippte fieberhaft auf die Tasten, leitete Wizards sensationelle Bilder weiter und löschte sie anschließend.
    Weil er so intensiv mit seinem Computer beschäftigt war, bekam er nicht mit, wie das erste Kanonenboot der Volksbefreiungsarmee hinter ihm vorbeiglitt und die überschwemmte Dorfstraße hinabfuhr.
    Eine barsche Stimme aus einem Megafon ließ ihn auffahren. »Eh! Zou chu lai dao jia ban shangl Wo yao kan de dao ni. Ba shou ju zhe gao gao de!«
    Übersetzt hieß das: »He! Kommen Sie raus an Deck! Bleiben Sie in Sichtweite. Nehmen Sie die Hände hoch!«
    Chow löschte das letzte Bild und tat, wie ihm geheißen. Er sprang von seinem Schreibtisch auf und trat auf das offene Vorderdeck der Barke hinaus.
    Das kommandoführende Kanonenboot ragte über ihm auf. Es war modern und schnell, mit getarnten Schiffswänden und einem riesigen Buggeschütz.
    Chinesische Soldaten mit Colt-Commando-Sturmgewehren aus amerikanischer Produktion standen an Deck aufgereiht und richteten die kurzläufigen Waffen auf Chow.
    Dass sie moderne amerikanische Gewehre trugen, war ein schlechtes Zeichen. Es hieß nichts anderes, als dass es sich um Elite-Soldaten handelte, eine Spezialeinheit.
    Normale chinesische Infanteristen trugen unhandliche alte Sturmgewehre vom Typ 56, das chinesische Imitat des AK-47.
    Diese Kerle waren alles andere als normal.
    Kaum eine Sekunde nachdem Chow die Hände gehoben hatte, feuerte jemand. Chows gesamter Vorderkörper wurde von Kugeln durchsiebt, und er wurde mit brutaler Wucht zurückgeschleudert.
    Wizard drückte auf sein Funkgerät. »Chow? Chow, bist du da?« Keine Antwort.
    Dann schnellte der Gurt, der eben noch im Brunnenloch gehangen hatte, wie eine wild gewordene Schlange plötzlich zurück nach oben. Jemand zog ihn hoch.
    »Chow!«, brüllte Wizard in sein Funkgerät. »Wo steckst du?«
    Einen Augenblick später kam der Gurt wieder zum Vorschein ... und Chow hing darin. Wizards Blut gerann zu Eis.
    »O Gott, nein!« Er sprang vor.
    Chows Leiche, beinahe unkenntlich durch die vielen Einschüsse, sank auf Wizards Höhe hinab.
    Wie auf ein Stichwort erwachte das Funkgerät plötzlich zum Leben.
    »Professor Epper«, meldete sich eine Stimme auf Englisch. »Hier ist Oberst Mao Gongli. Wir wissen, dass Sie da drin sind. Wir kommen jetzt rein. Machen Sie keine Dummheiten, sonst ergeht es Ihnen so wie Ihrem Assistenten.«
    Schnell und mit kalter Präzision ließen sich die chinesischen Soldaten an Tauen in die Kammer ab.
    Nach nur zwei Minuten waren Wizard und Tank von einem Dutzend Männern mit Gewehren umzingelt.
    Oberst Mao Gongli kam als Letzter.
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