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Jack Taylor liegt falsch

Jack Taylor liegt falsch

Titel: Jack Taylor liegt falsch
Autoren: Ken Bruen
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nichts spielte sich ab. Ich dachte, vielleicht sitzt der Kater mit der Winchester auf dem Kutschbock und passt auf, dass nichts passiert. Dann sangen Engel. Der Flash war dem Ekel verwandt. Konnte spüren, wie sich meine Augen weit öffneten. Mann, mir ging es gar nicht mehr schlecht. Sprang zurück in mein Zimmer und brummelte:
    »Ich liebe mein Leben.«
    Wählte eine ausgeblichene Levi’s-Cordhose aus. Noch einmal waschen, und sie war Geschichte. Ein Sweatshirt mit dem Logo »Filthy McNasty’s«. Dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von Shane McGowans Pinte in Islington. Es war einst weiß gewesen, ich hatte es aber mal zusammen mit einem Marinehemd gewaschen. Zum Schluss ein Paar Schuhe. Schüttelte mir eine Marlboro aus der Packung, steckte sie an. Ich und Bette Davis, die letzten Raucher. Hinunter in den Schankraum, griff mir einen Mundvoll Kaffee. Perfekt, bitter wie ein Gerücht. Jeff sagte:
    »Müssen starke Augentropfen gewesen sein.«
    »Was?«
    »Deine Auge n … Sie strahlen.«
    Cathy erschien und sagte:
    »Puha, nie wieder, nie, nie wieder werde ich Weißweinschorle trinken.«
    Jeff sagte ihr das mit Paula Yates. Sie sagte:
    »Arme Zicke.«
    Etwas später beugte sie sich weit zu mir herüber und fragte:
    »Was ist das für ein Duft? Du riechst wie mein Jeff.«
    Ihre mühelose Eingemeindung seines Namens zerrte an meinem Herzen. Ich ging zu meinem Stuhl, atmete tief aus. Ich erholte mich bereits gut. Die Tür ging auf, und ein schwerer, kräftiger Mann kam herein.
    Er hatte einen voll ausgewachsenen schwarzen Bart, strahlte stille Energie aus. Er näherte sich, fragte:
    »Kann ich mit Ihnen reden?«
    »Klar.«
    »In Ruhe reden?«
    Ich sah mich in der Kneipe um, nicht gerade der Ort, an densich die Vertraulichkeit zurückgezogen hat. Ich brachte mein Lächeln in die Gänge und sagte wie kurz vor einer Schlägerei:
    »Komm mit vor die Tür.«
    Ein winziges Ziehen an seinem Mundwinkel, der einzige Hinweis, dass mein Scherz angekommen war. Ein Blick auf seine Hände, und man wusste, dass er die Landstraße bereist hatte. Die frische Luft traf mich wie ein Hurling-Schläger. Ich stolperte, spürte eine Halt gebende Hand. Er sagte:
    »Frische Luft kann eine ziemliche Sauerei sein.«
    Ich zog meine Lullen hervor, schüttelte eine heraus, kurbelte am Feuerzeug. Brachte gar nichts. Ich sagte:
    »Kack.«
    Er trug schwarzen Anzug, weißes Hemd, echten Schlips. Er langte in seinen Sakko, förderte ein Zippo zutage und überreichte es mir. Es war massiv Silber. Ich machte Feuer, wollte es zurückgeben. Er sagte:
    »Behalten Sie’s; ich hab’s mir abgewöhnt.«
    »Ist aber massiv Silber.«
    »Nennen wir es ein Darlehen.«
    »Okay.«
    Ich setzte mich aufs Fenstersims, fragte:
    »Was beschäftigt Sie?«
    »Sie kennen mich?«
    »Nö.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ich vergesse keine Gesichter.«
    »Ich bin Sweeper.«
    Ich überprüfte sein Gesicht. Es war ihm ernst.
    »Ohne Sie kränken zu wollen, Kumpel, aber das sagt mir furzwenig.«
    »Die tinkers? Kesselflicker? Landfahrer?«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Ich habe nur sehr wenig Humor, Mr Taylor.«
    »Nennen Sie mich Jack. Als o … , was wollen Sie?«
    »Hilfe.«
    »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen helfen könnte.«
    »Sie haben Ann Henderson geholfen.«
    Ihr Name erwischte mich von der ungedeckten Seite, wie ein Quietschen auf der Seele. Muss auf meinem Gesicht zu sehen gewesen sein. Er sagte:
    »Ich bedaure, Ihnen Kümmernis bereitet zu haben, Mr Taylor.«
    »Jack; sagen Sie Jack.«
    Ich schnickte die Zigarette weg, sah dem hohen Bogen nach, den sie beschrieb, bevor sie fiel. Ich sagte:
    »Sehen Sie, Swee p … Heilan d … , was für ein Name. Ich mache das nicht mehr.«
    »Sie hat gesagt, Sie würden helfen.«
    »Sie hatte unrecht.«
    Ich wollte weg. Er streckte die Hände aus und sagte:
    »Man bringt unsere Leute um.«
    So was ist immer der Höhepunkt einer Veranstaltung. Keine Frage. Bei mir wirkte es. Ich drehte mich um, wollte ihm ins Gesicht sehen. Er sagte:
    »Sie waren weg. Ich weiß das. In den letzten sechs Monaten wurden vier Landfahrer umgebracht.«
    Er hielt inne, Verachtung in den Augen, fuhr dann fort:
    »Die Polizei hat nichts unternommen. Ich bin zum Kommissar gegangen, einem Manne namens Clancy. Haben Sie von ihm gehört?«
    Ich nickte, und er sagte:
    »Für die sind das nur Landstreiche r … , und die bringen sich, wie jeder weiß, ständig gegenseitig um.«
    »Was, meinen Sie, kann ich tun?«
    »Sie können es herausfinden.«
    »Was
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