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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten
Autoren: Tom Clancy
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Mann, der mit einem AK-47 in die Windschutzscheibe feuerte, und ein anderer Mann rannte zum hinteren linken Ende des Wagens.
    «Hinlegen!» Ryan packte seine Tochter an den Schultern, drückte sie blitzschnell hinter einem Baum auf die Erde und schubste dann seine Frau unsanft neben sie. Zehn, zwölf Wagen hatten schon hinter dem Rolls angehalten und schirmten Jack und seine Familie von der Schußlinie ab. Der Verkehr aus der anderen Richtung wurde von der schwarzen Limousine blockiert. Der Mann mit dem Kalaschnikoff durchlöcherte den Rolls, als wollte er ihn in Schrott verwandeln.
    «Der Bastard!» Ryan hielt den Kopf gehoben und konnte kaum glauben, was er sah. «Diese verdammte IRA - sie killen jemanden genau ...» Er robbte ein Stück nach rechts. In seinem Gesichtsfeld waren Leute, die stehengeblieben waren, sich umdrehten und zu dem Rolls starrten, und in jedem Gesicht war der schwarze Kreis eines entsetzt aufgerissenen Munds. Es passiert tatsächlich, genau vor meiner Nase, einfach so, wie in einem Mafiafilm über Chicago. Zwei Schweinehunde bringen jemanden um. Genau hier. In diesem Augenblick. Einfach so.
    Ryan trat, von einem haltenden Auto gedeckt, weiter nach links. Vom Kotflügel des Wagens abgeschirmt, konnte er einen Mann hinten links am Rolls stehen sehen. Der stand einfach da und streckte die Hand mit der Pistole aus, als erwartete er, daß jeden Moment jemand die Tür öffnen und auf die Straße treten würde. Die Fahrgastzelle des Wagens schirmte Ryan von dem Mann mit dem AK ab, der sich gerade bückte und an seiner Waffe hantierte. Der nächststehende Schütze drehte Ryan den Rücken. Er war höchstens fünfzehn Meter entfernt. Er rührte sich nicht, konzentrierte sich auf die hintere Tür des Wagens. Sein Rücken war ihm immer noch zugewandt. Ryan sollte sich nie erinnern, ob er einen bewußten Entschluß gefaßt hatte.
    Er rannte gebückt um das stehende Auto, lief immer schneller, den Blick fest auf sein Ziel - das Kreuz des Mannes - gerichtet, so wie er es auf der Highschool beim Football gelernt hatte. Es dauerte nur ein paar Sekunden, um die Entfernung zurückzulegen, und seine Gedanken waren auf den Mann konzentriert, wollten ihn noch einen Moment länger dort festbannen. Anderthalb Meter hinter ihm senkte Ryan die Schulter ab und hechtete. Der Trainer wäre stolz auf ihn gewesen.
    Der Angriff von hinten traf den Killer unvorbereitet. Sein Rücken bog sich durch wie ein Flitzebogen, und Ryan hörte Knochen knacken, als sein Opfer vorkippte und hinfiel. Keuchend, aber voll von Adrenalin, richtete Ryan sich auf und sprang neben den Liegenden. Die Pistole war ihm aus der Hand gefallen und lag auf der Straße. Ryan ergriff sie. Es war eine automatische Pistole, ein Typ, den er noch nie in der Hand gehabt hatte. Sie sah aus wie eine 9-Millimeter-Makarow, konnte aber auch ein anderes Ostblockfabrikat sein. Der Hahn war gespannt, die Waffe entsichert. Er wog sie kurz in der rechten Hand - mit seiner linken schien etwas nicht in Ordnung zu sein, aber Ryan ignorierte das. Er sah auf den Mann hinunter, den er eben zu Fall gebracht hatte, und schoß ihm einmal in die Hüfte. Dann hob er die Pistole in Augenhöhe und trat zur hinteren rechten Ecke des Rolls. Er bückte sich noch tiefer und spähte um die Karosserie.
    Das AK des anderen Killers lag auf der Erde, während er mit einer Pistole in den Wagen feuerte. In seiner Linken hielt er irgendeinen Gegenstand. Ryan holte tief Luft und trat, seine Pistole auf die Brust des Mannes richtend, hinter dem Rolls-Royce hervor. Der Mann wandte zuerst den Kopf und wirbelte dann mit seiner Waffe herum. Beide zogen im selben Augenblick ab. Ryan fühlte einen jähen Schlag in der rechten Schulter und sah, daß seine Kugel den Mann in die Brust getroffen hatte. Das 9-Millimeter-Geschoß warf den Mann nach hinten wie ein Fausthieb. Ryan fing den Rückstoß ab und feuerte wieder. Die zweite Kugel traf den Mann unter dem Kinn und trat in einer nassen rosaroten Wolke aus seinem Hinterkopf aus. Der Mann fiel ohne zu zucken wie eine abgeschnittene Marionette aufs Pflaster. Ryan hielt die Pistole auf seine Brust gerichtet, bis er sah, was mit seinem Kopf passiert war.
    «O Gott.» Der Adrenalinschub legte sich so schnell, wie er gekommen war. Die Zeit verlangsamte sich, bis sie wieder normal lief, und Ryan merkte, daß er benommen und außer Atem war. Sein Mund stand offen, und er rang nach Luft. Seine Kräfte schienen auf einmal zu schwinden, und er fühlte sich einer
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