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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming
Autoren: Patricia Nead Elrod
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einen Wachposten auf mich an, der mich beschattete. Er muss zudem sehr gut gewesen sein. Meine Ausflüge zu Ihrem Hotel wurden bemerkt, er erfuhr von unserer Verbindung und ließ Sie ebenfalls beschatten.«
    »Sogar bis ...«
    »Ja, sogar bis hierher.«
    Lebredo hatte ein zutiefst angewidertes Gesicht aufgesetzt. Mir war das recht; ich konnte ihn auch nicht leiden.
    »Er erfuhr von Ihrem Besuch bei Frank Paco und von dem kleinen Zwischenfall in der Gasse hinter dem Club, der mich etwas Blut gekostet hatte. Er erfuhr, dass Sie offenbar von Morellis Mann bei einem ungeschickten Versuch zur Beschaffung der Liste getötet worden waren. Am gleichen Tag suchte er Ihr Zimmer auf, um danach zu suchen, entdeckte Sie in Ihrem Schrankkoffer und fragte sich, wie Sie von der Straße dorthin gekommen waren. Die Erde in Ihrem Koffer kam ihm sehr sonderbar vor. Er ist kein unwissender Mann, auch nicht besonders abergläubisch, aber es bedurfte einigen Aufwandes, um die verschiedenen Informationsschnipsel zu einer logischen wenngleich unwahrscheinlichen Schlussfolgerung zusammenzusetzen. Als Sie Morelli heimsuchten, wurde seine Vermutung bestätigt, und heute Nacht beschloss er zuzuschlagen.«
    »Also entführte er Sie, um Sie als Druckmittel zu verwenden?«
    »Ja. Wie ich schon sagte, hatte ich kaum eine Wahl, als drei von seinen Leuten meine Tür eintraten. Mit den Nähten konnte ich mich auch nicht besonders gut zur Wehr setzen. Das mit der Armbrust tut mir schrecklich Leid.«
    Ich sah Lebredo an. Er ließ mich meine Kopfschmerzen vergessen. Auf seinem Gesicht stand nichts außer Ekel, und das wurde mir rasch zu langweilig, also sah ich statt dessen Bobbi an, um festzustellen, wie sie mit all dem hier fertig wurde. Sie hielt sich recht gut, wenn man in Betracht zog, dass sie über mich etliches auf die grobe Art erfuhr, falls es für sie überhaupt einen Sinn ergab. Ihr Mund zog sich zusammen. Ich glaube, es sollte ein Lächeln sein. Zumindest hatte sie keine Angst vor mir, und das war auch schon etwas wert.
    »Ich will die Liste haben«, sagte Lebredo mit ausdrucksloser Stimme. »Ich will sie noch heute Nacht.«
    »Es kann reden«, sagte ich.
    Die Armbrust bewegte sich leicht. Ich war einen Fingerdruck von einem dauerhaften Tod entfernt. »Gordy«, sagte er.
    Der 45er ging los. Der große Schalldämpfer reduzierte den Knall auf ein erträgliches Niveau. Escott zuckte zusammen und riss die Hand zurück. Die Kugel war zwischen seine gespreizten Finger gegangen, mit denen er sich abgestützt hatte. Einer hatte einen Kratzer abbekommen, und er führte ihn zum Mund. Der Junge hatte echten Mumm, er zitterte nicht einmal. Hell und klar ruhte sein Blick auf Lebredo. Wenn sich ihre Rollen plötzlich vertauscht hätten, wäre Lebredo keinen leichten Tod gestorben.
    Der fette Mann ignorierte ihn und richtete das Wort an mich: »Diese eine Warnung gebe ich Ihnen. Beim nächsten Mal schießt Gordy ihm den Arm ab.«
    Alles war still. Herzen und Lungen arbeiteten heftig. Zu viele, dass ich sie hätte auseinander halten können, aber das brauchte ich auch nicht, um zu wissen, dass er nicht bluffte.
    Ich holte kurz Luft. »Okay. Ich hole sie euch.«
    »Jack ...«, sagte Escott.
    »Es ist alles klar. Ich weiß es jetzt wieder. Zwischen Morelli und diesem Ort hier kam alles zusammen. Ich weiß, wo ich sie gelassen habe.« Ich sah Morelli an. »Ich weiß auch, was du und Paco und Sanderson mir angetan haben.«
    »Aber das war nicht ...«, begehrte Morelli auf.
    »Sei still, Slick«, sagte Lebredo.
    »Aber es konnte doch nicht ...«
    Seine Stimme hob sich geringfügig. »Ich sage es dir nicht noch einmal.«
    Morelli hielt den Mund.
    »Schon besser. Deine Skepsis ist verständlich, deine grenzenlose Dummheit allerdings nicht. Wenn du noch weitere Beweise brauchst, dann sieh dir den Hals des Mädchens an. Die Wundmale sind klein, aber nicht unsichtbar.«
    Escotts Augenbrauen ruckten in die Höhe, und sein Mund klappte auf und wieder zu, bevor er zu dem Schluss kam, dass mein Liebesleben nur mich etwas angehe, und eine ausdruckslose Miene aufsetzte.
    Morellis Einstellung war nicht ganz so liberal, und er zerrte an ihrem Halstuch. Bobbi versuchte ihn abzuschütteln, und er zwang sie zum Stillhalten. Als er die Male sah, ließ er sie los und durchquerte den Raum, um sich von ihr zu entfernen. Er wischte sich sogar die Hände an seiner Kleidung ab. Bobbi funkelte ihn böse an – diese Art von Zurückweisung gefällt keiner Frau, dann verhärtete sich ihr
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