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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming
Autoren: Patricia Nead Elrod
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aus, und aus irgendeinem Grund trug er wieder seinen komischen purpurnen Bademantel. Ich hatte die gefalteten Aufschläge angefasst.
    »Ist der nicht zu warm bei diesem Wetter?«, fragte ich wie ein Idiot.
    »Zum Umziehen war keine Zeit.«
    »Warum nicht?«
    »Meine Einladung hierher geschah etwas plötzlich.«
    Darüber dachte ich nach und blinzelte mich endlich wach. »Wovon, zum Teufel, reden wir hier eigentlich?«
    »Sie haben eine Gehirnerschütterung. Gehen Sie es einfach ruhig an, und bald wird Ihnen alles klar.«
    Er klang so, als sei alles in bester Ordnung, aber etwas ging hier vor, das ganz und gar nicht in Ordnung war, und ich konnte es nicht ruhig angehen, wenn ich nicht wusste, was los war. Ich setzte die Ellbogen auf und stemmte mich hoch. Escott half mir, ich setzte mich auf und lehnte mich mit dem Rücken gegen ein Tischbein. Ich tastete nach Beschädigungen und entdeckte eine blutige Stelle auf meinem Kopf. Sie war feucht, und die Haare klebten aneinander.
    Escott rückte zur Seite, und ich konnte den Rest des Zimmers sehen. Für vier Augenpaare war ich der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
    Bobbi fiel mir als erste auf. Sie hatte den kleinen Japser ausgestoßen, als ich mich geregt hatte. Das konnte man ihr nicht zum Vorwurf machen, da sie dachte, dass man mich umgebracht habe. Sie trug ein weites schwarzes Kleidungsstück, ihre Version von einem Bademantel. Ihr Gesicht war verkniffen und aschfahl, die hellbraunen Augen waren weit aufgerissen und zeigten das Weiße. Sie saß steif auf dem Fenstersitz, ihre Hände umklammerten den Kissensaum, und ihre Schultern drückten sich geradezu an die Ohren. Ich lächelte sie an und versuchte ihr durch ein Zwinkern Mut zu machen. Sie entspannte sich, aber nur ein wenig.
    Neben ihr, allerdings nicht ganz nahe, saß Slick Morelli. Seine Augen waren ebenfalls geweitet, und sein gesamter Körper verströmte Anspannung. Er war der Verängstigtere der beiden. Für ihn war es das dritte Mal, dass ich von den Toten auferstanden war. Gott allein wusste, was in seinem Verstand vor sich ging, als er mich anstarrte.
    Zu meiner Linken stand Gordy mit dem Rücken zur Kabinentür. Sein Kopf streifte fast die niedrige Decke, und er hielt seine schallgedämpfte 45er Automatik in der Hand. Sie war nicht auf mich, sondern auf Escott gerichtet. Vielleicht hatte er etwas gelernt; bei ihm war ich mir nie sicher. Sein Blick war eher besorgt als verängstigt und huschte gelegentlich zur Seite, dann wieder zu mir.
    Das vierte Augenpaar lag tief in grauen Höhlen und musterte mich, ohne dass ihm eine Einzelheit entging. Diese Augen hätten einem Verhungerten gehören sollen, aber ihr Besitzer war alles andere als unterernährt, vielleicht chronisch unzufrieden, aber nicht unterernährt. Der braune kurze Bart, der die untere Gesichtshälfte umrahmte, tarnte die Zusatzkinne und ließ seinen Kopf so aussehen, als wachse er ohne Hals übergangslos aus den Schultern heraus. Die Haut auf seiner Schädeldecke war stumpf, und ich fragte mich, ob er kränkelte oder sich einfach nur zu oft rasierte. Von allen machte allein er einen entspannten Eindruck. Andererseits schien er offenbar genau zu wissen, womit er es zu tun hatte. In seinen Händen hielt er eine gespannte Armbrust, deren Bolzen direkt auf mein Herz zielte.
    Escott folgte meinem Blick und machte ein zerknirschtes Gesicht. »Tut mir Leid, Jack. Die hat er aus meiner Sammlung.«
    »Wie viel weiß er?«
    »Ich fürchte, eine ganze Menge. Gestatten Sie mir, Ihnen Lucky Lebredo vorzustellen, den rechtmäßigen Eigentümer der Liste.«
    »Ich weiß, dass er der Eigentümer ist.«
    »Dann wissen Sie auch, dass ich sie wiederhaben will«, sagte er. Er sprach, als ob der allergeringste Kontakt mit mir, und sei er auch verbaler Natur, ihn besudeln würde.
    »Wie haben Sie das herausgefunden?« Ich deutete auf seine Waffe.
    Sein Blick huschte von mir zu Escott. »Sagen Sie es ihm.«
    Escott seufzte und lehnte sich gegen das andere Tischbein. »Ich fürchte, das fing damit an, als Sie mich vor Sanderson und George retteten. Mister Lebredo erfuhr über Verbindungen, deren Art zu enthüllen er sich weigert, meinen Namen von Georgie Reamer. Er war an Pacos Aktivitäten interessiert und wollte wissen, warum ein so vergleichsweise unbedeutender Privatagent wie ich so dauerhaft beiseite geräumt werden sollte, und wie ich es geschafft hatte, einem solchen Schicksal zu entgehen. Georgie sagte, dass ich Hilfe gehabt hatte, also setzte Mister Lebredo
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