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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling
Autoren: Mary Scott
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bestand Margaret am Ende darauf, Cecily die Miete für eine teure Stadtwohnung zu bezahlen, die sie gemeinsam mit einer Freundin beziehen wollte. Das ging eigentlich über ihre Verhältnisse, denn die Erbschaftssteuern hatten ihren Geldbeutel arg strapaziert, und die Einkünfte aus der Farm mußten im Augenblick wieder voll investiert werden; doch für Cecily war sie zu jedem Opfer bereit, und das Mädchen hatte ihr dafür auch dankbar einen Kuß auf die Wange gedrückt und versprochen: »Ich werde dich schrecklich vermissen, und zum Wochenende bringe ich dann immer einen Haufen Freunde mit auf die Farm, damit du ein wenig Aufmunterung hast. Es geht nichts über eine schöne Hausparty.«
    Margaret hoffte, daß nicht zu viele Hauspartys stattfinden würden, aber natürlich hatte sie nur gesagt: »Ja, mein Liebes.«
    Da stand sie nun, eine Frau von dreißig Jahren und sagte sich: >Endlich bin ich heinigekehrt, jetzt fängt mein Leben erst richtig an.<
    Elinor sprach über das Haus: »Es ist viel zu groß, wirklich, aber man kann schon was damit machen. Wenn du die Kinder hier hast, ist es ganz hübsch, daß viel Platz vorhanden ist.«
    In diesem Augenblick erschien Philippas Wagen. Philippa war eine schlanke, elegante junge Frau, sehr hübsch, aber mit einem harten Ausdruck in ihren schönen blauen Augen.
    »Hallo miteinander. Ich wollte nur Margot ein bißchen helfen.«
    Das >Margot< war vielversprechend. Sie kürzte Margarets Namen nur dann auf diese Weise ab, wenn sie ihre großzügigen Augenblicke hatte. Wenn sie sich zu ihr hingezogen fühlte — was sehr selten vorkam — oder wenn sie etwas wirklich dringend von ihr wollte — was öfter passierte — dann sagte sie >Maggie< zu ihr. Nur Cecily gebrauchte das liebevolle >Marge<.
    Philippa sah sich um und betrachtete überrascht den Gepäckstapel und die Möbel. Margaret kam jeder Kritik zuvor, indem sie sich nach Desmonds Magengeschwür erkundigte. Philippa zuckte die Achseln: »Es stört ihn und deshalb ist er knurrig. Wenn er wenigstens vernünftig genug wäre, ein wenig auszuspannen, aber er geht sogar am Abend noch mal ins Büro. Womit ich nicht behaupten will, daß ich ihn auf den Partys vermisse. Es ist furchtbar, reden wir nicht darüber.«
    Margaret erschrak. »Armer Desmond. Hoffentlich ist er mit dem Essen vorsichtig.«
    »Darum muß ich mich auch noch kümmern. Es ist wirklich lästig.«
    Margaret dachte bei sich, daß es zu den Pflichten einer Frau gehörte, sich um die Diät ihres Ehemannes zu kümmern. Mußte sie nicht auch strengste Diät kochen, nachdem Hervey begann, Gewicht anzusetzen? Aber das sagte sie natürlich nicht. Sie wechselte das Thema, indem sie sich nach dem Baby erkundigte.
    »Nick? Der rennt herum und stellt alles mögliche an. Kann nicht behaupten, daß er in einem Stadium ist, wo er mir viel Freude macht. Glücklicherweise scheint Hilda das zu mögen.«
    Hilda war die Perle, die Philippa nach der Geburt ihres Sohnes betreut hatte und unglaublicherweise geblieben war — mehr aus Zuneigung zu dem Kind als zur Mutter.
    Sie gingen jetzt alle miteinander friedlich um das Haus herum. Margaret freute sich. Es war ein hübscher alter Besitz, der den Eindruck erweckte, als sei er einfach gewachsen.
    »Natürlich wirst du dir im Erdgeschoß ein Schlafzimmer einrichten«, sagte Philippa. Margaret wechselte wieder einmal rasch das Thema.
    Im Wohnzimmer sahen sich die Nichten nachdenklich um. »Dieses Zimmer ist großartig für Gesellschaften geeignet — mit der Schiebetür zum Eßzimmer. Margot, du wirst eine Menge Partys haben.«
    Darüber mußten sie alle lachen; denn Margaret hatte nie viel von Partys gehalten und sehr darunter gelitten, daß Hervey immer wieder wichtige Leute einlud. Ihr war klar, daß sie wegen ihrer Schüchternheit immer entweder dumm oder zu redselig wirkte. Hervey hatte sich geduldig darum bemüht, sie in die hohe Schule der Gastlichkeit einzuführen, aber nach ihrer Meinung mußte das für ihn ziemlich aufreibend gewesen sein.
    »Was für ungewöhnliche Möbel!« rief Elinor. »Das dunkle Holz und die düsteren Kretonnebezüge! Ich glaube, drei Monate kann man das aushalten, aber im Winter wird es hier bestimmt ungemütlich.«
    »Ich kann doch Feuer anmachen«, sagte Margaret eifrig. »Schöne große Holzfeuer in allen Kaminen.«
    »Und wer soll das Holz hacken? Du wirst dir wahrscheinlich jemanden für die grobe Arbeit besorgen müssen. Der Garten besteht ja glücklicherweise fast nur aus Gebüsch, aber auch der
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