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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Internat ab und
Nate und Blair blieben in New York zurück. Seitdem hatte Serena sämtliche
Ferien im Ausland verbracht. Weihnachten in den österreichischen Alpen, Ostern
in der Dominikanischen Republik und den Sommer über war sie durch Europa
gereist. Heute war sie zum ersten Mal wieder zurück in New York und es war das
erste Wiedersehen mit Nate seit der Teilung des Roten Meers.
    »Blair weiß aber nichts davon, oder?«, fragte sie Nate
leise.
    Welche Blair?, überlegte Nate, dessen Erinnerungsvermögen
kurzzeitig ausgesetzt hatte. Er schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht wenn du es
ihr nicht gesagt hast.«
    Dafür wusste es Chuck Bass, was fast schlimmer war.
Erst vor zwei Tagen war es Nate in einem alkoholbedingten Anfall völliger
Blödheit auf einer Party herausgerutscht. Sie hatten Kurze gekippt und
irgendwann hatte Chuck gelallt: »Jetzt erzähl mal — was war die geilste Nummer
deines Lebens? Falls du überhaupt aus Erfahrung sprechen kannst.«
    »Ich hab Serena van der Woodsen flachgelegt, wenn du
es genau wissen willst«, hatte Nate geprahlt. Wie das letzte Großmaul.
    Chuck würde diese Information garantiert nicht lang
für sich behalten. Dazu war sie viel zu schlüpfrig und viel zu nützlich. Chuck
hatte es nicht nötig, den Ratgeber »Wie man Freunde gewinnt. Die Kunst, beliebt
und einflussreich zu werden« zu lesen. Er hätte ihn schreiben können. Wobei
er, was die Freunde anging, nicht ganz so erfolgreich war.
    Serena bemerkte Nates verlegenes Schweigen anscheinend
nicht. Sie seufzte, beugte sich vor und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
Sie roch nicht nach Cristalle von Chanel wie früher. Dafür duftete sie nach
Honig und Sandelholz und Lilien - eine Eigenkreation, die sie selbst aus ätherischen
Ölen zusammengemischt hatte. Sehr Serena. Absolut unwiderstehlich - aber bei
jedem anderem hätte es wahrscheinlich nach Hundekacke gerochen.
    »Verdammt, Nate, du hast mir so gefehlt«, sagte sie.
»O Mann, wenn du wüsstest, was ich für einen Mist gebaut hab. Ich war echt schlimm.«
    »Was denn? Was hast du denn Schlimmes gemacht?«,
fragte Nate halb ängstlich, halb erwartungsvoll. Für einen Sekundenbruchteil
sah er Serena vor sich, wie sie im Schlaftrakt der Hanover Academy rauschende
Orgien feierte und in Pariser Hotelzimmern mit älteren Männern schlief. Wie
gern hätte er sie in den Sommerferien in Paris besucht. Sex im Hotel - davon
träumte er schon lange.
    »Und als Freundin hab ich voll versagt«, murmelte Serena.
»Seit ich ins Internat bin, hab ich kaum Kontakt mit Blair gehabt. Dabei ist so
viel passiert. Ich weiß genau, dass sie sauer auf mich ist. Sie hat noch nicht
mal Hallo gesagt.«
    »Sie ist nicht sauer auf dich«, sagte Nate.
»Vielleicht ist sie bloß ein bisschen unsicher.«
    Serena warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Ja, klar«,
sagte sie spöttisch. »Blair und unsicher. Seit wann ist Blair denn unsicher?«
    »Sauer ist sie jedenfalls nicht.«
    Serena zuckte mit den Achseln. »Kann sein. Ich bin auf
jeden Fall total froh, wieder hier und bei euch zu sein. Wir machen genau da
weiter, wo wir aufgehört haben, ja? Blair und ich schwänzen Schule und dann
treffen wir uns mit dir im Dachgarten auf dem Metropolitan Museum und gehen in
das alte Kino neben dem Plaza Hotel, gucken uns irgendwelche merkwürdigen
Filme an und gehen danach Cocktails trinken. Du und Blair, ihr bleibt für
immer zusammen, und ich werde eure Brautjungfer, wenn ihr heiratet. Und wir
leben alle glücklich und zufrieden bis in alle Ewigkeit - wie im Kino, okay?«
    Nate runzelte die Stirn.
    »Mach nicht so ein Gesicht!« Serena lachte. »Klingt
das etwa so schrecklich?«
    Nate zuckte mit den Schultern. »Nö, eigentlich klingt
es ganz okay«, sagte er, obwohl er das offensichtlich nicht fand.
    »Was klingt okay?«, fragte eine aufdringliche Stimme.
    Erschrocken fuhren Serena und Nate auseinander. Es war
Chuck, und bei ihm standen Kati, Isabel und - vor allem - Blair, die
tatsächlich ziemlich unsicher aussah.
    Chuck klatschte Nate auf den Rücken. »Sorry, Nate«,
sagte er. »Du kannst die van der Woodsen nicht den ganzen Abend mit Beschlag belegen.«
    Nate schnaubte und hob sein Whiskyglas an die Lippen.
Es war nur noch Eis darin.
    Serena lächelte Blair an. Oder versuchte es zumindest.
Blair schien völlig mit dem Hochziehen ihrer schwarzen Strümpfe beschäftigt.
Millimeterweise arbeitete sie sich von den schmalen Fesseln über die knochigen
Knie zu den tennisgestählten Oberschenkeln hoch. Also gab
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