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Irische Küsse

Irische Küsse

Titel: Irische Küsse
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Schwert.
    Der Normanne taumelte rückwärts, und seine Untertanen umringten ihn bedrohlich. Wild entschlossen hob ein zweiter Mann den Baron hoch und warf ihn rückwärts in die Brandung. Vom Gewicht der Rüstung nach unten gezogen, strampelte der Lord of Ceredys mit Armen und Beinen, um auf die Füße zu kommen.
    Die nächste Brandungswelle schlug tosend über ihm zusammen. Er tauchte unter, aber nach einer Weile kam sein Kopf wieder hoch. Er schnappte verzweifelt nach Luft, doch die nächste Welle warf ihn mit voller Wucht gegen den Felsbrocken. Als die Brandung zurückwich, war der Stein blutrot verfärbt.
    Ceredys tauchte nicht wieder auf.
    Honora stand an Ewans Seite vor dem Altar, ihr Haar war mit einem Kranz aus Weißdornblüten geschmückt, deren Duft sich mit den Aromen des Blumenschmucks und der Bienenwachskerzen mischte. Die Braut war überglücklich und über die Maßen aufgeregt.
    Die Trauung fand im Kreise der Familie statt, in der Kapelle von Burg Laochre, alle MacEgan-Brüder sowie ihre Gemahlinnen, Kinder und Pflegekinder hatten sich eingefunden. Honoras Vater hatte die Braut mit ernster Miene zum Altar geführt. Nach anfänglichem Zögern hatte Nicholas of Ardennes sich für sein hartherziges Verhalten entschuldigt, und seine Tochter hatte ihm gedankt, dass er ihren Kampf gegen John of Ceredys zu guter Letzt doch noch mit seiner Armee unterstützte. Zu Honoras Erstaunen hatte er sogar erklärt, er habe nie gewollt, dass ihr oder ihrer Schwester Böses widerfahre.
    Katherine war bereits die überglückliche Gemahlin von Sir Ademar, und das Paar hatte Nicholas zu Honoras Hochzeit begleitet.
    Ewan hielt ihre Hand, als sie das Gelöbnis sprachen. Und als der Priester ihn aufforderte, die Braut zu küssen, um das Eheversprechen zu besiegeln, wurden ihre Knie unter seinem glühenden Kuss so weich, dass sie sich haltsuchend an ihren Gemahl klammerte. Gegen Ende der Heiligen Messe verlieh Genevieves neugeborenes Töchterchen der Zeremonie mit einem kräftigen Schrei eine heitere Note.
    „Wir wollen uns beeilen, um auch einen kleinen Schreihals zu bekommen“, flüsterte Ewan ihr ins Ohr.
    Der Gedanke, selbst ein Kind zur Welt zu bringen, ließ Honora zwar das Blut in den Adern gefrieren, dennoch lächelte sie tapfer. Ewan hob sie auf seine Arme und trug sie unter dem Jubel der Hochzeitsgäste in ihr Privatgemach, wo ein weiches Bett das Paar erwartete. Erst am nächsten Morgen wollten sie in seine Behausung zurückkehren.
    Er entkleidete sie bedächtig. Ein knisterndes Feuer verbreitete wohlige Wärme, der Boden war mit frischem, duftendem Streu bedeckt. Honora empfing ihn mit offenen Armen und einem strahlenden Lächeln. Sie trug ein Geheimnis mit sich herum und konnte es kaum erwarten, ihm davon zu erzählen.
    „Ich werde eine Burg wie diese für dich erbauen“, versprach Ewan. „Eines Tages. Einerlei, wie viele Jahre es dauern wird.“
    Sie blickte ihm tief in die Augen. „Ich brauche keine Burg, Ewan.“
    „Ich würde dir die Welt zu Füßen legen, wenn ich könnte.“ Seine Miene war so ernsthaft, so aufrichtig, dass sie ihn eng an sich zog und ihre Wange an seiner Brust barg. „Nichts hat Bedeutung für mich, sollte ich es ohne dich erfahren. Wenn du bei mir bist, könnte ich auch in einem Stall leben und glücklich sein.“
    Ewan streichelte ihr übers Haar, sein Atem hauchte an ihre Wange. „Obwohl … ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn wir den Schatz gefunden hätten, bevor John ihn verlor.“
    „Er hat nichts verloren“, widersprach Honora. „Der vermeintliche Schatz, den du ins Meer geworfen hast, war nichts als ein Beutel Kies und Sand.“
    Er lehnte sich mit gefurchter Stirn zurück. „Aber darunter waren auch Silbermünzen, ich habe sie doch selbst gesehen.“
    Sie lächelte verschmitzt. „Ich habe sie John heimlich aus der Tasche stibitzt, als er dir seinen Dolch an die Kehle hielt. Was du gesehen hast, waren seine eigenen Münzen. Ich wusste, er würde mir nicht glauben, wenn er keinen Beweis zu sehen bekäme.“
    „Anscheinend habe ich eine sehr kluge Frau geheiratet“, stellte Ewan verwundert fest und küsste sie wieder.
    „Ja, das stimmt. Doch ich finde, dass du zu viele Kleider anhast“, erklärte sie und streifte ihm Tunika und Hosen ab, bis sie nackt voreinander standen. Sie ließ die Hände über seine sehnigen Muskelwölbungen gleiten und jeder Berührung einen sanften Kuss folgen. Ihre Finger wanderten tiefer über seine flache Bauchdecke bis zu seinem
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