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Invasion (Orion 07)

Invasion (Orion 07)

Titel: Invasion (Orion 07)
Autoren: Hans Kneifel
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würde ein sehr steiniger und dornenvoller Pfad werden.
    »Glaubst du, Wamsler wird uns vergessen, daß wir ohne seine Erlaubnis nach Gordon gestartet sind? Der ist imstande und verdonnert uns zu den schlimmsten Dingen, die wir uns vorstellen können.«
    »Quatsch!«
    Atan Shubashi fuhr über sein karges Haar und überlegte zum x-tenmal, ob er sich von der nächsten Löhnung nicht doch noch ein Toupet kaufen sollte.
    »Was?«
    »Ja. Wenn wir nicht gestartet wären, wäre unser lieber Chef jetzt längst zu einem Abteilungsleiter eines Fremden-Imperiums umprogrammiert worden.«
    »Das darfst du nicht allzu laut sagen«, schaltete sich Helga ein. »Ich bezweifle nämlich zu Recht, ob die Extraterrestrier das bei Wamslers bekannter Sturheit geschafft hätten!«
    McLane sah Wamsler näherkommen und sagte scharf:
    »Ruhe jetzt!«
    Neben Wamsler ging ernst und würdevoll General Lydia van Dyke. Die Gesichter der beiden unmittelbaren Vorgesetzten der ORION-Crew waren verschlossen; es war nicht zu erraten, mit welchen unangenehmen Überraschungen sie aufwarten würden.
    »Haltung, meine Freunde!« sagte Cliff leise.
    Die Crew, einschließlich Tamara Jagellovsk, die unerwartet und zum Staunen aller neben Helga stand, stellte sich in einer lockeren Reihe auf und nahm andeutungsweise Haltung an.
    Düster und grollend fragte Marschall Wamsler:
    »Haben Sie mir nichts zu sagen, McLane?«
    Cliff blieb ernst und erwiderte kurz:
    »Nicht, daß ich es wüßte, Marschall!«
    Wamsler und van Dyke blickten sich überrascht an. Wamsler ballte die Fäuste und verschränkte dann die Hände auf dem Rücken. Er begann auf den Fußballen zu wippen und sagte in gefährlich leisem Ton:
    »So? Dann werde ich Ihnen etwas erzählen müssen ...«
    Cliff antwortete:
    »Wir bitten darum, Marschall.«
    Die Szene bekam etwas Unwirkliches.
    »Ihr Start nach Gordon gegen meinen ausdrücklichen Befehl war eine glatte Insubordination, McLane!«
    Atan räusperte sich und fragte aufgeregt:
    »Insub ... was?«
    Tamara half ihm. Mit ausdrucksloser Stimme erklärte sie:
    »Insubordination bedeutet Ungehorsam gegen Befehle von Vorgesetzten.«
    »Danke«, sagte Atan.
    »Ich habe lediglich versucht, aus einer erkannten Lage das Beste zu machen, Marschall«, sagte Cliff. »Sie können mich dafür bestrafen, aber lassen Sie bitte meine Mannschaft in Ruhe.«
    Wamsler zeigte keine Regung.
    »Insubordination!« erklärte er feierlich. »Ohne die wir alle jetzt vermutlich tot oder umprogrammiert wären. Nicht auszudenken. Mann, haben Sie ein Glück! Es ist Ihnen doch sicher klar, daß ich Sie in Unehren aus der Raumflotte ausstoßen müßte, wenn Sie nicht ausnahmsweise einmal wieder recht gehabt hätten!«
    Starr erwiderte Cliff:
    »Bitte. Wenn man unbedingt der Ansicht ist, das Geld für meine Ausbildung abschreiben zu können ...«
    Wamsler betrachtete ihn wie eine seltsame Malerei von oben bis unten und schwieg einige Sekunden. Er versprach sich offensichtlich von der Steigerung der Dramatik unverhoffte Effekte.
    Lydia van Dyke stand noch immer neben ihm: Schweigend und kühl, beherrscht und ohne erkennbare Regungen.
    »Oberst McLane«, sagte Wamsler und bemerkte in den Augen Cliffs das langsame Begreifen. »Oberst McLane ... mit dem heutigen Tag erlischt ihr Dienstunterstellungsverhältnis zur Raumpatrouille.
    Ihre Strafversetzung ist beendet.«
    »Hurra!« schrie Atan und trat einen Schritt vor.
    »Bringen Sie mich nicht aus dem Konzept«, warnte Wamsler.
    Er sprach weiter:
    »Sie gehören mit Ihrer Mannschaft ab sofort wieder den Schnellen Kampfverbänden an. Wenn Sie mir verraten, wo Sie das Ereignis zu feiern gedenken, komme ich gern auf einen Schluck vorbei.«
    Würdevoll trat er näher an Cliff heran und schüttelte dessen Hand.
    Cliff war noch immer sprachlos.
    »Danke«, murmelte er.
    Wie aus einem Mund erwiderten Mario de Monti, Atan Shubashi und Hasso Sigbjörnson:
    »Wir feiern im Starlight-Casino!«
    Jetzt hielt es auch General Lydia van Dyke für angebracht, ihren Beitrag zu leisten. Offiziell war McLane wieder unter ihre Obhut zurückgekehrt, und das schien sie sehr zu freuen. Vielleicht hatte sie ihm nicht vergessen können, daß er sie und ihre Besatzung aus dem Hyperraum gerettet hatte.
    »Ihr Dienst, McLane«, sagte sie mit ihrer spröden Stimme, »beginnt mit einem dreimonatigen Sonderurlaub für die gesamte Besatzung auf Regierungskosten. Wenn ich Besatzung meine, so gehört auch Miß Tamara Jagellovsk dazu. Das wäre für jetzt alles.«
    Sie
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