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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter
Autoren: Jason Atum
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sterben.«
    »Es ist so weit!«, rief Enki aus seiner Kanzel heraus.
    Kaum hatte er das gesagt, begann der Boden unter Iris’ Füßen zu beben, und ein zischendes Geräusch war zu vernehmen. Erschrocken sah sie sich um und erblickte den Supermarkt, an dessen Wänden feiner Sand hinunterzurinnen schien. Gerade als sie sich fragte, wo dieser Sand auf einmal herkam, wurde ihr bewusst, dass der Markt sich schlicht aufzulösen begann. Wo Iris auch hinsah, zerfiel alles, was die Menschen je erbaut, alles, was sie erschaffen hatten. Häuser, Automobile, Straßenlaternen, Schilder, sogar die Straßen selbst zerflossen. Ausnahmslos!
    Es war so, als entreiße man ihr ihre Erinnerungen und all das, was ihr auf dieser Welt lieb und teuer war – doch dann schweiften ihre Blicke zu Jonathan, der in der Fähre stand und seine Hand nach ihr ausstreckte. In seinen Augen konnte sie ebenfalls Angst erkennen, doch nicht vor der Zukunft, sondern davor, sie ohne seine große Liebe erleben zu müssen. Was auch immer die bevorstehende Zeit bringen mochte, sie hatte das Wichtigste in ihrem Leben stets sicher – seine Liebe. Iris sah verwundert die kleine Kimi in ihrem Arm an, die lachend ihre beiden kleinen Ärmchen nach Jona ausstreckte, und sie wusste, dass es Zeit war loszulassen – der Augenblick zu gehen war gekommen.
    Mit diesem einen Schritt, den sie nun in die Raumfähre tat, war die Geschichte der Menschen ein für alle Mal abgeschlossen, und andere Lebewesen hatten nun, sobald sich der Planet erholen würde, die Chance, sich auf der ehemaligen Menschenwelt ein Zuhause zu schaffen. Würde die Erde nun einzig von animalischen Lebewesen nach dem uralten Prinzip des Fressens und Gefressenwerdens regiert werden, oder würde sich eine neue Intelligenz erheben und sich den blauen Planeten untertan machen? Vielleicht würden Tyler, Jona und Iris irgendwann zurückkehren und es erfahren. Doch bis dahin würde die Erde sich selbst überlassen bleiben. In eine hoffnungsvolle, menschenfreie Zukunft blickend. In der frohen Erwartung, frei und gesund für weitere Milliarden von Jahren in dieser abgeschiedenen Ecke der Milchstraße um die Sonne zu kreisen.
     
    Durch die kleinen Fenster der Fähre konnten die vier Menschen ihren ehemaligen Heimatplaneten von oben sehen. Dort wo zuvor noch gewaltige Städte in den Himmel ragten, war nur noch Sand, Staub und graue Asche zu sehen. Nichts schien mehr von der einstmaligen Herrschaft der Menschen übrig zu sein. Alles, was der Mensch jemals erbaut oder konstruiert hatte, um sich das Leben schöner und angenehmer zu machen, war nun zu Staub zerfallen.
    Nun noch einen Gedanken an die zu verschwenden, die zurückblieben, lohnte sich nicht – denn diese Wesen hätten beinahe ihre gesamte Spezies ausgelöscht, durch ihren Hochmut, ihre Habgier, die grenzenlose Wollust, ihre Ignoranz, ihre Selbstsucht, ihre Eifersucht, ihren Kapitalismus, ihre Machtgier und ihre Wut. Und nicht zu vergessen durch ihre Intoleranz allem und jedem gegenüber, was ihren Horizont überstieg.
    Kein Mensch war perfekt, ebenso wie kein Lebewesen im gesamten Universum dies je sein könnte – doch andere zu quälen, zu manipulieren, um eigene Vorteile daraus zu ziehen und Bedürfnisse zu befriedigen, dazu sind nur die niederträchtigsten Wesen in der Lage.
    Die auserwählten Menschen blickten noch ein wenig wehmütig auf den Planeten, auf dem ihre Existenz begonnen hatte. Doch eigentlich waren sie allesamt froh, dass sie diesem grausamen und destruktiven Dasein entfliehen konnten.
    Die MENSCHHEIT wird weiter existieren.
    Was sie erleben werden und wie ihre Zukunft aussehen wird, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Doch ihnen stehen alle Möglichkeiten offen – das Universum und seine Geheimnisse warten auf sie!
     
    ENDE
     

Impressum
    Texte: © Copyright by Jason Atum, [email protected]
    Bildmaterialien: © Copyright by Jason Atum
     
    Alle Rechte vorbehalten.
    Tag der Veröffentlichung: 24.12.2012
    http://www.neobooks.com/werk/17350-invasion-der-goetter.html
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