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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag
Autoren: John Ringo
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St.-Krispins-Tag‹ umgewandelt.«
     
     
    Der heut'ge Tag heißt Krispianus' Fest:
    Der, so ihn überlebt und heimgelangt,
    wird auf dem Sprung stehn, nennt man diesen Tag,
    und sich beim Namen Krispianus rühren!
    Wer heut am Leben bleibt und kommt zu Jahren,
    der gibt ein Fest am Abend vorher jährlich
    und sagt: »Am Krispinstag empfing ich die!«
    Die Alten sind vergesslich, doch wenn alles
    Vergessen ist, wird er sich noch erinnern
    Mit manchem Zusatz, was er an dem Tag
    Für Stücke tat; dann werden unsre Namen
    Geläufig seinem Mund wie Alltagsworte:
    Heinrich der König, Bedford, Exeter,
    Warwick und Talbot, Salisbury und Gloster!
    Bei ihren vollen Schalen frisch bedacht!
    Der wackre Mann lehrt seinem Sohn die Mär,
    Und nie von heute bis zum Schluss der Welt
    Wird Krispin Krispian vorübergehn,
    Dass man nicht uns dabei erwähnen sollte,
    Uns wen'ge, uns beglücktes Häuflein Brüder;
    Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt,
    Der wird mein Bruder! Sei er noch so niedrig:
    Der heut'ge Tag wird adeln seinen Stand,
    Und Edelleut in England, jetzt im Bett,
    Verfluchen einst, dass sie nicht hier gewesen,
    Und werden kleinlaut, wenn nur jemand spricht,
    Der mit uns focht am Sankt-Krispinus-Tag!
     
     
    »Immer wieder in der Geschichte der Menschheit hat man sich in berühmten Liedern an kleine Verbände erinnert, die gegen überwältigende Übermacht kämpften. Die kleine griechische Truppe bei Marathon, die eine hundertfache persische Übermacht besiegt hat. Das rhodesische SAS-Team, das per Zufall auf eine Guerillatruppe von Regimentsstärke stieß und sie vernichtete. Die Helden von Thermopylae. Die Männer von Alamo. Die Siebte Kavallerie.«
    Er hielt inne und ließ den Blick über die stummen Anzüge mit ihren undurchsichtigen Gesichtsplatten schweifen. Er wusste aus Erfahrung, dass mehr als die Hälfte seiner Leute jetzt gerade dabei waren, eine E-Mail zu verfassen oder Musik zu hören oder irgendwo im Web nach einem neuen oder besseren Porno zu suchen. Aber zur Hölle damit.
    »In Anbetracht unserer Lage glaube ich, dass die letzten drei am bedeutsamsten sind«, fuhr er fort, holte dann einen Priem heraus und schob ihn sich in den Mund. Er spuckte aus, um Platz zu bekommen, und blickte zum Himmel auf. »Heute fliegen wir hier ab, um einen Pass zu erobern und zu halten. Wir werden das tun, bis keiner von uns mehr übrig ist oder uns die Energie oder die Munition ausgeht. Ich bin nicht sicher, was uns zuerst ausgehen wird. So, wie die Dinge liegen, wahrscheinlich die Menschen.
    Wir wenigen, wir beglücktes Häuflein Brüder … In künftigen Jahren werden Menschen, die jetzt zu Hause in ihren Betten liegen, an diesen Tag denken, und wisst ihr, was sie sagen werden? ›Herrgott, bin ich froh, dass ich damals nicht bei diesen armen todgeweihten GKA-Arschlöchern war, sonst wäre ich jetzt tot.‹ Aber hol's der Teufel; schließlich zahlt man uns deswegen so ein hohes Gehalt. Und jetzt geht an Bord.«

Nachwort des Autors
     
     
     
    Eigentlich hatte ich vor, hier jetzt eine lange, einigermaßen witzige Aufzählung von Danksagungen zu bringen. Natürlich habe ich am 11. September an diesem Roman gearbeitet. Und dann hat sich, wie »man« sagt, die Welt verändert.
    Na ja, ›man‹ hat Unrecht. ›Die Welt‹ hat sich am 11. September nicht verändert, unser Land hat das. Im Nachwort zu INVASION: Der Angriff schrieb ich, dass »wir in einem Goldenen Zeitalter leben, mit all seinen Stärken und Schwächen.« Jenes goldene Zeitalter sah sich am 11. September in bisher ungeahntem Maße mit der Wirklichkeit konfrontiert. Was an jenem Tag geschah, hat viele von uns, mehr als alles andere das konnte, aufwachen lassen.
    Mich hat es nicht geweckt, ich war bereits wach. Ich war wach, seit ich elf oder zwölf war und im Hafen von Beirut ein Munitionsschiff in die Luft flog. Natürlich war ich damals etwa zehn Straßen entfernt, also war es … einigermaßen auffällig. »Laut« reicht hier nicht aus. Die Welt war immer schon ein sehr feindseliger Ort, in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts für Amerikaner mehr als für irgendein anderes Volk (möglicherweise mit der Ausnahme der Juden). Die Menschen in den Entwicklungsländern zerfallen in zwei deutlich ausgeprägte Gruppen: Sie lieben Amerika oder sie hassen es. Ich bin auf all meinen Reisen nie jemandem begegnet, der in dem Punkt einfach nur gleichgültig war. Wach zu sein war einer der Gründe, dass ich Uncle Sam meinen Körper anvertraut habe.
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