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Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Titel: Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)
Autoren: Samantha Young
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sah aus, als wäre sie auf dem Weg zum Country Club. Mir entging nicht, dass das unseren Poster aufhängenden Leckerbissen amüsierte.
    Claudia deutete mit dem Kinn auf sein Werk. »Es gibt eine Party?«
    »Ja.« Er lächelte auf sie hinunter, und sein Grinsen wurde breiter, während sie sich ihm näherte. »Ich hänge die für einen Freund auf, der hier wohnt, eine Treppe höher. Ihr solltet unbedingt kommen. Ich bin übrigens Beck.«
    »Claudia.« Sie deutete mit dem Kopf auf mich. »Das ist meine Freundin Charley.«
    »Hey, Charley.« Beck scannte mich von Kopf bis Fuß, während er sein flirtendes Grinsen beibehielt. Im Unterschied zu Claudia trug ich Klamotten, mit denen ich im hohen Bogen aus jedem Country Club geflogen wäre – meine Lieblings-Skinny-Jeans, knalleng am Hintern und mit einem Loch am Knie. Der Jeansstoff war vom vielen Waschen babyweich. Vervollständigt wurde mein Look durch ein übergroßes ärmelloses T-Shirt mit der Aufschrift »Library Nerd«. Mein langes Haar hatte ich drei Jahre zuvor platinblond gefärbt, weil ich fand, dass das meine haselnussbraunen Augen besser zur Geltung brachte. Ich trug es zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zusammengebunden und dazu wie üblich jede Menge Silberschmuck – zwei lange Ketten, drei Ringe an der einen Hand, zwei an der anderen und eine klimpernde Mischung von Silber- und Lederarmbändern an beiden Handgelenken. Claudia arbeitete ständig daran, dass ich mich ordentlicher anzog. Und ich wollte, dass sie sich lässiger kleidete.
    Ich nickte ihm zu und bekam bei dem bewundernden Schimmern in seinen Augen rote Wangen. Der Typ war so heiß, dass ich ziemlich sicher war, dass es ein befriedigendes Zischen samt Dampfentwicklung geben würde, wenn ich meine Finger anleckte und auf seine Haut presste. Aber ich hatte diese Bad-Boy-Sache schon in der Highschool durchgezogen und war drüber weg. Ich warf Claudia einen Blick zu, der ihr auf telepathischem Wege mitteilte, sie solle ihm den Todesstoß versetzen.
    Claudia grinste und wandte sich dem Poster zu. Ich folgte ihrem Blick.
    Heute Abend Party
    13 . September, 21 . 00 Uhr
    2 . Stock, Wohnung 3 im Vorderhaus
    Freibier und Snaks!
    »Ähm …« Stirnrunzelnd wandte sich Claudia Beck zu. »Weiß dein Freund, dass er ›Snacks‹ falsch geschrieben hat?«
    Beck schnaubte. »Babe, da steht ›Freibier‹. Glaubst du, dass dann noch irgendjemand die verfickte nächste Zeile liest?«
    »Jetzt hat er dich«, murmelte ich.
    Sie ignorierte mich. »Ist dir das etwa egal? Du hängst die Poster schließlich auf. Wenn die Leute das lesen, denken sie, dass du der Schwachkopf bist, der nicht mal weiß, wie man ›Snacks‹ schreibt.«
    Beck zuckte mit den Schultern und ging an uns vorbei in Richtung Treppe. »Kein Problem. Ich gebe nämlich einen verfickten Scheiß auf das, was die Leute denken.«
    »Klingt einleuchtend.« Claudia machte auf dem Absatz kehrt und folgte ihm mit einem Grinsen, das jeden weniger selbstbewussten Kerl zum Dahinschmelzen gebracht hätte. »Könntest du mir beibringen, wie man das macht? Dafür würde ich mir echt Zeit nehmen.«
    Ich sah, wie Beck auf der ersten Stufe nach oben ins Stolpern geriet, als wäre er von ihrer frechen Frage überrascht. Er überspielte das, indem er sie noch einmal grinsend musterte und ihr dann in die Augen sah. »Wir sehen uns auf der Party, Babe.«
    »Wir kommen«, antwortete Claudia. Dann packte sie meine Hand und zerrte mich die Treppe hinunter. Sobald wir aus dem Betontreppenhaus raus und in dem sonnigen Hinterhof waren, lehnte sich Claudia an einen Fahrradständer. »Ich könnte schon kommen, wenn ich ihn nur ansehe«, stöhnte sie und warf einen sehnsüchtigen Blick auf das Gebäude.
    Ich rümpfte die Nase. »So genau wollte ich es, ehrlich gesagt, nicht wissen.«
    »Komm schon. Steck den Jungen in einen kalten See, und das Wasser wird zum Thermalbad.«
    »Du bist so was von geschmacklos.« Ich lachte, packte sie am Handgelenk und zog sie hinaus auf die Guthrie Street. Wir wohnten in der Nähe der Cowgate, der Verlängerung des Grassmarket, der sich mit all seinen Pubs und einem Club unweit unseres Hauses als eine Art Hotspot entpuppte. Unsere Schlafzimmer gingen zur Cowgate raus, also investierten Claud und ich in Ohrstöpsel, damit wir nachts schlafen konnten.
    Unsere Unterkunft lag nur ein paar Gehminuten vom Hauptcampus der Universität von Edinburgh entfernt. Wir gingen Richtung Uni, um unsere Studentenausweise abzuholen. Ohne Ausweis kam man weder in
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