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Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Titel: Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)
Autoren: Samantha Young
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Stimme, als sie antwortete: »Wenn du das immer noch so siehst, ist es gut, dass du nicht zurückgekommen bist.«
    Er war froh, eine emotionale Reaktion bei ihr zu bemerken, und musste sich eingestehen, dass er sie wiedersehen wollte. Daraus würde aber nichts werden, wenn er sie total wütend machte.
    Ihre Reaktion auf Denvers Party hatte ja wohl gezeigt, dass ihr Zusammentreffen sie nicht kaltließ. Aber ihr Verhalten im Teviot am Vorabend und jetzt in dieser Bar legte etwas anderes nahe.
    »Charley, alles woran ich mich bei dir jetzt noch erinnere, sind die schönen Dinge. Den ganzen Mist habe ich ganz tief vergraben. Du warst der beste Freund, den ich je hatte. Ich vermisse dich. Du hast mir immer gefehlt, und ich habe immer bereut, wie ich damals fortgegangen bin. Aber auf der Party … die Art, wie du mich angesehen hast … das war hart. Ich hatte mir irgendwie eingeredet, es wäre dir egal. Aber du hast mich schnell vom Gegenteil überzeugt.«
    Zu seiner Beruhigung schien Charley friedlich zu bleiben. »Ich weiß, dass es für dich und deine Familie nicht leicht war, Jake. Und mir ist klar, dass das die größte Untertreibung des Jahrhunderts ist. Aber ich habe mich bemüht. Ich habe versucht zu verstehen, aber ich kann dir nicht verzeihen, was du mir angetan hast. Das heißt nicht, dass deine Entschuldigung keine Hilfe ist. Danke dafür.«
    Er spürte Zärtlichkeit aufsteigen und merkte plötzlich, dass er sie anlächelte. Trotz ihrer großen Klappe und Klugscheißerei war Charley für ihn immer einer der nettesten Menschen gewesen, die er je kennengelernt hatte. Sie hatte nach Bretts Tod versucht, für ihn da zu sein. Sie hatte sogar versucht, Brett das Leben zu retten. Er war so stolz gewesen, wie souverän sie mit der Situation umging! Sie hatte diesen Mist weiß Gott nicht verdient. Zwar konnte nichts es ungeschehen machen, aber jetzt hatte er die Chance, etwas wiedergutzumachen, ihr ein Freund zu sein und zu beweisen, dass er nicht der üble Kerl war, zu dem er in ihren Augen geworden sein musste.
    Er war immer noch Jake.
    Bevor er richtig nachdachte, hörte er sich sagen: »Ich möchte, dass wir Freunde sind.«
    »Wie bitte?«
    »Wir sind beide für ein Jahr hier. Wie waren mal sehr eng befreundet …«
    Seine Hoffnung wurde jäh zerstört, als Charley aufstand und Geld für ihren Kaffee auf den Tisch legte. »Hör zu, Jake, es tut mir leid, wie ich auf der Party reagiert habe, und ich verspreche dir, von nun an höflich zu sein, wenn wir uns über den Weg laufen. Du hast in deinem Leben genug Mist erlebt und nicht noch mehr Scheiß verdient. Aber es ist lange her. Wir beide sind andere Menschen geworden. Lassen wir es dabei bewenden.«
    Bevor er noch etwas sagen konnte, wandte sie sich um und ging davon, unerreichbar für ihn.
    Jake spürte einen Schmerz in der Brust und lehnte sich atemlos zurück. Dann stützte er die Ellenbogen auf den Tisch und legte den Kopf in die Hände.
    Himmel.
    Er liebte sie immer noch.
    Er fühlte sich, als würde ihm die Luft abgeschnürt.
    Es war gut, dass sie nichts mit ihm zu tun haben wollte. Was er für Charley fühlte, war Melissa gegenüber nicht fair und würde ihnen letztlich beiden nicht guttun.
    Charley hatte richtig reagiert.
    Jake atmete mühsam aus und erhob sich. Er zückte seine Brieftasche und legte eine Zehn-Pfund-Note auf den Tisch. Er merkte nicht einmal, dass er dem nervigen Barkeeper viel zu viel Trinkgeld gab. Dann verließ er wie benebelt das Teviot.
    Wenn er Charley das nächste Mal sah, würde er sie in Ruhe lassen und nur höflich grüßen.
    Er fluchte leise, schob die Hände in die Taschen seiner Jeans und ging in Richtung New Town, wo er sich mit Melissa treffen wollte. Melissa, seine Freundin. Ein süßes, liebes Mädchen und eine gute Freundin.
    Er hatte eine Weile gebraucht, ehe er sich zu einer ernsthaften Beziehung mit ihr durchgerungen hatte, aber schließlich war ihm klargeworden, dass er sowieso nie wieder jemanden so lieben würde wie Charley. Wenn er Charley nicht haben konnte, musste er sich in Bezug auf eine andere eben mit Zuneigung begnügen.
    Er hatte sich die Entscheidung nicht leichtgemacht, weil er fand, dass Mel etwas Besseres verdiente, aber sie wollte nun mal unbedingt mit ihm zusammen sein.
    Allerdings hatten sie beide nicht berücksichtigt, welche Konsequenzen es haben würde, wenn Charley wieder in sein Leben trat. Und Jake hatte bisher erfolgreich verdrängt, wie es war, sie um sich zu haben.
    Es war friedlich. Es war
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