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Interwelt

Interwelt

Titel: Interwelt
Autoren: Isidore Haiblum
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verschwindet!« sagte er hart.
    Snow zuckte die Schultern, Underwood ebenfalls, und Morgan ging.
    »Sie haben uns einfach unseren Vertrag weggenommen!« sagte Underwood finster. »Dafür werden wir Sie belangen!«
    »Und ich bringe Sie ins Gefängnis!« knurrte ich.
    »Was soll das heißen?« brauste Snow auf. »Reden Sie, daß man Sie verstehen kann!«
    »Gut, aber dazu muß ich erst noch Vorkehrungen treffen.« Ich holte meinen Inspektionswürfel aus der Tasche und strahlte alles im Büro damit an.
    »Trauen Sie uns nicht?« fragte Underwood.
    »Sie sind vielleicht mißtrauisch«, sagte Snow.
    »Ich kann keine Abhörgeräte brauchen«, brummte ich. »Und wenn ich wollte, daß Morgan mithört, hätte ich ja nicht darauf bestanden, daß er aus dem Büro verschwindet. Also, alles abschalten!« Erst als ich mich mit dem Würfel vergewisserte, daß nun niemand uns mehr belauschen konnte, kam ich zur Sache.
    »Vergangene Nacht wurde in den Tresorraum eingebrochen …«
    »Ah«, sagte Underwood gar nicht mitfühlend. »Ist er jetzt ausgeräumt?«
    »Nur das Linzeteum wurde mitgenommen …«
    »Dann muß es wohl ganz schön was wert sein«, meinte Underwood.
    »Wieviel?« wollte ich wissen.
    »Das fragen Sie mich? Weißt du es, Sonny?«
    »Woher?«
    »Spielen Sie mir nichts vor!« knurrte ich. »Aber das ist jetzt egal. Wichtig ist nur, es zurückzubringen.«
    »Wir wünschen Ihnen viel Glück, aber trotzdem werden wir Sie wegen Vertragsbruch belangen.«
    »Aha«, murmelte ich. »Zwei Monate arbeiten Underwood und Snow für uns, und schon haben die Einbrecher eine Chance, in den Tresor zu kommen! Die ganze Sicherheitsanlage wurde auf den Kopf gestellt. Und geschickt gemacht, das muß ich gestehen, aber das ändert nichts daran, daß ich Sie deswegen vor Gericht bringen kann. Und so leicht kommen Sie dann nicht davon. Ich kann die vorgenommenen Änderungen beweisen, und auch, daß nur Sie Zugang zu dem Ganzen hatten! Damit ist Ihre Firma erledigt, von Ihnen beiden persönlich ganz zu schweigen! Aber ich will Ihnen noch einmal eine Chance geben: Sie rücken mit dem Linzeteum heraus, und niemand wird von Ihrer kleinen Freizeitbeschäftigung erfahren.«
    Underwood blinzelte mich an, Snow starrte mich an.
    Hinter mir sagte eine Stimme: »Machen Sie sich nicht lächerlich, Dunjer, die zwei haben nichts damit zu tun.« Ed Morgan kam schon wieder herein.
    »Ich war sicher, daß das Abhörgerät abgeschaltet ist!« brummte ich.
    »Ist es auch. Ich habe am Schlüsselloch gelauscht«, gestand Ed Morgan stöhnend. »Mein armer Rücken. Taugen bloß für Zwerge was, diese Schlüssellöcher.« Auch er rückte sich einen Sessel neben Underwood.
    »Sagen Sie ihm, daß wir es nicht waren«, wandte Underwood sich fast flehend an ihn.
    Und Snow echote: »Sagen Sie es ihm!«
    »Habe ich bereits«, erinnerte Morgan sie. Und dann: »Benutzen Sie doch Ihren Verstand, Dunjer! Sehen Sie sich meine beiden Klienten an! Was sind sie?«
    »Gauner, wie sie im Buch stehen!«
    »Richtig! Wer weiß das besser als ich, ihr Rechtsberater? Und es sind alte Gauner! Erfahren, geschickt und gar nicht so dumm, wie sie aussehen! Und soviel sie auch auf dem Kerbholz haben, sie haben sich noch nie erwischen lassen! Da glauben Sie doch nicht wirklich, daß sie sich in eine solche Lage bringen würden, wo sie die einzigen Verdächtigen sind?«
    »Ein Skandal wäre für uns so schlimm wie für Sie, Mr. Dunjer«, warf Snow da ein. »Wir könnten alle einpacken.«
    »Ja, wir werden das Gesicht verlieren«, stimmte Underwood ein. »Aber Sie sind vermutlich doch auf der richtigen Spur, denn wer sonst, als einer unserer Leute, hätte etwas so Dummes tun können?«
    »Irgendein Idiot, der keine Loyalität zur Firma kennt!« sagte Snow finster.
    »Meine Klienten werden Ihnen helfen, diesen Dummkopf zu finden«, versicherte mir Morgan eifrig.
    »Dummkopf? Das hat ein sehr kluger Kopf gemacht!« entgegnete ich.
    »Ja, der steckt bestimmt dahinter«, pflichtete Underwood mir bei, »aber er muß durch einen – nennen wir ihn ruhig Dummkopf –, der Zugang hatte, an die Anlage herangekommen sein. Und der ist das schwache Glied dieser Verbrecher.« Er kramte in seinem Schreibtisch und brachte ein gelbes Blatt zum Vorschein. »Hier! Das ist die Liste unserer Kundendiensttechniker, die an der Tresorsicherheitsanlage arbeiteten.«
    Es war eine lange Liste. Die meisten Namen waren mir unbekannt. Einer nicht. Plötzlich ging mir ein Licht auf, und jetzt verstand ich auch, weshalb man
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