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Interwelt

Interwelt

Titel: Interwelt
Autoren: Isidore Haiblum
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hatte, dann rundete ich das Ganze mit ein bißchen meines dienstlichen Kummers ab. »Was immer auch passiert«, mahnte ich, »stell dich überrascht. Du weißt gar nichts. Ich kann mir nicht leisten, in die Sache hineingezogen zu werden.«
    »Komisch«, murmelte Linda nachdenklich. »Ein paarmal im vergangenen Monat hätte ich schwören können, daß Joe einen festen Job hatte …«
     
    EINIGE FORMEN DES CHAOS STELLTEN SICH ZWEIFELLOS ALS NOCH ABSCHEULICHER ALS ANDERE HERAUS – UND ALS TÖDLICHER.
     
9.
     
    »Rufen Sie Grange und Morton an, Miß Follsom«, bat ich. Sie blickte mich erstaunt an.
    »Underwood und Snow sind doch jetzt für die Sicherheitsvorkehrungen verantwortlich. Soll ich …«
    Ich blinzelte. »Wie ist das passiert?«
    »Wendell Goodyear hat es arrangiert. Sie kosten weniger, hat er gesagt.«
    »Ich bringe ihn um!« knurrte ich.
    »Zu spät, Mr. Dunjer. Er ist seit fünf Wochen nicht mehr bei uns, sondern bei Finanzen-AG.«
    »Wieso habe ich davon nichts erfahren?«
    »Sie haben nicht danach gefragt.«
    »Hm«, brummte ich. »Sehen Sie zu, daß Sie Underwood und Snow loswerden, Miß Follsom. Sie werden schon einen Grund finden, der Vertrag hat bestimmt genügend Hintertürchen offengelassen. Dann setzen Sie sich mit Grange und Morton in Verbindung. Sie sollen alle unsere Anlagen überprüfen. Persönlich! Ich will einen vollständigen Bericht. Am besten sage ich es Ihnen gleich, Miß Follsom. Wir stecken vielleicht alle in der Tinte. Vergangene Nacht wurde im Tresorraum eingebrochen. Alles, was die Diebe stahlen, war etwas, das sich Linzeteum nennt. Sobald ich erfahre, was das ist, werde ich wissen, wie tief wir drinstecken. Inzwischen darf niemand davon erfahren, außer Grange und Morton. Wenn jemand fragt, wissen Sie von nichts. Wenn meine Schwester anruft, sprechen Sie mit ihr – ohne Band oder Notizen. Merken Sie sich alles so. Ich habe eine Verabredung mit Direktor Conklin von Terra-Nord. Ich werde von dort anrufen. Alles verstanden? Antworten Sie nicht, ich möchte nichts wiederholen müssen.«
     
    »Ja, Linzeteum«, sagte Conklin. »Ich habe Sie schon gehört.« Er war ein korpulenter Mann mit rotem Gesicht und saß hinter seinem breiten, beeindruckenden Schreibtisch. Wir befanden uns im neunzigsten Stockwerk des Verwaltungsbaus des riesigen Terra-Nord-Komplexes.
    »Wissen Sie, was es ist?« fragte ich ihn.
    Der Direktor zuckte die Schulter. »Wissen Sie es denn nicht?« Und als ich den Kopf schüttelte, gestand er: »Ich auch nicht. Aber wo liegt das Problem?«
    »Ich möchte nur wissen, ob dieses Linzeteum gefährlich ist, ob es explodieren kann oder so was. Wir müssen sichergehen, und in der Eintragung steht nichts.«
    »Ich kann Ihnen leider nicht helfen. Es ist nicht unser Produkt.«
    »Können Sie mir wenigstens etwas darüber sagen?«
    »Verdammt wenig, Dunjer, lediglich, daß Dr. Saß es hergestellt hat.«
    »Humperdinck Saß?«
    »Ah, kennen Sie ihn?«
    »Ich weiß nur, daß er Wissenschaftler ist.«
    »Viel mehr wissen wir hier auch nicht. Linzeteum ist seine Erfindung. Es tut irgend etwas. Als sein Labor sich als nicht ausreichend herausstellte, mietete er eines von unseren, für weitere Versuche. Sobald die richtigen Bedingungen hergestellt sind, will er hier damit fortfahren.«
    »Was sind diese Bedingungen?«
    »Nun, Sicherheitsvorkehrungen natürlich. Sie müssen hundertprozentig sein, darauf bestand Dr. Saß. Deshalb entschieden wir uns ja auch für Ihren Emporiumstresor. Saß’ Produkt wurde von seinem Labor direkt dorthingeschickt. Sicherheit über alles, wissen Sie? Sobald unsere eigenen Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind und Dr. Saß damit zufrieden ist, werden wir dieses Produkt aus dem Tresor holen und hierherbringen lassen – unter strengster Bewachung selbstverständlich. Linzeteum, was immer es auch ist, Mr. Dunjer, muß unbezahlbar sein. Oder zumindest ist Saß dieser Ansicht. Ich persönlich könnte es nicht sagen. Aber mein lieber Dunjer, Sie sind ja ganz grün im Gesicht! Ist Ihnen nicht gut? Ein bißchen frische Luft vielleicht? Warten Sie, ich öffne das Fenster.«
     
    H-M-M-M-M … BEGINNT SICH TATSÄCHLICH EINE VERÄNDERUNG ABZUZEICHNEN? GESCHIEHT HIER DRAUSSEN ETWAS? O JA, ICH GLAUBE SCHON …
     
10.
     
    Aus dem Foyer des Verwaltungsbaus von Terra-Nord rief ich mein Büro an. »Wie sieht es aus?« erkundigte ich mich gepreßt.
    »Sie klingen aber merkwürdig, Mr. Dunjer«, wunderte sich Miß Follsom. »Hier ist alles ruhig. Das mit dem Vertrag
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