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Interview mit einem Verführer - Caprice: Erotikserie (German Edition)

Interview mit einem Verführer - Caprice: Erotikserie (German Edition)

Titel: Interview mit einem Verführer - Caprice: Erotikserie (German Edition)
Autoren: Isadorra Ewans
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große Person, die sich hinter dem Vorhang versteckte. Noch zwei Schritte, dann würde dieses Erlebnis sein Ende finden. Wie in Zeitlupe bewegte sie sich auf das Ende des Catwalks zu. Sie hatte den Vorhang noch nicht erreicht, da tauchte Robert plötzlich davor auf, nahm sie an der Hand und geleitete sie zurück in die Mitte des Laufstegs. Vollkommen verdutzt ließ sich Maren von ihm führen. Bis sie verstand: Es war üblich, dass sich der Designer am Ende der Show seinem Publikum persönlich zeigte. Für gewöhnlich nahm er dazu das Model mit, welches das Hochzeitskleid aus der Kollektion trug. Da Robert in seinem aktuellen Sortiment aber keines hatte, wählte er das Abendkleid als Abschluss. Und noch etwas war da, was anders war.
    In der Mitte des Laufstegs blieb er mit Maren an seiner Seite stehen, verbeugte sich mit ihr vor dem Publikum, das frenetisch applaudierte, um sich dann zu Maren zu wenden. Da war etwas in seinem Blick, das sie nicht deuten konnte. Robert nahm ihre Hände, führte ihre Fingerspitzen an seine Lippen und küsste sie sacht. Dann verbeugte er sich auch vor ihr. Für einen Moment stockte ihr der Atem. Stocksteif stand sie da und sah ihn an. Robert verbeugte sich noch einmal vor dem Publikum und führte Maren dann zurück. Das war das Ende. Ein Ende, wie sie es nie zu träumen gewagt hätte. Ein Ende ohnegleichen.
    Immer noch ganz benommen von dem, was er auf dem Laufsteg getan hatte, nahm Maren ein Glas Sekt aus der Hand Karins entgegen. »Du warst super«, flüsterte ihr die Direktrice ins Ohr und lächelte sie an. Sie prosteten sich und allen anderen in der Umkleidekabine zu. Robert stand in der Mitte des Raumes und wurde von seinen Angestellten dazu angestachelt, eine Rede zu halten. Er hustete verlegen. »Ihr erwartetet jetzt kluge Worte von mir«, sagte er so leise, dass ihn kaum jemand verstand. »Aber ich habe keine. Ich bin einfach nur glücklich, dass wir heute diese Show über die Bühne bringen konnten. Einfach nur glücklich darüber, dass wir morgen weitermachen können. Einfach nur glücklich darüber, dass ich euch habe.« Er hob sein Glas, deutete eine Verbeugung vor seinen Angestellten an und nippte am Glas. »Das war’s«, fügte er noch hinzu. »Zumindest für dieses Jahr.«

    Die Nacht wurde lang, laut und amüsant. Die Abschlussparty der Fashion Week war ein grandioses Event, das alle teilnehmenden Labels unterstützten. Schließlich hatten sie alle das gleiche Ziel. Diese Stadt zum Modezentrum in Europa zu machen, und mit den Shows der letzten Tage waren sie diesem Ziel ein gutes Stück näher gerückt.
    Maren saß mit Robert etwas abseits des Treibens. »Du hast mich ganz schön erschreckt«, sagte sie mit tadelndem Unterton, und Robert tat, als wäre er darüber entsetzt.
    »Es war die einzige Möglichkeit, wie ich mich … ja, wie ich mich bei dir bedanken konnte.« Er nahm ihre Hand, führte sie wie auf dem Laufsteg an seine Lippen und die Wärme darin erstaunte sie. »Es gäbe da zwar noch eine andere Möglichkeit«, sagte er plötzlich mit spitzbübischem Grinsen, »aber davon willst du bestimmt nichts wissen …«
    Maren lachte leise. »Erzähl.«
    »Ich habe eine Datscha … draußen am Kleinen Müggelsee … da könnten wir uns jetzt hinschleichen und ein schönes Wochenende verbringen. Und innerhalb dieses schönen Wochenendes könnte ich dir meine ganze Ehrerbietung erweisen.« Maren sah ihn ernst an. »Der Kamin heizt bereits, der Kühlschrank ist gefüllt, der Weinkeller auch … Der Ausblick frühmorgens ist einfach herrlich, und ich könnte dir zeigen, wie ich bin, wenn ich nicht gerade am Abgrund stehe.«
    Jetzt lachte sie, stand auf und richtete ihre Kleidung. »Worauf warten wir dann noch?«, fragte sie und sah ihn auffordernd an.
    Robert sprang auf, nahm sie bei der Hand und führte sie zum Hinterausgang. Unbemerkt konnten sie die Veranstaltung verlassen, und als sie eine halbe Stunde später die kleine Auffahrt zur Datscha hinauffuhren, war es bereits weit nach Mitternacht.
    Das kleine, aus hellblauem Holz gebaute Haus lag versteckt hinter großen Kiefern, etwas abseits der Straße. Es wurde von einigen Scheinwerfern beleuchtet, die in der Dunkelheit wie Fackeln aussahen. Eine Terrasse rund um das Haus gab eine Vorstellung davon, wie es wohl im Sommer sein würde, wenn man in lauen Nächten bei einem Glas Wein dort saß, um den Tag ausklingen zu lassen. Maren war entzückt. Für gewöhnlich mochte sie den modernen Baustil lieber. Aber das hier, das
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