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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein!
Autoren: Heike Wolter
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Dreißigjährige mit den goldbraunen Haaren und dem Gesicht eines Engels litt weder unter fehlender Abenteuerlust, noch war sie langweilig. Außerdem hatte sie als Geschäftsführerin einer Modelagentur ständig mit gutaussehenden Männern und Frauen zu tun, die ihr auch noch schmeichelnd um den nicht vorhandenen Bart gingen. Und Christine war sich absolut nicht zu schade, eventuelle eindeutige Angebote der männlichen Klientel auch des Öfteren auszunutzen.
    Bei Bellinda sah das schon ein wenig anders aus. Davon abgesehen, dass sie sowieso nicht der Typ für unverbindliche Spielchen war, ging sie mittlerweile auch einer festen Beziehung konsequent aus dem Weg. Zweimal war sie der Überzeugung gewesen, endlich den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Während der eine Bellinda mit seiner ständigen Geltungssucht fast in eine Depression getrieben hätte, entpuppte sich der andere als krankhaft eifersüchtig und gewalttätig. Der geringste Anlass reichte aus, ihn die Faust heben zu lassen. Nachdem sie also gleich zweimal böse hereingefallen war, müsste schon ein Wunder geschehen, damit sie sich noch einmal auf einen Mann einließ. Allein zu sein war ihr vertraut, es machte ihr nichts mehr aus. Im Gegenteil, meistens genoss sie es sogar.
    Und Elli … nun, Elli war ein besonderer Fall. Mit Anfang 20 war sie drei Jahre lang mit einem damals noch am Beginn seiner Karriere stehenden Reporter verheiratet gewesen, der sie schon während der Hochzeitsfeier betrogen hatte. Natürlich war sie völlig ahnungslos und hätte das nie und nimmer geglaubt. Wie sie selbst behauptete, war sie einfach blind verliebt gewesen.
    Originalton Elli: »Wahrscheinlich hätte er’s in unserem Ehebett mit einer anderen treiben können, während ich im Bad war. Ich hätte es damals nicht bemerkt.«
    Als die in privaten Dingen so sensible Elli dann hinter die ständigen Seitensprünge ihres Angetrauten kam, war sie fast schneller zur Tür hinaus und aus seinem Leben verschwunden, als er hätte blinzeln können. Danach machte sie eine harte Zeit durch, quälte sich lange Zeit damit, nicht liebenswert zu sein, hielt alle männlichen Interessenten auf Abstand und konzentrierte sich ausschließlich auf ihre Arbeit. Sie ging sogar eine Zeitlang ins Ausland, um von allem wegzukommen. Wirklich glücklich war sie mit diesem Leben nicht, aber es war in ihren Augen allemal besser, als sich jeden Abend zu fragen, wo und mit wem sich ihr Mann gerade herumtrieb.
    Während Christine erst in den Freundinnenkreis vorgedrungen war, nachdem sie Bellinda bei einem Casting für Norden Productions und durch Bellinda dann auch Elli kennengelernt hatte, waren Bellinda und Elli schon seit der Zeit an der Universität beste Freundinnen, obwohl beide völlig verschiedene Studiengänge absolviert hatten.
    Bellinda studierte Literatur, Theater- und Filmkunst, Ellis Interessen konzentrierten sich auf die Medizin. Der Zufall wollte jedoch, dass Bellinda nur noch im Studentenwohnheim der medizinischen Fakultät einen Schlafplatz ergattern konnte, und dieses Bett stand im Zimmer von Eleanor Purcell. Beide verstanden sich auf Anhieb, und daran änderte sich auch in all den folgenden Jahren nichts.
    Bellinda war es dann auch, die Elli über die erste schwere Zeit nach ihrer Trennung hinweghalf. Ein Jahr lang teilten sich die beiden eine Wohnung. Für Bellinda war das die schönste Zeit ihres Lebens. Endlich konnte sie zu den unmöglichsten Zeiten mit jemandem reden und lachen, dem sie vertraute. Es war fast so, als hätte sie eine lange verschollene Schwester wiedergefunden.
    Die Zeit danach, als Elli für eine Hilfsorganisation und damit weit entfernt in den Krisengebieten Afrikas arbeitete, war für Bellinda sehr schwer, denn obwohl sie auch mit Christine mittlerweile eine enge Freundschaft verband, war Elli ihrem Herzen doch erheblich näher.
    Einen Augenblick lang schwelgte Bellinda noch in schönen Erinnerungen, dann holte die Gegenwart sie wieder ein und damit die Unruhe, die sie seit dem zweiten Brief ihres Bewunderers gepackt hatte. Elli bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte, und griff über den Tisch nach Bellindas Hand. »Sag mal, Schätzchen, du siehst irgendwie gestresst aus. War es heute so schlimm?«
    »Wahrscheinlich war es nicht mein bester Tag. Oh, da kommen unsere Pizzen. Ich bin halb verhungert. Lasst uns erst einmal essen, danach erzähle ich euch alles.«
    Wie immer kämpften sie sich in einträchtigem Schweigen durch die großzügig belegten Teigecken,
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