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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony
Autoren: Arthur W Upfield
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sortieren. Reit- und Packsättel wurden untersucht, ob Reparaturen nötig waren, dann kamen die Werkzeuge an die Reihe. Zu Bonys Verwunderung befanden sich eine Heugabel und ein Gartenrechen darunter. Sämtliche Gerätschaften waren von dem Mann benützt worden, den Newton am Vortag entlassen hatte.
    Nachdem dies erledigt war, backten die beiden Männer in der heißen Asche des Lagerfeuers das flache, ungesäuerte Buschbrot, dann zerteilten sie die Hälfte des frischen Rindfleisches und salzten es ein.
    Bony trug heute seine Arbeitskleidung: einen alten Drillichanzug und elastische Reitstiefel. Der breitkrempige Filzhut sah aus, als habe man damit schon den heißen Kessel vom Lagerfeuer gehoben.
    Kurz nach Sonnenuntergang kehrten die Eingeborenen zurück. Die Kinder waren müde, einige klammerten sich an die Höcker der Kamele. Die Packtaschen des Leittiers waren dick aufgebauscht. Offensichtlich hatten die Schwarzen eine Menge eingekauft. Einer der Hunde humpelte. Er war wohl in eine Rauferei verwickelt gewesen. Kurzum – es schien für alle ein herrlicher Tag gewesen zu sein.

    Am nächsten Morgen um sieben Uhr führten Bony und der Zaunwart ihre Kamele über den Trampelpfad zum Zaun. Bony standen zwei Tiere zur Verfügung: Rosie war das Leitkamel mit dem Reitsattel, Old George trottete mit dem schweren Packsattel hinterdrein. Sobald die Männer den Zaun erreicht hatten, wandten sie sich nach Norden. Der Grenzzaun war hier 1,80 Meter hoch und schien nirgends zu enden. Er führte über flache Steppe, und die blaugrauen Blätter der Salzdornbüsche ragten in einen graublauen Himmel, der Wind ankündigte. An seinem oberen Ende wurde der Maschendrahtzaun von zwei Reihen Stacheldraht abgeschlossen. Ein kaum überwindbares Hindernis.
    Der dingosichere Zaun sollte, wie bereits sein Name verriet, die Wildhunde abhalten, nach New South Wales einzudringen; er sollte aber ebenso die Heerscharen von wilden Kaninchen abwehren. Bony besaß genügend Erfahrung, um mit einem Blick zu erkennen, daß dieser Zaun in tadelloser Verfassung war. Die flache Steppe wurde von niedrigen Sanddünen abgelöst, das frische Stachelgras schimmerte in sattem Grün. Nirgends waren die abgestorbenen Büschel vom vergangenen Jahr zu sehen. Die Mulgabäume waren verkümmert, genau wie die übrigen Akazienarten. Sie boten also keinen Schutz vor den Westwinden, die aus dem unwirtlichen Gebiet des Lake Frome kamen.
    Kurz vor Mittag erreichten die beiden Männer im dichten Busch eine von Nuggets Lagerstellen. Der Eingeborene hatte aus Zweigen einen Windschutz errichtet und mit Draht einige Pfähle zusammengebunden, mit deren Hilfe er jedesmal in kürzester Zeit das Zelt aufbauen konnte. Östlich davon – damit Zelt und Gerät nicht durch Funkenflug gefährdet werden konnten – war die Feuerstelle angelegt. Zwei an den Enden gegabelte Äste steckten senkrecht in der Erde, quer darüber lag eine Stange, an der Drahtschlingen befestigt waren, an denen man das Kochgeschirr über das Feuer hängen konnte.
    Newton führte seine Kamele einige Meter weiter und band sie an Bäumen fest.
    Bony folgte Newtons Beispiel, ließ Rosie niederknien und nahm seine Proviantkiste vom Vorderende des eisernen Reitsattels.
    Newton hatte inzwischen das Lagerfeuer angezündet und füllte den Kessel aus seinem Wassersack.
    »Vor einer Stunde sah ich auf der anderen Seite des Zauns Hundespuren«, sagte Bony, während die Männer darauf warteten, daß das Wasser zu sieden begann. »Vermutlich stellt Nugget seine Fallen drüben auf, damit seine eigenen Hunde nicht hineingeraten.«
    »So ist es«, pflichtete Newton bei. Dann fügte er lachend hinzu: »Sie werden doch wohl auf unserer Seite des Zaunes keinen Dingo fangen wollen. Der Zaun soll nämlich dingosicher sein … Was halten Sie eigentlich von Nugget?«
    »Ein Durchschnittstyp. Für einen Abo, der überwiegend schwarzes Blut in den Adern hat, redet er etwas zuviel. Das deutet auf Verschlagenheit. Hat man eigentlich ihn und seine Leute zum Spurensuchen herangezogen, nachdem Maidstone gefunden worden war?«
    »Ich glaube nicht. Er hatte gerade sein Lager bezogen, als es passierte.«
    »Wie viele schwere Stürme gab es seit dem Mord?«
    »Einen. Er kam gerade, als Maidstone gefunden wurde. Die schwarzen Tracker konnten kaum die Spurensuche beenden, da wehte der Sturm alles zu.«
    »Hm! Dann werde ich wohl auch nichts mehr finden.«
    Kurz nach dem Mittagessen erreichten sie Sibirien. Das leicht wellige Gelände endete am Fuße
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