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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck
Autoren: Caroline Graham
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zusammen?«
      »Schon ewig. Mal mehr, mal weniger.«
      »Muss ja meistens eher weniger gewesen sein«, sagte Sergeant Troy. »So oft wie er gesessen hat.«
      »Yeah, meistens.« Tanya sah Troy mit abgrundtiefer Verachtung an. Troy wurde rot vor Wut und fand, dass sie ziemlich unverschämt war. Trotzdem war er derjenige, der als erster den Blick abwandte.
      »Aber Sie haben beide so getan, als würden Sie sich nicht kennen?«, sagte Barnaby.
      »Das stimmt. Er wollte nicht, dass die Verbindung rauskam.«
      »Wegen des großen Plans?«
      »Zum Teil. Aber er verheimlichte einfach gern Dinge. Nur so fühlte er sich sicher.«
      »Und wie sollte das Ganze funktionieren?«
      »Es war genial. Wir hatten zwei Pläne, einen für den Tag und einen für die Nacht, je nach dem, wann Mrs. L mich zur Rede stellen würde. Ich hatte ein bisschen Schmuck geklaut, irgendwelches altmodische Zeug, auf das sie ganz versessen war.«
      »Es hatte ihrer Mutter gehört.«
      »Yeah, wie auch immer.«
      Barnaby streckte eine Hand aus. »Sie haben nicht zufällig ....«
      Tanya zögerte.
      »Na kommen Sie schon, Tanya. Sie haben bereits zugegeben, dass Sie den Schmuck gestohlen haben. Wenn Sie ihn zurückgeben, macht sich das gut in Ihrer Akte.«
      Tanya öffnete ihre Handtasche und legte die Ohrringe auf Barnabys Hand. Sie wirkten sehr klein. Klein, aber schön.
      »Jetzt werden Sie sie verscherbeln, was?«
      »Genau«, sagte Sergeant Troy.
      Barnaby fragte, wie die Sache dann weitergegangen sei.
      »Als sie deswegen in mein Zimmer kam, bin ich ausgeflippt, hab mit Sachen um mich geschmissen und gebrüllt, mein Leben wär im Eimer. Dann bin ich weggelaufen. Wir wussten, dass sie hinter mir herlaufen würde, so war sie halt.«
      »Fürsorglich«, ergänzte Barnaby.
      »Es hat perfekt geklappt. Falls nicht, dann hätte Terry noch viele andere Ideen auf Lager gehabt.«
      »Sie hat geglaubt, sie hätte Sie ins Wasser gestoßen«, sagte Barnaby »Sie war völlig verzweifelt.«
      »Das war ja der Sinn der Sache«, erklärte Tanya geduldig. »Wenn ich gesprungen wär, hätte sie ja wohl kaum gezahlt, was?«
      »Warum sollte sie überhaupt zahlen?«, fragte Sergeant Troy unwirsch.
      »Weil sie es sich leisten kann. Weil sie ein verdammt großes Haus hat und jemanden der es für sie putzt, und jemand anderen, der den scheiß Garten macht. Und weil sie in ihrem ganzen Leben keinen einzigen Handschlag getan hat!«
      »Sie mochten sie also nicht«, sagte Barnaby
      »Ach ...« Tanya seufzte. »So schlimm war sie gar nicht. Wen ich nicht ausstehen konnte, das war der heilige Joe. Hat einen ständig begrapscht. Ganz zufällig natürlich - wissen Sie, was ich meine? Hände wie feuchte Spüllappen.«
      »Und wo sind Sie aus dem Fluss geklettert?«
      »An der gleichen Stelle, wo ich rein bin. Terry hatte schon vor Tagen einen alten Autoreifen dorthin gebracht und ihn mit einem Seil an einem Haken unter der Brücke befestigt. Daran hab ich mich festgehalten, bis sie weggelaufen ist, und dann hin ich rausgeklettert.«
      Von dem Reifen hab ich gewusst. Barnaby vergegenwärtigte sich den Bericht über die Suche am Flussufer. Ein Stück dornigen Gestrüpps - leere Chipspackungen, das Gestell eines Kinderwagens und ein alter Autoreifen. Der mal als Schaukel benutzt worden war, hatte es in der Beschreibung geheißen, weil noch ein Seil daran hing. Und bei mir hat's nicht geklingelt. Vielleicht hatte Joyce ja Recht, und es wurde Zeit, Schluss zu machen.
      »Wo sind Sie dann hingegangen?« Gegen seinen Willen stellte Sergeant Troy sich vor, wie sie klatschnass und zitternd vor Kälte im Dunklen stand.
      »Zum Haus zurück. Hab mich im Garten versteckt, bis Terry kam. Hab bei ihm geschlafen. Am nächsten Tag bin ich per Anhalter nach Causton und dann mit dem Zug nach London.«
      Barnaby versuchte ganz bewusst zu atmen, um seine aufkommende Wut im Zaum zu halten. Er wollte nicht über die vielen Stunden, ja Tage verschwendeter Zeit (einschließlich seiner eigenen) nachdenken, in denen man Berge von Papieren mit sinnlosen Befragungen bezüglich der betreffenden Nacht durchgearbeitet hatte, oder über die ausgiebigen Erkundigungen bei zahlreichen Gesundheits- und Polizeibehörden nach einem möglichen Ertrunkenen. Kurz gesagt, über die gewaltige Verschwendung äußerst knapper Polizeiressourcen.
      »Und was ist dann schief gegangen?«, fragte Sergeant Troy. Er hatte den
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