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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht
Autoren: Peter Robinson
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gerade >Karen Drew<. Woher kennen Sie den Namen?«
      »Ich schätze, ich habe ihn irgendwo in der Zeitung gelesen, als die Leiche gefunden wurde, so wie alle.«
      »Gut«, sagte Annie. Das war natürlich möglich. Die Leiche war als die einer gewissen Karen Drew identifiziert worden. Annie hätte vermutet, dass die dann folgenden Enthüllungen und die öffentliche Aufmerksamkeit für den Chamäleon-Fall und das House of Payne diese unwichtige Information aus den Köpfen verdrängt hatte. Maggie Forrest hatte gesagt, der Name Karen Drew käme ihr nicht bekannt vor. In den Augen der Welt, hätte Annie vermutet, war die tote Frau im Rollstuhl Lucy Payne. Offenbar jedoch nicht.
      »Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen nicht helfen«, sagte Dr. Wallace.
      »Können nicht oder wollen nicht?«
      Dr. Wallace hielt abermals mit dem Nähen inne und schaute Annie über die Leiche hinweg an. »Nun, das läuft ja wohl auf dasselbe heraus, oder?«
      »Nein, tut es nicht. Entweder wissen Sie wirklich nichts oder Sie behindern absichtlich die Ermittlungen, was ich bei einer Rechtsmedizinerin der Krone reichlich sonderbar fände. Sie müssten doch auf unserer Seite stehen, oder?«
      Dr. Wallace starrte Annie an. »Was sagen Sie da?«
      »Ich frage Sie, ob Sie diese Informationen aus irgendeinem Grund an jemanden weitergegeben haben.« Annie milderte ihren Ton. »Hören Sie, Liz«, sagte sie. »Vielleicht taten Sie es in guter Absicht. Vielleicht kennen Sie die Angehörigen eines Opfers oder jemand anders, der von den Paynes geschädigt wurde. Das könnte ich gut verstehen. Aber wir müssen es wissen. Haben Sie irgendjemandem erzählt, dass Lucy Payne in Mapston Hall unter dem Namen Karen Drew geführt wurde?«
      »Nein.«
      »Wussten Sie es denn?«
      Dr. Wallace seufzte, legte Nadel und Faden beiseite und lehnte sich auf den Rand des Tisches. »Ja«, sagte sie. »Ich wusste es.«
      In der nun folgenden Stille verspürte Annie eine wachsende Enge in ihrer Brust. »Aber das heißt -«
      »Ich weiß, was das heißt«, sagte Dr. Wallace. »Ich bin ja nicht dumm.«
      Annie sah, dass Dr. Wallace die Nadel gegen ein Skalpell eingetauscht hatte und sich Schritt für Schritt von der Leiche auf dem Tisch entfernte.
     
    »Schön, dich wiederzusehen, Alan«, sagte DI Ken Blackstone, als er Banks am Eingang von Millgarth traf und ihn durch die Sicherheitsschleuse begleitete. »Wem habe ich das Vergnügen zu verdanken?«
      »Sieht ganz so aus, als hätten wir den Mörder von Hayley Daniels.« Banks erzählte von Jamie Murdochs Geständnis und dem Geheimgang aus dem Fountain.
      »Dann ist nur noch einer übrig«, bemerkte Blackstone. »Tat mir leid, das mit Kev Templeton.«
      »Uns allen«, sagte Banks.
      »Was kann ich denn für dich tun?«
      »Hast du für Annie Cabbot die Chamäleon-Akten rausgeholt?«
      »Wie läuft es eigentlich mit euch beiden?«
      »Besser, würde ich sagen. Zumindest können wir wieder zusammenarbeiten. Aber ich weiß trotzdem nicht so richtig, was mit ihr los ist.«
      »Seid ihr nicht ...?«
      »Nein. Das ist schon lange vorbei.«
      »Gibt's jemand Neues?«
      »Vielleicht. Ken, was ist mit den Akten?«
      Blackstone lachte. »Ja, klar. Ich werde ganz schön neugierig auf meine alten Tage, was? Die Akten sind in meinem Büro. Zumindest die meisten. Ist nicht genug Platz für alles. Jedenfalls nicht, wenn ich auch noch reinpassen soll. Warum?«
      »Darf ich vielleicht einen Blick drauf werfen?«
      »Ja, natürlich. War doch dein Fall. Teilweise zumindest. Kann ich dir irgendwas bringen?«
      »Eine Tasse Kaffee wäre wirklich super, Ken. Schwarz, ohne Zucker. Und vielleicht ein KitKat. Am liebsten die aus dunkler Schokolade.«
      »Furchtbar, deine Ernährung! Hat dir das schon mal einer gesagt? Ich gebe unten Bescheid. Soll ich lieber verschwinden?«
      »Ganz und gar nicht.«
      Sie gingen in Blackstones Büro, und Banks sah auf den ersten Blick, dass sein Freund nicht übertrieben hatte. Es standen so viele Kisten herum, dass man sich kaum bewegen konnte.
      »Findest du überhaupt noch alles?«, fragte Banks.
      »Nicht mehr so ganz.« Blackstone griff zum Telefon und bestellte zwei Kaffee und ein KitKat aus dunkler Schokolade. »Suchst du was Bestimmtes?«
      »Ich habe über den Kirsten-Farrow-Fall nachgedacht«, sagte Banks. »Jedenfalls meine ich mich zu erinnern, dass die Verletzungen in beiden Fällen ziemlich ähnlich
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