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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes
Autoren: Peter Robinson
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wegen dieser Morde, was keine Überraschung ist. Noch Ende der Achtziger wurde die Ermittlung im Fall des Yorkshire Ripper durch mangelnde Kommunikation innerhalb der Truppe behindert. Stanley Chadwick glaubte aus guten Gründen, er hätte seinen Mann, und interessierte sich nicht weiter für den Fall. Außerdem hatte er eigene Probleme, mit denen er sich auseinandersetzen musste: Yvonne. Nicht zu vergessen, es wurde eines der Opfer erdrosselt, nicht erstochen. Andere Vorgehensweise. Selbst wenn Chadwick über diese Meldungen gestolpert wäre, was unwahrscheinlich ist, hätten sie ihm nichts gesagt. Und wer würde schon auf die Mad Hatters als kleinsten gemeinsamen Nenner kommen?«
      »Nick Barber offenbar«, erwiderte Annie. »Vor seinem zweiten Gespräch mit Vic Greaves ging er am Tag seiner Ermordung, am Freitag, morgens zu Eastvale Computes, um die Daten abermals zu prüfen, und er machte sich hinten in seinem Buch Notizen über das, was er fand - und längst wusste. Vom Wirt des Cross Keys haben wir bereits erfahren, dass Barber die Angewohnheit hatte, in einem Buch zu lesen, wenn er etwas trinken oder essen ging.«
      »Unser Glück, dass er so gründlich war«, sagte Banks. »Schließlich wurden all seine übrigen Unterlagen gestohlen.«
      »Glaubst du, Vic Greaves ist der Mörder?«, fragte Annie.
      »Ich weiß es nicht. Wenn man es so sagt, klingt es ein wenig absurd, nicht?«
      »Nun, irgendjemand hat diese Frauen aber umgebracht«, widersprach Annie. »Und Vic Greaves war auf jeden Fall immer in der Nähe.«
      »Warum hörte er auf?«, fragte Banks.
      »Das wissen wir ja gar nicht«, gab Annie zurück. »Obwohl ich denke, dass er mit der Zeit viel zu fertig war, um noch zu funktionieren. Chris Adams schirmt ihn anscheinend ab, schützt ihn.«
      »Meinst du, Adams weiß Bescheid?«
      »Wahrscheinlich«, sagte Annie. »Warum sollte er Greaves schützen?«
      »Die beiden sind alte Freunde. Hat dir das nicht auch Tania Hutchison gesagt? Sie sind zusammen aufgewachsen.«
      »Und Robin Merchant?«
      »Fand es vielleicht heraus?«
      »Du meinst also, Greaves hat ihn ebenfalls umgebracht?«
      »Wäre nicht schwierig gewesen. Nur ein kleiner Schubser.«
      »Das Problem ist«, sagte Banks, »dass wir wohl nicht viel Sinnvolles aus Greaves herausbekommen werden.«
      »Wir könnten es wenigstens versuchen.«
      »Ja.« Banks stand auf und nahm seine Jacke. »Super gemacht, Winsome. Bleiben Sie dran! Löchern Sie die Dienststellen vor Ort!«
      »Wo wollen Sie hin?«
      »Ich glaube, ich weiß, wo VicGreaves ist«, sagte Banks. »Ich werde mit ihm reden.«
      »Meinen Sie nicht, Sie sollten Unterstützung mitnehmen, Sir?«, fragte Winsome. »Ich meine, wenn er wirklich der Mörder ist, könnte er gefährlich werden, wenn Sie ihn in die Enge treiben.«
      »Nein«, entgegnete Banks und erinnerte sich, dass Annie ihn ebenfalls davor gewarnt hatte. »Wenn ich das mache, haben wir ihn wahrscheinlich für immer verloren. Er kann nicht kommunizieren und hat besondere Angst vor Fremden. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie er reagiert, wenn mehrere Autos voller Bullen bei ihm auftauchen. Mich hat er immerhin schon einmal gesehen. Ich glaube nicht, dass ich etwas von ihm zu befürchten habe.«
      »Hoffentlich hast du recht«, sagte Annie.
     
    Das hoffte Banks auch, als er seinen Porsche anließ und aus Eastvale heraus Richtung Lyndgarth fuhr. Er erinnerte sich daran, wie viel Angst er bei der Durchsuchung von Greaves' Cottage gehabt hatte, und bekam einen trockenen Mund. So gestörte Menschen wie Vic Greaves konnten erstaunliche, fast übermenschliche Kräfte aufbieten. Zumindest hatte Banks Annie und Winsome erzählt, wohin er wollte, und sie gebeten, ihm zwanzig Minuten Vorsprung zu geben, bevor sie einen Streifenwagen zur Unterstützung schickten. Banks hatte eine Ahnung, wo Greaves sich aufhalten könnte. Allerdings war er sich nicht sicher, ob er dort auch tatsächlich war, überlegte Banks, als er die Brücke über den Swain querte.
      Der Grundstücksmakler hatte ihm erzählt, dass man jemanden in der Umgebung von Swainsview Lodge gesehen hätte, und Greaves war bei der Erwähnung des Ortes schweigsam geworden. Das Herrenhaus musste bei ihm sehr starke Erinnerungen an eine bestimmte Phase seines Lebens wecken; es wäre nur allzu verständlich, wenn er sich in Zeiten von Stress oder Verwirrung dorthin gezogen fühlte. Das hoffte Banks wenigstens, als er an dem
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